Die Stadt Bamberg hat ein Pilotprojekt gestartet, das die Passantenfrequenz in der Innenstadt umfassend und anonymisiert misst.
Mithilfe von 46 Messgeräten, die in Schaufenstern platziert sind, sollen Besucherströme analysiert und Wegebeziehungen sichtbar gemacht werden. Das Ziel: belastbare Daten für eine lebendige Innenstadt.
Erstmals umfassende Messungen in der Innenstadt
Das Projekt ist ein Meilenstein für die Bamberger Innenstadt. Anstatt sich auf einzelne Messpunkte zu beschränken, wird die Frequenz jetzt in großen Bereichen erfasst. Die Geräte, die etwa alle 30 bis 40 Meter angebracht sind, sammeln anonymisierte Daten über die Zahl der Passanten und ihre Wege. Dies ermöglicht eine detaillierte Analyse der Besucherströme und liefert wertvolle Erkenntnisse über die Nutzung der Innenstadt.
Wirtschaftsförderung und Smart City: Zusammenarbeit für die Zukunft
Die Wirtschaftsförderung Bamberg hat das Konzept gemeinsam mit der Ariadne Maps GmbH entwickelt und wird bei der Umsetzung vom Smart City Bamberg-Projektteam unterstützt. Ziel ist es, die erhobenen Daten nicht nur zu analysieren, sondern auch für Gewerbetreibende und Bürger zugänglich zu machen. Die Ergebnisse, darunter wöchentliche und monatliche Berichte, werden auf der Website www.mitte-bamberg-2025.de veröffentlicht.
Daten für alle: Transparenz und Nutzen
Besonders innovativ ist die offene Datenpolitik des Projekts: Sowohl die Rohdaten als auch visualisierte Ergebnisse wie Heatmaps stehen öffentlich zur Verfügung. Diese Heatmaps zeigen farblich markiert, welche Straßenabschnitte besonders stark frequentiert sind. Gewerbetreibende können die Daten nutzen, um ihre eigenen Verkaufsaktionen zu bewerten oder das Kundenverhalten besser zu verstehen.
Erste Schulung für Gewerbetreibende geplant
Die Wirtschaftsförderung bietet im Januar 2025 eine Schulung für interessierte Gewerbetreibende an. Ziel ist es, den Teilnehmern zu zeigen, wie sie die Daten mit eigenen Verkaufszahlen verknüpfen können, um Marketingstrategien oder Veranstaltungsplanungen zu optimieren. Künftig sollen die Daten auch über ChatGPT abrufbar sein, um einen noch einfacheren Zugang zu gewährleisten.
Datenschutz steht an erster Stelle
Das gesamte Projekt wird unter strikter Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umgesetzt. Es werden keine persönlichen Daten erfasst, und Rückschlüsse auf individuelle Passanten sind zu keinem Zeitpunkt möglich. Dies garantiert eine verantwortungsvolle Nutzung der Technologie.
Förderung durch Bundesmittel ermöglicht Umsetzung
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms ‚Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren‘ (ZIZ) finanziert. Die Wirtschaftsförderung Bamberg konnte für das Programm eine Förderung von 474.600 Euro sichern, wodurch die umfassende Ausstattung der Innenstadt mit Messgeräten möglich wurde. Die Passantenfrequenzmessung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Bamberger Innenstadt. Sie hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen, Emotionen aus Diskussionen herauszunehmen und die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig zu steigern.