Am 33. Spieltag der easyCredit BBL mussten sich die Bamberg Baskets mit 77:92 bei ratiopharm ulm geschlagen geben.
Trotz der Niederlage zeigte das Team von Head Coach Anton Gavel eine beeindruckende Leistung – insbesondere im Hinblick auf die angespannte Personalsituation. Mit nur drei einsatzfähigen ausländischen Spielern und ohne den verletzten Kyle Lofton war Bamberg stark dezimiert angetreten. Trotz eines zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstands kämpften sich die Bamberger zurück ins Spiel und glichen fünf Minuten vor Schluss auf 76:76 aus. Es fehlte letztlich an Kraft und Tiefe im Kader, um die Sensation perfekt zu machen.
Karsten Tadda schreibt Bundesliga-Geschichte
Es war ein besonderes Spiel – nicht nur wegen der starken Aufholjagd. Kapitän Karsten Tadda absolvierte seinen 639. Einsatz in der Basketball-Bundesliga und ist damit alleiniger Rekordspieler der Liga. Der Routinier wurde trotz punktloser Partie gefeiert – die Ulmer Fans ehrten ihn mit einer besonderen Geste. Am kommenden Sonntag steht dann Taddas letztes Karrierespiel an – ein emotionaler Abschied in der Brose Arena steht bevor.
Ulm dominiert erste Halbzeit – Bamberg bleibt dran
Der Beginn des Spiels gehörte klar den Hausherren: Ulm traf hochprozentig aus der Distanz und nutzte Bambergs Unsicherheiten aus. Bereits zur Halbzeit stand es 53:37 für den Tabellenzweiten. Besonders Karim Jallow (19 Punkte) und Justinian Jessup (12 Punkte) führten die Ulmer Offense an. Doch auch Bamberg fand Mittel – Filip Stanić überzeugte zur Pause mit 12 Punkten und dominierte unter dem Korb. Trotz des Rückstands ließ das Team den Kopf nicht hängen.
Drittes Viertel wird zur Aufholjagd
Nach einem schwachen Start in die zweite Halbzeit nahm Anton Gavel beim Stand von 37:59 eine Auszeit – und diese zeigte Wirkung: Mit einem 12:0-Lauf verkürzten die Bamberger den Rückstand auf 52:62 (27.). In dieser Phase verteidigte Bamberg aggressiver, nutzte eine Zonenverteidigung und setzte Ulm zunehmend unter Druck. Moritz Krimmer sorgte mit starken Einzelaktionen für weitere Punkte, und zum Ende des Viertels war das Spiel beim 64:69 wieder völlig offen.
Ausgleich in der Crunchtime – Ulm mit starkem Finish
Bamberg kämpfte weiter: Ronaldo Segu und Brandon Horvath sorgten für den viel umjubelten Ausgleich zum 69:69 (32.). Kurz darauf traf Horvath erneut von außen – 72:72. Auch auf das 76:72 der Ulmer fanden Stanić und Segu eine Antwort – erneut Ausgleich. Doch der Versuch von Karsten Tadda, erstmals in Führung zu gehen, scheiterte knapp – und Ulm fand wieder seinen Rhythmus. Ein 15:1-Run in den letzten Minuten entschied das Spiel zugunsten der Gastgeber, die am Ende verdient, wenn auch hart erkämpft, mit 92:77 gewannen.
Stimmen zum Spiel – Zwischen Stolz und Analyse
Anton Gavel, Head Coach der Bamberg Baskets, lobte nach der Partie den Kampfgeist seiner Mannschaft:
„In der ersten Halbzeit haben wir die Aggressivität vermissen lassen. In der Mann-Mann-Verteidigung haben wir keinen Weg gefunden, Ulm zu stoppen. In der zweiten Halbzeit konnten wir ihren Rhythmus brechen und haben offensiv bessere Entscheidungen getroffen. Es spricht für die Mannschaft, dass sie das Spiel beim Stand von 69:69 ausgeglichen gestaltet und sich sogar die Chance erarbeitet hat, dass Spiel zu unseren Gunsten zu drehen.“
Ty Harrelson, Head Coach von ratiopharm ulm, erkannte die starke Phase der Gäste an:
„Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel geliefert. Der Ball wurde gut bewegt und wir waren stets in der Lage für Punkte zu sorgen. Bamberg hat das Duell in der Zone gewonnen und wir zeitweise offene Würfe liegengelassen. Im dritten Viertel haben wir so den offensiven Rhythmus verloren – daran werden wir bis zu den Playoffs arbeiten. Ich denke, dass wir mit unserer starken Defensivleistung im vierten Viertel unseren Weg herausgefunden haben.“
Emotionales Saisonfinale steht bevor
Am kommenden Sonntag, 11. Mai, treffen die Bamberg Baskets um 16:30 Uhr auf RASTA Vechta – das letzte Saisonspiel und gleichzeitig das letzte Spiel von Kapitän Karsten Tadda. Nach 17 Jahren in der BBL endet seine aktive Karriere. Die Brose Arena öffnet ihre Tore für ein großes Abschiedsspiel, bei dem noch einmal Emotionen, Dankbarkeit und Basketball-Leidenschaft im Vordergrund stehen. Tickets gibt es online, im Freak City Store oder an der Abendkasse – ein würdiger Rahmen für eine große BBL-Karriere ist garantiert.