In herausfordernden Zeiten setzt das Erzbistum Bamberg ein klares Zeichen für die Zukunft: Trotz finanzieller Engpässe investiert es weiterhin in die Jugendarbeit. Erzbischof Herwig Gössl hebt hervor, dass dieser Bereich hohe Priorität genießt.
Mit umfangreicher finanzieller und personeller Unterstützung soll die Jugendarbeit gestärkt und gesichert werden. Gössl betont zugleich die Notwendigkeit, vorhandene Mittel effizient zu nutzen: „Damit Jugendarbeit auch in diesen herausfordernden Zeiten ihre Ziele erreichen kann, braucht es ein stärkeres Zusammenwachsen für eine bestmögliche Bündelung des Engagements.“
Millioneninvestitionen in Jugendhäuser und Bildungseinrichtungen
Das Erzbistum hat in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in wichtige Jugendprojekte investiert. Laut Diözesanjugendpfarrer Gerd Richard Neumeier flossen rund 16 Millionen Euro in die Sanierung des Jugendhauses Burg Feuerstein in Ebermannstadt. Ebenso wurden ca. 9 Millionen Euro in das Jugendbildungshaus am Knock investiert. In Bamberg wird der Jugendtreff ‚Immerhin‘ umgebaut, um Raum für offene Jugendarbeit und jugendkulturelle Veranstaltungen zu schaffen. Hier hat auch die Abteilung ‚Schulnahe Jugendpastoral‘ des Jugendamtes der Erzdiözese ihren Sitz gefunden, was eine engere Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule ermöglicht.
Erhöhung des Jugendetats durch neue Fachstellen
Der jährliche Haushalt des Bistums sieht zusätzlich zum Bauerhalt etwa 8,5 Millionen Euro für das Jugendamt und seine Einrichtungen vor. Erweitert wird dieser Betrag durch die Schaffung von 4,5 neuen Fachstellen, die auf die Städte Kronach, Coburg, Bayreuth, Forchheim, Bamberg, Erlangen und Fürth verteilt sind. Diese zusätzlichen Stellen sollen den wachsenden Anforderungen in der Jugendpastoral gerecht werden und eine verstärkte Betreuung vor Ort ermöglichen.
Vielfältige Herausforderungen in der Jugendpastoral
Die Jugendarbeit der Kirche steht vor besonderen Herausforderungen. „Im Bereich der Jugendpastoral sind die Herausforderungen so vielfältig wie die Themen, die junge Menschen beschäftigen“, erklärt Jugendpfarrer Neumeier. Angesichts der teils negativen öffentlichen Wahrnehmung der Kirche fragen sich viele Jugendliche, warum sie sich mit Glauben und Kirche auseinandersetzen sollten. Dennoch betont Neumeier, dass viele junge Menschen weiterhin empfänglich für die christliche Botschaft und den Glauben an Gott sind. Angebote wie das Zeltlager der Pfarrjugend in den Sommerferien oder die Teilnahme an der Ministrantenwallfahrt nach Rom schaffen positive Erlebnisse und bieten den Jugendlichen Orientierung und Antworten auf Lebensfragen.
Unterstützung durch das Jugendamt und den BDKJ
Das Jugendamt und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bieten auf diözesaner und regionaler Ebene eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten. Dazu gehören Beratungen für Jugendverbände, Schulen sowie Gruppen und Kreise vor Ort. Mit Einrichtungen wie dem Haus am Knock im Frankenwald und dem Jugendbildungshaus Burg Feuerstein stellt das Erzbistum vielfältige Angebote zur Verfügung, die sich an der Lebensrealität der Jugendlichen orientieren. Eine besondere Form ist die ‚Disco-Church‘, eine Kinder- und Jugenddisco, die in Pfarreiräumen oder speziellen Jugendkirchen stattfindet und so die Jugendkultur in kirchliche Räume integriert.
Erzbischof Gössl: Jugendarbeit bleibt ein Schwerpunkt
Erzbischof Gössl versichert, dass die Jugendarbeit auch künftig einen hohen Stellenwert bei der Priorisierung der Mittel und Ressourcen haben wird. „Ohne Jugend hat die Kirche keine Zukunft. Deshalb ist Jugendarbeit Zukunftsarbeit“, betont er. Diese Investitionen in die Jugendarbeit und die Schaffung neuer Strukturen sollen langfristig dazu beitragen, dass junge Menschen durch die Kirche Unterstützung, Orientierung und eine sinnstiftende Gemeinschaft erfahren.