Der Jugendtreff Ost in Bamberg wird künftig nicht nur ein Ort für Freizeit, Austausch und Gemeinschaft sein – sondern auch ein Vorreiter in Sachen Klimaanpassung.
Im Rahmen des Förderprojekts MitMachKlima, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, wurden umfassende Begrünungsmaßnahmen umgesetzt, um das Areal besser gegen die zunehmende Hitze zu schützen.
Ein Konzept aus Beteiligung
Bereits 2022 wurde in enger Zusammenarbeit mit den Jugendlichen vor Ort ein Klimaanpassungskonzept entwickelt. Dabei zeigten sich vor allem zwei Problembereiche:
-
Kaum Schatten im Außenbereich
-
Starke Aufheizung der Innenräume
Mit gezielten Begrünungen soll dem nun nachhaltig entgegengewirkt werden.
Bäume und Sträucher für mehr Schatten
Besonders die große, bisher kaum beschattete Freifläche stellte eine Herausforderung dar. Die Lösung:
-
Drei neue Bäume, die langfristig Schatten spenden
-
Staudenmischung als Bodenabdeckung gegen Austrocknung
-
Heimische Sträucher, die für mehr Biodiversität sorgen
Diese Maßnahmen verbessern nicht nur das Mikroklima, sondern steigern auch die Aufenthaltsqualität für die Jugendlichen spürbar.
Begrünte Pergola als Rückzugsort
Ein weiteres Highlight der Umgestaltung ist eine begrünte Pergola. Sobald die Kletterpflanzen angewachsen sind, entsteht hier ein natürlicher Rückzugsort mit kühlendem Blätterdach – ideal für sonnige Tage und entspannte Gespräche. Die Kombination aus Schatten, natürlichem Design und ökologischer Wirkung macht die Pergola zu einem echten Multitalent für den Außenbereich.
Essbare Pflanzen auf Wunsch der Jugendlichen
Ein besonderes Anliegen der Jugendlichen wurde ebenfalls umgesetzt: Pflanzen mit essbaren Früchten bereichern nun das Gelände. Gepflanzt wurden unter anderem:
-
Maulbeerbaum
-
Zwetschgenbaum
-
Edelkastanie
In wenigen Jahren sollen diese nicht nur Schatten spenden, sondern auch leckere Erträge liefern – ein schönes Beispiel für die Verbindung von Nachhaltigkeit und Nutzwert.
Grüne Dächer auf neuen Müllboxen
Auch in kleineren Details wurde an die Zukunft gedacht: Neue Müllboxen mit begrünten Dächern sorgen für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Hitzeschutz und zur Wasserbindung. Solche kleinen, aber wirkungsvollen Maßnahmen zeigen, dass jede Fläche genutzt werden kann, um dem Klimawandel aktiv zu begegnen.
Kletterpflanzen an der Fassade kühlen Innenräume
Nicht nur draußen wurde begrünt: Auch die Fassaden des Gebäudes selbst erhielten dort, wo es möglich war, eine Bepflanzung mit Kletterpflanzen. Diese wirken wie ein natürlicher Sonnenschutz und helfen, die Innenräume bei Hitze deutlich kühler zu halten – ein besonders wichtiger Aspekt in Zeiten häufiger Hitzewellen.
Lebensraum für Tiere und Insekten
Ein Nebeneffekt der Begrünung ist der Zugewinn an Artenvielfalt: Die verwendeten heimischen Pflanzen bieten Nahrung und Schutz für Vögel, Insekten und Kleintiere. Damit wird der Jugendtreff nicht nur klimaresilienter, sondern auch zu einem kleinen Biotop mitten im Stadtgebiet.
Bamberg wird grüner – mit Beteiligung und Vorbildfunktion
Die Umgestaltung des Jugendtreffs Ost ist ein gelungenes Beispiel für gelebte Klimaanpassung mit Beteiligung. Jugendliche wurden früh eingebunden, ihre Ideen wurden berücksichtigt – und das Ergebnis überzeugt. Die Kombination aus ökologischer Wirkung, Aufenthaltsqualität und pädagogischem Mehrwert macht das Projekt zu einem echten Vorzeigeprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung.