Anfang Mai traf sich die Arbeitsgemeinschaft (AG) Historische Städte zu ihrer turnusmäßigen Tagung in Meißen.
Auch die Stadt Bamberg war durch zwei Mitarbeiterinnen des städtischen Baureferats vertreten. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Zukunft der Städtebauförderung – ein zentrales Thema für die nachhaltige Entwicklung historisch bedeutender Städte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstrichen die große Bedeutung dieses Instruments für den Erhalt des kulturellen Erbes. Gemeinsam sprachen sie sich dafür aus, die Städtebauförderung zu verstetigen, an aktuelle Herausforderungen anzupassen und langfristig planbar zu gestalten.
Städtebauförderung als Fundament historischer Entwicklung
Seit Jahrzehnten ist die Städtebauförderung ein bewährtes Investitionsprogramm. Sie ermöglicht kommunalen Entscheidungsträgern, städtebauliche Missstände zu beheben, den öffentlichen Raum aufzuwerten und gleichzeitig das historische Erbe zu erhalten. Gerade für Städte mit besonderem kulturhistorischem Wert – wie Bamberg – ist diese Förderung ein unverzichtbares Mittel zur Balance zwischen Erhalt und moderner Entwicklung. Die AG Historische Städte plant daher einen direkten Dialog mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, um die politische Unterstützung für dieses zentrale Förderinstrument zu sichern.
Ein Blick nach Meißen – Gastgeberstadt zeigt Projekte
Wie bei jeder Tagung der Arbeitsgemeinschaft wurden auch diesmal die aktuellen Stadtentwicklungsprojekte der Gastgeberstadt vorgestellt. Bei einem ausführlichen Stadtrundgang erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die Umsetzungsstrategien vor Ort. Besonderes Augenmerk lag auf der Integration historischer Strukturen in moderne städtebauliche Konzepte, ein Thema, das allen Mitgliedsstädten der AG besonders am Herzen liegt. Am zweiten Tag der Konferenz wurden neue Projekte und Herausforderungen in Meißen präsentiert – vom Umgang mit dem demografischen Wandel bis hin zur Digitalisierung in der Stadtplanung.
Bamberg übernimmt 2025 die Geschäftsführung
Ein wichtiges organisatorisches Thema wurde ebenfalls bekannt gegeben: Im Juli 2025 wird die Stadt Bamberg turnusmäßig die Geschäftsführung der AG Historische Städte übernehmen. Die Übergabe erfolgt im Rahmen der nächsten Tagung in Lübeck, wenn Görlitz die Leitung abgibt. Damit wird Bamberg eine noch aktivere Rolle in der Koordination und inhaltlichen Ausrichtung der Arbeitsgemeinschaft übernehmen. Die Verantwortung umfasst unter anderem die Organisation der Treffen sowie die strategische Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene.
Die AG Historische Städte – eine starke Gemeinschaft für den Erhalt europäischer Baukultur
Die AG Historische Städte ist ein Zusammenschluss von sechs Städten mit besonderem historischem Wert: Bamberg, Lübeck, Regensburg, Meißen, Stralsund und Görlitz. Gegründet wurde sie 1973 von den Städten Bamberg, Lübeck und Regensburg. Nach der Wiedervereinigung traten 1991 Meißen, Stralsund und Görlitz bei. Das zentrale Anliegen der Arbeitsgemeinschaft ist es, den Erhalt, die Pflege und die nachhaltige Entwicklung des kulturellen Erbes dieser Städte gemeinsam zu gestalten. Dreimal jährlich kommen die Mitglieder zusammen, um sich über Herausforderungen, Projektfortschritte und zukunftsweisende Lösungen auszutauschen.
Perspektiven für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland
Die Städtebauförderung spielt eine wichtige Rolle für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse – ein erklärtes Ziel der deutschen Stadtentwicklungspolitik. Durch die gemeinschaftliche Finanzierung von Bund, Ländern und Kommunen wird sichergestellt, dass auch kleinere Städte wie Meißen oder Bamberg in der Lage sind, den Transformationsprozessen des 21. Jahrhunderts zu begegnen, ohne ihre kulturelle Identität zu verlieren. Eine kontinuierliche Förderung bedeutet nicht nur Investitionen in Infrastruktur, sondern auch in die gesellschaftliche Teilhabe und die Zukunftsfähigkeit der Städte.
Gemeinsames Engagement für das kulturelle Erbe Europas
Die Tagung in Meißen hat erneut gezeigt, wie wichtig der kontinuierliche Austausch zwischen den Städten der AG ist. Die Mitgliedsstädte setzen damit ein deutliches Zeichen für europäische Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Das Engagement für nachhaltige Stadtentwicklung, getragen durch die Städtebauförderung, ist zugleich ein Bekenntnis zum kulturellen Erbe Europas. Die Stadt Bamberg wird mit der Übernahme der Geschäftsführung 2025 diese Arbeit aktiv mitgestalten und weiterentwickeln.