Seit Freitagabend ist es für viele Bamberger Pendler wieder so weit: Auf der Strecke zwischen Bamberg und Forchheim geht nichts mehr. Grund dafür sind die umfangreichen Arbeiten am viergleisigen Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Nürnberg und Bamberg, der den Schienenverkehr langfristig entlasten soll. Kurzfristig jedoch bedeutet das für uns eine komplette Sperrung, die den Alltag vieler Pendler durch die Umstellung auf Busse und Umleitungen durcheinanderbringt.
Eine Woche Einschränkungen für Pendler – und Sonntag kommt es ganz dicke
Von Freitag, dem 25. Oktober, 22 Uhr, bis Freitag, den 1. November, 22 Uhr, bleibt die Strecke zwischen Bamberg und Forchheim vollständig gesperrt. Die Regionalbahn sowie die S-Bahn, die viele von uns täglich für den Weg zur Arbeit oder Schule nutzen, müssen nun durch Ersatzbusse ersetzt werden. Für die Deutsche Bahn bedeutet die Streckensperrung den Endspurt am Ausbau der Schiene zwischen Forchheim und Eggolsheim: In dieser Zeit werden letzte Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik durchgeführt, Oberleitungen installiert und Lärmschutzwände vollendet.
Besonders kritisch wird es am Sonntag, den 27. Oktober: Die Vollsperrung wird an diesem Tag auf den gesamten Abschnitt Nürnberg – Fürth – Bamberg ausgeweitet, wodurch auch die S-Bahn-Verbindungen von Fürth nach Bamberg komplett entfallen. Viele von uns, die regelmäßig auf die Schiene angewiesen sind, müssen sich auf weitere Verzögerungen einstellen und wohl früher losfahren, um ans Ziel zu gelangen.
Ersatzbusse und lange Umleitungen für den Fernverkehr
Auch der Fernverkehr bleibt von den Einschränkungen nicht verschont: Die ICEs zwischen München, Nürnberg und Berlin werden während der Sperrung großräumig über Würzburg umgeleitet. Diese Umleitung bedeutet für alle Fernreisenden eine verlängerte Fahrzeit von rund 100 Minuten – und das bedeutet auch, dass die ICE-Halte in Bamberg, Coburg und Erlangen für diese Zeit komplett wegfallen. Wer von Bamberg aus mit dem ICE in Richtung Norden oder Süden reisen möchte, muss also auf Alternativen umsteigen.
Auch die IC-Züge von Karlsruhe nach Leipzig entfallen zwischen Nürnberg und Leipzig vollständig. Gerade für Pendler, die regelmäßig auf diesen Abschnitt angewiesen sind, ist das eine erhebliche Einschränkung. Neben den ohnehin verkehrsbelasteten Straßen erwarten viele Bamberger nun zusätzlichen Stress durch die längeren Fahrzeiten und den erhöhten Andrang auf den Ersatzbuslinien.
Für den Ausbau müssen Bamberger jetzt Geduld zeigen
Dieser Ausbau ist ein wichtiger Schritt, der hoffentlich langfristig für Entlastung im Schienenverkehr sorgt. Dennoch ist es für uns Pendler eine Geduldsprobe. Mit den stündlichen Schnellbussen, die zwischen Bamberg und Nürnberg pendeln, und den zusätzlichen Expressbussen versucht die Deutsche Bahn zwar, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Doch wer in Bamberg und Umgebung auf den Zug angewiesen ist, merkt bereits jetzt, dass diese Ersatzfahrten das gewohnte Tempo und die Pünktlichkeit der Züge nicht ersetzen können.
Für die nächsten Tage heißt es daher, gut vorbereitet und mit einem Zeitpuffer in den Alltag zu starten – und sich dabei an die Vorstellung zu klammern, dass der Ausbau am Ende tatsächlich Verbesserungen bringt.