1000 Jahre nach dem Tod von Kaiser Heinrich II. gedachte das Erzbistum Bamberg mit dem Heinrichsfest seines Patrons und Bistumsgründers.
Erzbischof Herwig Gössl betonte in einem Festgottesdienst auf dem Domplatz die anhaltende Verbundenheit und tiefe Dankbarkeit für die Gründung des Bistums. „Es ist fraglich, ob ohne diese Initiative des heiligen Kaisers heute in Bamberg von einer Stadtgeschichte gesprochen werden könnte“, so der Erzbischof. „Von daher haben wir allen Grund, heute zu feiern.“
Heinrichs Glaube und Wirken
Erzbischof Gössl erinnerte daran, dass Heinrichs Wirken vom Glauben an Gott und das ewige Leben angetrieben wurde. Er gründete das Bistum, Kirchen, Schulen und Klöster und förderte karitatives Engagement. „Die Menschen sollten erfahren, wer der Grund allen Lebens ist. Sie sollten die Gegenwart des lebendigen Gottes feiern und spüren, dass sich der Schöpfer auch um das irdische Leben seiner Geschöpfe sorgt“, sagte Bischof Gössl. „Weil Kaiser Heinrich fest mit der Wirklichkeit des ewigen Lebens rechnete, konnte er sich mit aller Kraft für irdische Belange einsetzen, ohne Rücksicht auf sich selbst und seine Gesundheit zu nehmen.“
Motto „End-lich Leben“
Das Jahr im Erzbistum Bamberg steht unter dem Motto „End-lich Leben“. Der doppeldeutige Ausdruck spiegelt die Lebens- und Glaubenshaltung des heiligen Heinrich wider, „der als Kaiser mit beiden Beinen auf der Erde stand und Realpolitik betrieb, zugleich aber mit dem Haupt auf den Himmel ausgerichtet war, auf Gott, vor dem er das Haupt beugte.“
Festgottesdienst und Rahmenprogramm
Mehr als 2000 Menschen kamen bei strahlendem Sonnenschein zum Festgottesdienst auf den Domplatz, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Mitglieder des Heinrichsordens und zwei große Pilgergruppen aus den USA. Das Heinrichsfest begann bereits am Mittwoch im Dom mit der Eröffnung der Rauminstallation „Memoria. Im Licht“. Am Donnerstag wurden in einer Eucharistiefeier die Häupterreliquien von Heinrich und Kunigunde im Altarraum ausgestellt, musikalisch begleitet von den Mädchenkantoreien aus Bamberg und Münster.
Musikalische und kulturelle Highlights
Zu den musikalischen Höhepunkten zählten ein Konzert mit den Bamberger Symphonikern und Ehrendirigent Herbert Blomstedt sowie ein Auftritt des Bamberger Musikers Egon Herrnleben, bekannt aus der Show „Voice of Germany“. Am Samstag wurde in der Alten Hofhaltung erstmals eine „Silent Disco“ mit Kopfhörern angeboten.
Begegnungen und Information
Nach dem Festgottesdienst am Sonntag boten Stände der Verbände, Vereine und Einrichtungen des Erzbistums Bamberg Informationen und Begegnungsmöglichkeiten. Vertreter des Betroffenenbeirats machten auf das Thema Missbrauch aufmerksam und standen als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf der Domplatzbühne gab es ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Tanz, Kampfsport und Showakrobatik.
Abschluss mit Pontifikalvesper
Den feierlichen Abschluss des Heinrichsfests bildete am Sonntagnachmittag die Pontifikalvesper mit Erzbischof Gössl im Dom. Das Heinrichsfest findet jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende statt und erinnert an den Bistumsgründer, den heiligen Kaiser Heinrich II., der am 13. Juli 1024 gestorben ist.