Am 27. Januar, dem internationalen Holocaust-Gedenktag, fand in Bamberg eine bewegende Gedenkveranstaltung statt.
Der Erinnerungsort ‚Weiße Taube‘ in den Theatergassen bot den Rahmen für eine Zusammenkunft, die die Opfer des nationalsozialistischen Terrors ehrte. Die Stadt Bamberg und die Willy-Aron-Gesellschaft e.V. luden alle Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Oberbürgermeister Andreas Starke erinnerte in seiner Rede an die Lehren aus der Geschichte: „Eine Demokratie ohne Menschenrechte ist keine.“
Erinnerung an die Schicksale Bamberger Jüdinnen und Juden
Schülerinnen und Schüler von vier Bamberger Schulen – den Maria-Ward-Schulen, der Staatlichen Berufsschule II, der Pflegeschule Dr. Selma Graf und dem Dientzenhofer Gymnasium – trugen die Schicksale einzelner jüdischer Bürger Bambergs vor. Durch ihre Beiträge wurde die Erinnerung an die persönlichen Tragödien lebendig und mahnten dazu, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mahnung für Demokratie und Menschenrechte
In seiner Ansprache betonte Oberbürgermeister Starke, dass die lange Friedenszeit in Europa nicht als selbstverständlich betrachtet werden dürfe: „80 Jahre – noch nie war Europa so lange ohne Krieg. Ein Grund zur Demut und Dankbarkeit, aber auch eine Erinnerung daran, dass unsere Demokratie kostbar ist.“ Auch die Vorsitzende der Willy-Aron-Gesellschaft, Mechthildis Bocksch, hob die Bedeutung der Erinnerungskultur hervor. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, sich der historischen Verantwortung bewusst zu sein.
Musikalischer Rahmen und tiefgehende Botschaften
Die Städtische Musikschule begleitete die Veranstaltung mit musikalischen Darbietungen, die die nachdenkliche Atmosphäre verstärkten. Texte, Musik und Reden verbanden sich zu einer eindringlichen Mahnung, dass Hass, Rassismus und Völkermord auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin eine Gefahr für die Menschheit darstellen.
Der 27. Januar: Ein weltweiter Tag der Erinnerung
Der Holocaust-Gedenktag erinnert an die über sechs Millionen ermordeten Juden sowie an die zahllosen weiteren Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog erklärte den 27. Januar 1996 offiziell zum deutschen Gedenktag „für die Opfer des Nationalsozialismus“, der als „nachdenkliche Stunde inmitten der Alltagsarbeit“ begangen werden soll. International wurde dieser Tag ebenfalls als bedeutendes Datum der Erinnerung anerkannt:
- Großbritannien erklärte ihn im Jahr 2000 zum Holocaust-Gedenktag und zum Gedenktag für alle Genozide weltweit.
- Die UNO verabschiedete 2005 eine Resolution, die alle Mitgliedstaaten aufruft, diesen Tag offiziell zu begehen und der Opfer des Holocaust zu gedenken.
Erinnern heißt Verantwortung übernehmen
Die Gedenkveranstaltung in Bamberg war ein starkes Signal gegen das Vergessen und für eine offene, demokratische Gesellschaft. Die Stadt und die Willy-Aron-Gesellschaft mahnten eindringlich, dass die Vergangenheit niemals aus dem Bewusstsein verschwinden dürfe. Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ist nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern eine Verpflichtung für die Zukunft.
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