Genau dieser Frage geht das Zentrum Welterbe Bamberg derzeit in der Theuerstadt nach. Zwischen den Pfingst- und Sommerferien wird der Platz unter der Linde temporär umgestaltet – dort, wo bisher Autos parkten, entsteht ein Ort des Austauschs, der Begegnung und der Nachbarschaft.
Die thEUERstadt: Ein Platz mit offenem Ausgang
Der neue Name – thEUERstadt – ist bewusst gewählt: Er steht für ein offenes Experiment, bei dem noch nicht festgelegt ist, was genau entstehen soll. Stattdessen bestimmen die Menschen aus der Nachbarschaft, wie der Platz genutzt wird.
Bereits beim gemeinsamen Picknick am 16. Mai 2025 wurden zahlreiche kreative Ideen gesammelt:
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Kinderflohmarkt
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Demokratie-Café
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Betten zum Träumen
Am 1. Juni 2025 gibt es im Rahmen des Welterbetags erneut die Möglichkeit, Ideen einzubringen – beim Lindenfest von 11:00 bis 15:00 Uhr. Dort können alle Interessierten ihre Vorstellungen für den Platz einbringen und Teil des Prozesses werden.
Beteiligung erwünscht – Stadtgestaltung von unten
Die Initiative des Zentrums Welterbe ist partizipativ angelegt: Bürger, Vereine und Initiativen aus dem Viertel können sich mit eigenen Projektvorschlägen beteiligen. Noch bis zum 1. Juni 2025 werden Ideen gesammelt. Auf der Projekt-Website gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie aus einer Idee ein konkretes Projekt wird. Zudem bietet das beteiligte Urban Lab Nürnberg am Dienstag, 27. Mai 2025 von 13:00 bis 14:00 Uhr eine digitale Projektsprechstunde an. Hier können Fragen geklärt, Projekte konkretisiert und Unterstützungsbedarfe besprochen werden.
Gestaltung nach den Wünschen der Nachbarschaft
Für die Umgestaltung wurde das erfahrene Urban Lab aus Nürnberg beauftragt, das bereits beim Tanzboden-Projekt auf dem Maxplatz 2023 mitgewirkt hat. Auch in der thEUERstadt wird sich das Design an den Bedürfnissen und Ideen der Anwohnenden orientieren. Mögliche Elemente:
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Ein Tanzboden für gemeinsame Bewegungsangebote
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Sitzgelegenheiten für die nachbarschaftliche Brotzeit
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Ein Sandkasten für Kinder
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Mobile Elemente für temporäre Aktionen
So entsteht ein Platz, der nicht von oben geplant, sondern gemeinsam gestaltet wird – ein echtes Beispiel für urbane Mitgestaltung im Welterbe.
Bambergs Welterbe wird zum Ort der Teilhabe
Das Zentrum Welterbe Bamberg zeigt mit diesem Projekt, dass Welterbe lebendig und inklusiv sein kann. Die thEUERstadt steht exemplarisch für eine neue Form des Stadtlebens: nachbarschaftlich, gemeinschaftlich, ideenoffen. Durch das PopUp-Projekt werden nicht nur temporäre Veränderungen angestoßen – es entsteht ein Prozess, der die Menschen ermutigt, ihre Stadt aktiv mitzugestalten. Die Theuerstadt wird so zu einem Raum des Miteinanders und der Zukunft.