Im Bamberger Gärtnerviertel erwartet die Bewohner und Besucher der Färbergasse eine grüne Überraschung.
Für vier Wochen machen drei mobile Bäume mit Sitzgelegenheiten vor der Rostscheune an der Ecke Färbergasse und Mittelstraße Station. Die dortigen Parkplätze wurden vorübergehend gesperrt, um Platz für die einladende Baumallee zu schaffen.
Wanderbaumallee zieht weiter
Die Wanderbaumallee, die im Juli als Teil des ‚Sommer an der Promenade‘ Station an der Nördlichen Promenade gemacht hat, wandert nun weiter in die Färbergasse. Die Anwohner hatten sich auf einen öffentlichen Aufruf als Gastgeber beworben, da es in ihrem Viertel an öffentlicher Begrünung und Aufenthaltsflächen mangelt. Gemeinsam mit der engagierten Nachbarschaft wurden die Bäume am Sonntag, den 14. Juli, von der Nördlichen Promenade in die Färbergasse gebracht.
Feierlicher Umzug und Aktionen
Ein Posaunenchor und zahlreiche Freiwillige begleiteten den Umzug der Wanderallee. Mit einem umgedichteten Lied besangen die Teilnehmer die Hitze und das Grau der Stadt, die Abgase und den Lärm der Autos, denen nun mit der Wanderbaumallee entgegengewirkt wird. Mit der Aktion tritt die Nachbarschaft für mehr Stadtbäume und eine Sanierung der Färbergasse ein. „Noch viel besser als wandernde Bäume sind natürlich dauerhaft gepflanzte Bäume. Aber oft ist es wichtig, anhand eines konkreten Anlasses genau über dieses Thema zu sprechen und auch Standorte im öffentlichen Raum zu erproben“, sagt dazu Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp. Nachdem die Module aufgestellt und der Platz rundum mit bunten Bändern und Straßenkreide gestaltet waren, saßen die Anlieger glücklich über die gelungene Aktion noch bei einem kühlen Getränk aus der KulturGärtnerei zusammen.
Projekt MitMachKlima und grüne Initiativen
Die Ankunft in der Färbergasse markiert einen weiteren Schritt der Wanderbaumallee, welche im Jahr 2024 im Rahmen des Projektes MitMachKlima in gemeinsamer Initiative von machbar Bamberg e.V. und BUND Naturschutz, Kreisgruppe Bamberg umgesetzt wird. Die ursprüngliche Idee einer Wanderbaumallee war im vergangenen Jahr über den Innenstadtfonds von ‚Mitte.Bamberg.2025‘ finanziert worden. Die Aktion soll dazu beitragen, den öffentlichen Raum zu beleben und für grüne Abwechslung zu sorgen. Die mobilen Baummodule mit Sitzflächen ringsum laden die jeweilige Nachbarschaft ein, gemeinsam zu verweilen und sich auszutauschen, bevor sie im Herbst dauerhaft im Bamberger Stadtgebiet eingepflanzt werden.
Temporäre Begrünung als nachhaltige Lösung
Das temporäre Experiment bietet eine konkrete Erfahrung, wie der öffentliche Raum in der Stadt Bamberg durch Begrünung und gewonnene Aufenthaltsqualität belebt und nachhaltiger gestaltet werden kann. Die weiteren Standorte der Wanderbaumallee werden demnächst bekannt gegeben.
Informationen zum MitMachKlima-Projekt
Das ‚MitMachKlima‘ ist ein Projekt der Stadt Bamberg. Ziel ist es, den Klimaschutz der Stadt gemeinsam zu stärken. Rund 3,3 Millionen Euro Bundesfördermittel fließen bis 2024 für vielfältige Klimaschutz- und Nachbarschaftsprojekte in die Domstadt. Ein Beispiel ist die erst kürzlich neu angeschaffte Fahrradrikscha, die den intergenerationellen Austausch fördert und eine umweltfreundliche Stadtrundfahrt der besonderen Art für bewegungseingeschränkte Menschen bietet. Oder das Klima-Aboretum am Heidelsteig, wo mehr als 20 hitzebeständige Baumarten für ein besseres Stadtklima gepflanzt wurden und damit gleichzeitig auch ein neu geschaffener Bildungsort entstanden ist.
Soziales Klima und Beteiligung der Bürgerschaft
Das Projekt ‚MitMachKlima‘ ist nicht nur eine klimapolitische Herzensangelegenheit. Der Begriff ‚Klima‘ bezieht sich auch auf das soziale Klima in der Stadt, in der es allen Menschen möglich sein soll, sich am Stadtleben zu beteiligen und Bamberg aktiv mitzugestalten. Aktuell laufen dazu gerade eine CargoBike-Kampagne für Gewerbetreibende in Bamberg, die Konzeption von Schulgärten und Patenprojekte. Hierbei sind alle Bamberger eingeladen, sich mit Ideen für Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen einzubringen.