Die Stadt Bamberg lädt zur Midissage der Ausstellung ‚Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien‘ ein, die sich mit der Geschichte fränkischer Siedler im Karpatenraum beschäftigt.
Die Ausstellung findet in der ehemaligen Infothek des Rathauses Maxplatz statt und beleuchtet das bewegte Schicksal dieser besonderen Gemeinschaft.
Historischer Hintergrund: Auf Geheiß von Friedrich Karl von Schönborn
Im 18. Jahrhundert gab Friedrich Karl von Schönborn, der Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, den Auftrag, dass Bauern, Handwerker und Holzfäller aus Franken in den Karpaten, einem Hochgebirge in Mitteleuropa, Osteuropa und Südosteuropa, angesiedelt werden sollten. Ziel war es, die vom Krieg gezeichnete Region in Osteuropa wiederaufzubauen und weiter zu kultivieren . Jene Siedler, die heute als „Schönbornfranken“ bekannt sind, brachten ihre Kultur und Traditionen dorthin mit und prägten die Region nachhaltig.
Die Ausstellung im Rathaus Maxplatz
Die Ausstellung ‚Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien‘ schildert den Weg dieser fränkischen Siedler bis in die Gegenwart. Sie wurde von der Stiftung ‚Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland‘ konzipiert und ist noch bis zum 5. September in der ehemaligen Infothek des Rathauses Maxplatz zu sehen. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das Leben und die Kultur der Schönbornfranken, die trotz ihrer geografischen Entfernung bis heute ihre fränkischen Wurzeln pflegen.
Midissage und Vortrag von Dr. Rudolf Distler
Im Rahmen der Midissage am Dienstag, den 13. August um 16 Uhr, wird der Historiker Dr. Rudolf Distler einen Vortrag im großen Sitzungssaal des Rathauses halten. Dr. Distler ist der Verfasser der Broschüre ‚Auf den Spuren der vergessenen Schönbornfranken‘ und wird in seinem Vortrag das Schicksal dieser Siedlergemeinde und ihre Bedeutung für die heutige Zeit näher beleuchten. Interessierte werden gebeten, sich im Vorfeld unter Tel. 0951/871010 oder per E-Mail an brigitte.riegelbauer@stadt.bamberg.de anzumelden.
Die heutigen Schönbornfranken: Pflege von Tradition und Sprache
Die Nachkommen der fränkischen Siedler, die in der Region um die Stadt Mukatschewo im äußersten Westen der Ukraine leben, bewahren bis heute ihre deutsche Sprache und fränkischen Traditionen. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 85.000 ist Mukatschewo eine bedeutende Stadt in Transkarpatien, in der das Erbe der Schönbornfranken lebendig bleibt. Seit Jahrzehnten hält das Erzbistum Bamberg gemeinsam mit der Katholischen Landvolkbewegung engen Kontakt zu dieser Gemeinschaft.
Partnerschaft zwischen Bamberg und Mukatschewo
Auf der Grundlage der jahrzehntelangen Verbindung zu den Schönbornfranken entwickelt die Stadt Bamberg eine Partnerschaft mit Mukatschewo. Diese Partnerschaft soll nicht nur die kulturellen Bande stärken, sondern auch einen Beitrag zur Solidarität mit der Ukraine leisten. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage wird die Partnerschaft als wichtiger Schritt zur Unterstützung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten betrachtet.