Das Erzbistum Bamberg geht neue Wege bei der Unterstützung von Baumaßnahmen in den Seelsorgebereichen.
Unter dem Leitmotiv ‚Erzbistum mitgestalten‘ wurde eine umfassende Gebäudestrategie erarbeitet, die eine zielgerichtete und angepasste Verwendung der Finanzmittel ermöglicht. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung soll ein ausgeglichener Etat bis 2035 erreicht werden, weshalb die Förderung von Immobilien neu geregelt wird.
Bestandsaufnahme: 2700 erfasste Immobilien
In einer umfassenden Datenerhebung wurden rund 2700 Immobilien im Erzbistum Bamberg erfasst. Dazu zählen unter anderem 1331 Sakralräume, Pfarrhäuser und Versammlungsflächen. Die Analyse ergab, dass der derzeitige Bestand langfristig nicht finanzierbar ist und eine Reduzierung notwendig wird. Die steigenden Unterhalts- und Investitionskosten übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Erzdiözese sowie der meisten Kirchenstiftungen. Deshalb ist eine Neustrukturierung der Gebäudeförderung unausweichlich.
Ziel: Erhalt der wichtigsten pastoralen Räume
Trotz der Einsparungen bleibt das oberste Ziel, weiterhin Räume für die pastorale Arbeit zu erhalten. Dazu zählen insbesondere Flächen für Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaftsleben. Generalvikar Georg Kestel betont: „Es ist wichtig, diesen Prozess gemeinsam und mit einem klaren Blick auf die Zukunft zu gestalten, um die Lebendigkeit des Glaubens zu erhalten und zu fördern.“ Baumaßnahmen an Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrhäusern werden weiterhin bezuschusst, jedoch muss jede Kirchenstiftung künftig einen Eigenanteil übernehmen.
Neue Kategorisierung der Gebäude
Das Erzbistum führt eine neue Einteilung der Immobilien ein. Unabhängig von den Eigentumsverhältnissen oder Bauunterhaltsansprüchen werden alle pfarrlich genutzten Gebäude in folgende Kategorien eingeteilt:
Kirchen & Kapellen
- Ü – Glaubensorte mit überregionaler Bedeutung (z. B. Dom, große Wallfahrtskirchen)
- A – Kirchen am Verwaltungssitz
- B – Herkömmliche Pfarr- und Ortskirchen
- C – Kirchen in kleinen Gemeinden (< 200 Katholiken)
- D – Zweitkirchen
Pfarrhäuser & Versammlungsräume
- A – Verwaltungssitze der Seelsorgebereiche
- B – Pfarrhäuser & Versammlungsflächen, begrenzt auf die Anzahl der Dienstsitze
- C – Sonstige pfarrlich genutzte Gebäude
Die Pfarrhäuser werden künftig gemäß dem Stellenplan für das pastorale Personal verortet. Die Verteilung der Versammlungsflächen kann in Abstimmung mit den zuständigen Gremien erfolgen.
Beratung und Zusammenarbeit mit Gemeinden
Trotz der neuen Förderstrategie bleibt das Erzbistum Bamberg ein verlässlicher Partner für die Seelsorgebereiche. Die Fachabteilungen des Ordinariats stehen weiterhin beratend zur Seite, insbesondere bei Bau- und Nutzungsverpflichtungen sowie Fragen zur Bau- und Kunstdenkmalpflege. Die konkrete Umsetzung der neuen Gebäudestrategie erfolgt in den kommenden Monaten in enger Zusammenarbeit mit den Haupt- und Ehrenamtlichen Verwaltungsträgern der Seelsorgebereiche.
Zukunftsvision: Kirche effizient und nachhaltig gestalten
Die Kirche steht vor der Herausforderung, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen und gleichzeitig neue Wege für das Glaubensleben zu finden. Die Anpassung der Gebäudestruktur soll dazu beitragen, eine tragfähige Zukunft für die Gemeinden zu sichern. Generalvikar Georg Kestel unterstreicht die Notwendigkeit dieses Wandels:
„Die Kirche wird sich zukünftig stärker darauf konzentrieren müssen, die verbleibenden Ressourcen effizient zu nutzen und innovative Wege für ihr Glaubensleben zu finden.“ Mit der neuen Gebäudestrategie stellt sich das Erzbistum Bamberg den Herausforderungen der Zukunft – mit Verantwortung, Weitsicht und der nötigen Anpassungsfähigkeit.