Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat Anfang der Woche eine wichtige Entscheidung bekanntgegeben: Der Landkreis Bamberg sowie weite Teile Oberfrankens werden als Standorte für ein Atomendlager ausgeschlossen.
Diese Entscheidung beruht auf einer sorgfältigen geologischen Prüfung und betrifft alle Gebiete westlich der sogenannten ‚Fränkischen Linie‘, die sich von Kronach über Goldkronach bis nach Weiden zieht. Somit wird das Bamberger Land von der Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle verschont bleiben – eine Entwicklung, die nicht nur für die Region, sondern auch für die verantwortlichen Entscheidungsträger von hoher Bedeutung ist.
Streng geregelte Prüfung für ganz Deutschland
Die Bewertung der BGE erfolgt nach wissenschaftlichen und sachlich festgelegten Vorgaben, die auf das gesamte Bundesgebiet angewandt werden. Ziel ist es, den sichersten und am besten geeigneten Standort für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zu finden. Dabei spielen geologische Kriterien, wie die Zusammensetzung und Tiefe des Gesteins, eine entscheidende Rolle. Um langfristige Sicherheit zu gewährleisten, kommen nur Gebiete infrage, in denen geeignete Gesteinsformationen – wie Salz, Ton oder bestimmte Kristallingesteine – in stabiler Formation und ausreichender Tiefe vorkommen.
Warum das Bamberger Land ungeeignet ist
Grund für den Ausschluss weiter Teile Oberfrankens, darunter des Landkreises Bamberg, ist das Fehlen geeigneter Kristallin-Gesteine. Laut BGE-Bewertung gibt es im westlichen Teil Oberfrankens in Tiefen zwischen 300 und 1.500 Metern keine Vorkommen dieser speziellen Gesteinsarten, die notwendig wären, um ein sicheres Atomendlager zu errichten. In anderen Regionen Deutschlands hingegen gibt es solche geologischen Gegebenheiten, die weiterhin auf ihre Eignung hin geprüft werden.
Erwartungsgemäße Entscheidung für die Verantwortlichen
Für Landrat Johann Kalb kam die Entscheidung der BGE nicht überraschend. Die geologischen Gegebenheiten in Oberfranken sind gut dokumentiert, und die Region galt bereits vor der Bewertung als wenig aussichtsreich. Der Ausschluss des Bamberger Landes von der Endlagersuche ist für die Bevölkerung und die lokale Politik eine Entlastung.
Zusammenarbeit der oberfränkischen Landkreise bei der Endlagersuche
Seit 2021 besteht die Koordinierungsstelle Oberfranken, angesiedelt im Landkreis Wunsiedel, die sich für die Interessen und Belange der Region im Rahmen der Endlagersuche einsetzt. Landrat Peter Berek, der die Koordinierungsstelle ins Leben gerufen hat, bündelt gemeinsam mit Dr. Andreas Peterek die Anliegen der oberfränkischen Landkreise und vertritt diese bei der BGE und anderen relevanten Entscheidungsträgern.
Was die Entscheidung für Oberfranken bedeutet
Die Entscheidung der BGE, den Landkreis Bamberg und weitere Teile Oberfrankens als ungeeignet für ein Atomendlager einzustufen, bringt für die Region Klarheit und Planungssicherheit. Die Bevölkerung kann sich vorerst darauf verlassen, dass kein Endlager in unmittelbarer Nähe errichtet wird. Dennoch wird die Endlagersuche in Deutschland weiter fortgesetzt, und die Koordinierungsstelle Oberfranken bleibt aktiv, um auch in Zukunft die Interessen der Region zu wahren und gegebenenfalls auf Veränderungen zu reagieren.
Ein positives Signal für das Bamberger Land
Die Nachricht über den Ausschluss des Landkreises Bamberg von der Endlagersuche wird in der Region als positives Signal aufgenommen. Für die Verantwortlichen vor Ort ist die Entscheidung eine Bestätigung der bisherigen geologischen Einschätzungen und der intensiven Arbeit der Koordinierungsstelle Oberfranken. Auch wenn die Endlagersuche in anderen Regionen Deutschlands weitergeht, bietet die klare Feststellung der BGE nun Sicherheit und Stabilität für die Bürgerinnen und Bürger des Bamberger Landes.