In Oberfranken häufen sich die Unfälle durch sogenannte Geisterradler – also Radfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung oder unerlaubt auf Gehwegen unterwegs sind.
Dabei denken viele: „Ist ja nur ein kurzes Stück – was soll schon passieren?“ Doch dieses Verhalten kann schwerwiegende Folgen haben. Erst kürzlich kam es in Bayreuth zu einem tragischen Vorfall: Eine 65-jährige Fußgängerin wurde von einem entgegenkommenden Radfahrer auf dem Gehweg erfasst, stürzte und zog sich einen Knochenbruch zu.
Unfallzahlen sprechen eine klare Sprache
Die Unfallstatistik 2024 zeigt deutlich: In Oberfranken ereigneten sich insgesamt 95 Unfälle im Zusammenhang mit Geisterradlern, darunter sogar ein tödlicher Unfall. Die Zahlen belegen, dass falsch fahrende Radfahrer: kein Kavaliersdelikt sind, sondern ein echtes Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr darstellen.
Verboten ist verboten – außer bei klarer Beschilderung
Grundsätzlich gilt:
- Das Radfahren auf dem Gehweg oder
- das Fahren gegen die Fahrtrichtung auf Radwegen oder Straße
ist verboten – es sei denn, entsprechende Verkehrszeichen erlauben dies ausdrücklich. Zur Sensibilisierung haben Bamberg, Bayreuth und Coburg an besonders betroffenen Stellen bereits Hinweisschilder angebracht. Ziel ist es, aufzuklären, bevor es kracht.
Polizei kontrolliert verstärkt
Die oberfränkische Polizei hat angekündigt, gezielte Kontrollen durchzuführen, um falsch fahrende Radfahrer zu stoppen. Die Maßnahme soll die Verkehrssicherheit erhöhen und das Bewusstsein für korrektes Verhalten auf dem Rad schärfen.
Ausnahmen für Kinder – das sagt die StVO
Für Kinder bis sieben Jahre gilt eine besondere Regel:
- Sie müssen auf dem Gehweg fahren.
- Begleitpersonen dürfen sie dabei ebenfalls auf dem Gehweg begleiten.
Kinder bis neun Jahre dürfen, müssen aber nicht mehr den Gehweg nutzen. Auch hier gilt: Sicherheit hat Vorrang – und Rücksichtnahme auf Fußgänger ist Pflicht.
Richtig fahren heißt sicher fahren
Ob kurzer Schlenker oder vermeintlich praktische Abkürzung – wer gegen die Fahrtrichtung fährt, riskiert Leben und Gesundheit. Geisterradler gefährden sich selbst, Fußgänger, Autofahrer und andere Radfahrer. Die einfache Regel lautet: Immer in der richtigen Richtung und auf dem richtigen Weg fahren – für mehr Sicherheit und ein faires Miteinander im Verkehr.