Die Digitalisierung prägt unseren Alltag – beim Online-Shopping, beim Abrufen von Bankdaten oder im Austausch auf sozialen Netzwerken.
Mit jeder digitalen Interaktion geben wir Informationen preis, die verarbeitet, gespeichert und weitergeleitet werden. Doch wo Daten fließen, sind auch Risiken nicht weit. Cyberkriminalität ist eine wachsende Bedrohung, die jeden treffen kann. Wie also können Nutzer Gefahren im Internet erkennen und sich effektiv schützen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nächste Smart Talk am 22. Mai 2025 in Bamberg – eine Kooperationsveranstaltung von Smart City Bamberg und der VHS Bamberg Stadt.
Digitalisierung: Alltag zwischen Komfort und Kontrolle
Digitale Dienste machen das Leben bequemer – sie ermöglichen rund um die Uhr Zugriff auf Informationen, erleichtern Kommunikation und bieten maßgeschneiderte Services. Gleichzeitig wachsen die Herausforderungen in Bezug auf Datensicherheit und Privatsphäre. Viele Menschen nutzen digitale Angebote wie selbstverständlich, ohne sich bewusst zu machen, welche persönlichen Informationen dabei im Hintergrund verarbeitet werden. Ob Login-Daten, Standortinformationen oder Einkaufsverhalten – all das kann Ziel von Cyberangriffen werden.
Die Unsicherheit vieler Nutzer ist spürbar:
-
Was passiert mit meinen Daten?
-
Wie erkenne ich eine Phishing-Mail?
-
Ist mein Passwort wirklich sicher?
Der Smart Talk in Bamberg: Sicherheit verständlich erklärt
Um genau diese Fragen geht es beim Smart Talk ‚Digital im Alltag – Sicherheit im Netz‘. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 22. Mai 2025, von 18.15 bis 19.45 Uhr im Stadt:Raum, Promenadestraße 6a in Bamberg statt. Ziel der Podiumsdiskussion ist es, komplexe Zusammenhänge im Bereich IT-Sicherheit so aufzubereiten, dass sie für alle Interessierten verständlich und nutzbar sind – ganz unabhängig vom technischen Vorwissen. Nach der etwa einstündigen Diskussion besteht wie immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen zu teilen oder auch persönliche Anregungen einzubringen.
Drei Experten – drei Perspektiven auf digitale Sicherheit
Das Podium ist mit renommierten Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen besetzt, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten:
Felix Schymura – Praxisnaher Blick aus Verwaltung und Szene
Felix Schymura ist IT-Administrator und Digitalisierungsbeauftragter einer Kommune. Darüber hinaus engagiert er sich privat im Hackerspace Bamberg. Seine Doppelrolle erlaubt ihm eine besonders praxisnahe Perspektive: Er kennt sowohl die Herausforderungen kommunaler IT-Sicherheit als auch die Denkweise technikaffiner Communities.
Thomas Goger – Cybercrime aus Sicht der Strafverfolgung
Als Leitender Oberstaatsanwalt und stellvertretender Leiter der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) bringt Thomas Goger Einblicke in die organisierte digitale Kriminalität mit. Die ZCB ist eine der größten Spezialeinheiten Europas im Kampf gegen Cybercrime und verfolgt unter anderem Hackerangriffe, Datenhandel im Darknet und groß angelegte Betrugsfälle.
Prof. Dr. Dominik Herrmann – Wissenschaft für den Verbraucherschutz
Der Lehrstuhlinhaber für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen an der Universität Bamberg forscht insbesondere zu Fragen des digitalen Verbraucherschutzes. Er zeigt auf, wie technische Entwicklungen mit rechtlichen und ethischen Fragen zusammenspielen – und was das für den Alltag bedeutet.
Was sind typische Gefahren im Internet?
Die Bandbreite an Bedrohungen im Netz ist groß. Die folgenden Beispiele gehören zu den häufigsten Formen der Cyberkriminalität:
-
Phishing: Betrügerische E-Mails, die dazu verleiten, Passwörter oder Bankdaten preiszugeben.
-
Ransomware: Schadprogramme, die Dateien verschlüsseln und ein Lösegeld verlangen.
-
Identitätsdiebstahl: Kriminelle nutzen gestohlene persönliche Daten, um auf fremde Konten zuzugreifen.
-
Fake-Shops: Gefälschte Online-Shops locken mit vermeintlichen Schnäppchen, liefern aber keine Ware.
-
Social Engineering: Täuschung durch persönliche Kontaktaufnahme, um sensible Informationen zu erhalten.
Wie kann man sich schützen? Praktische Tipps der Experten
Ein zentrales Ziel des Smart Talks ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, mit denen man sich besser vor digitalen Angriffen schützen kann. Hier ein Überblick über die wichtigsten Tipps:
1. Starke Passwörter nutzen:
Vermeiden Sie einfache Kombinationen wie „123456“ oder „Passwort“. Verwenden Sie stattdessen lange, komplexe Passwörter mit Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen.
2. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren:
Zusätzliche Sicherheit bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung – z. B. durch eine Bestätigung per App oder SMS.
3. Software aktuell halten:
Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken. Das betrifft nicht nur Betriebssysteme, sondern auch Apps und Browser.
4. Vorsicht bei Links und Anhängen:
Öffnen Sie keine verdächtigen E-Mail-Anhänge oder Links von unbekannten Absendern. Im Zweifel: lieber löschen.
5. Daten sparsam weitergeben:
Überlegen Sie genau, welche Daten Sie bei welchem Anbieter angeben – und hinterfragen Sie die Notwendigkeit.
6. Auf verschlüsselte Verbindungen achten:
Erkennen Sie sichere Websites an der URL mit https:// und dem Schloss-Symbol im Browser.
Warum digitale Bildung wichtig ist
Viele Sicherheitsprobleme entstehen nicht durch Technik, sondern durch mangelndes Wissen oder Unachtsamkeit. Deshalb setzt der Smart Talk nicht auf Angst, sondern auf Aufklärung und digitale Kompetenz. Wer weiß, wie das Netz funktioniert und wo Fallstricke lauern, kann selbstbestimmt und sicher damit umgehen.
Veranstaltungsdetails im Überblick
Veranstaltung | Smart Talk ‚Digital im Alltag – Sicherheit im Netz‘ |
---|---|
Datum | Donnerstag, 22. Mai 2025 |
Uhrzeit | 18.15 – 19.45 Uhr |
Ort | Stadt:Raum, Promenadestraße 6a, Bamberg |
Eintritt | Kostenlos, ohne Anmeldung |
Veranstalter | Smart City Bamberg & VHS Bamberg Stadt |
Gemeinsam gegen Unsicherheit im Netz
Cyberkriminalität ist kein Nischenthema mehr, sondern betrifft uns alle. Der Smart Talk bietet die Gelegenheit, sich kompetent, praxisnah und verständlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Mit den Erfahrungen aus Verwaltung, Forschung und Strafverfolgung erhalten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die digitale Sicherheitslandschaft – und vor allem: konkrete Tipps, wie sie ihre Daten besser schützen können. Ob jung oder alt, digital erfahren oder noch unsicher – alle Interessierten sind herzlich willkommen, sich zu informieren, mitzudiskutieren und ihren digitalen Alltag sicherer zu gestalten.