Die Partie zwischen den Bamberg Baskets und RASTA Vechta bot jede Menge Spannung und Emotionen.
Trotz einer couragierten Leistung und statistischer Überlegenheit mussten sich die Bamberger am Ende knapp mit 98:101 geschlagen geben. Vor allem eine Szene im dritten Viertel sorgte für reichlich Gesprächsstoff.
Unglückliche Entscheidung gegen Ronaldo Segu sorgt für Diskussionen
Die 27. Spielminute war entscheidend: Bambergs Point Guard Ronaldo Segu wurde nach zwei technischen Fouls vom Platz gestellt. Aus Sicht vieler, darunter auch Dyn-Kommentator Stefan Koch, eine unfaire Entscheidung. Eine Auseinandersetzung mit Vechtas Brandon Randolph und Trainer Martin Schiller führte zu dieser harten Strafe gegen Segu, während die Gegenseite vergleichsweise milde davonkam. Ohne ihren Spielmacher waren die Bamberger angeschlagen, hielten sich aber bis zum Schluss im Spiel.
Dreipunktequote als Schlüssel zum Erfolg für Vechta
Trotz des Disputs und der spielerischen Nachteile konnten die Bamberger in einigen Bereichen des Spiels glänzen: Mehr Rebounds, weniger Ballverluste und insgesamt eine bessere Effizienz (115:111). Doch Vechtas starke Dreipunktequote mit 19 Treffern aus 33 Versuchen (58 Prozent) war letztlich der entscheidende Faktor für den Sieg der Gastgeber. Bester Werfer auf Bamberger Seite war Ibi Watson mit 24 Punkten.
Bamberger Start mit starkem Auftakt
Die Bamberger zeigten zu Beginn des Spiels eine starke Leistung. Bereits nach drei Minuten führten sie dank eines Dreiers von Ibi Watson mit 9:2. Die Energie der Baskets schien Vechta zunächst in Bedrängnis zu bringen, doch die Hausherren kamen durch einen 12:4-Lauf zurück ins Spiel. Besonders Mike Bothwell sorgte mit einem Drive am Ende des ersten Viertels für den Führungswechsel (19:17).
Heißer Beginn im zweiten Viertel
Joschka Ferner erwischte für Vechta einen starken Start ins zweite Viertel und traf in etwas mehr als drei Minuten vier Dreier. Vechta setzte sich damit leicht ab, doch die Bamberger konterten prompt. Filip Stanić und MaCio Teague brachten ihr Team wieder in Führung, bevor die Halbzeitpause die Teams beim Stand von 51:50 in die Kabinen schickte.
Aufreger im dritten Viertel verändert Spielverlauf
In der zweiten Hälfte hielten die Bamberger zunächst an ihrer Führung fest und bauten sie auf 63:57 aus. Ein erneuter Ausgleich durch Johann Grünloh (63:63) ließ die Partie jedoch kippen. In dieser kritischen Phase kam es zum Disput um Ronaldo Segu. Trotz der Sanktionen gegen ihn gelang es den Baskets, sich mit 78:81 ins letzte Viertel zu retten.
Dramatische Schlussphase ohne Happy End
Im letzten Abschnitt zog Vechta dank zweier schneller Dreier davon. Die Bamberger versuchten alles, kämpften sich fünf Sekunden vor Schluss auf 98:99 heran. Doch zwei sichere Freiwürfe von Tyger Campbell besiegelten den Sieg für Vechta. Ein letzter Versuch von KeyShawn Feazell scheiterte knapp.
Stimmen der Trainer
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Glückwunsch an Vechta zum Sieg. Ich glaube, dass ich bei der Szene im 3. Viertel einen besseren Job machen muss, um die Situation zu schlichten. Ich wusste nicht, dass, wenn man als Coach aufs Feld läuft nur ein Technisches Foul bekommt. Deswegen muss ich da einen besseren Job machen, damit so eine Situation auf jeden Fall nicht noch einmal vorkommt und sich unsere Mannschaft am Riemen reißt und einen kühlen Kopf bewahrt. Die Szene hat sicherlich Einfluss aufs Spiel gehabt. Aber ich glaube, dass wir im 3. Viertel defensiv keinen guten Job gemacht haben. Johann Grünloh hat viele Dreier, mit denen wir vielleicht nicht so gerechnet haben, getroffen. Erst gegen Ende des Spiels haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und defensiv mehr Stabilität gehabt. Das war letztlich aber nicht genug.“
Martin Schiller (Head Coach RASTA Vechta):
“Wir sind extrem glücklich über den Sieg. Das war unser drittes Spiel in sieben Tagen. Ich denke, weder Bayern München noch ALBA BERLIN müssen so viele Spiele in so kurzer Zeit absolvieren. Für uns war also einfach nur wichtig, irgendwie Energie zu finden. Natürlich haben wir alle gedacht, dass es gegen Bamberg, so wie die Teams bisher aufgetreten sind, ein eher defensiv orientiertes Spiel wird. Aber auf beiden Seiten sind die Bälle sehr gut gefallen – bei uns der ein oder andere mehr. Am Ende hatten wir das Glück, dass wir diesen Lauf von Bamberg abwehren konnten, oder sollte man vielleicht besser sagen, dass die Zeit abgelaufen ist. Da waren wir froh, dass das Spiel nur 40 Minuten hatte.“
Bamberg richtet den Blick nach vorn
Nach der bitteren Niederlage in Vechta müssen die Bamberger schnell nach vorne schauen. Bereits am kommenden Mittwoch steht das nächste Spiel in der European North Basketball League an. In der Gopass Arena in Bratislava wartet Inter Bratislava auf die Baskets. Spielbeginn ist um 18:00 Uhr.