Mitte Oktober machte der feststoffbefeuerte Brandcontainer Halt in Bamberg.
Knapp 70 Feuerwehrfrauen und -männer nutzten die Möglichkeit, realistische Einsatzerfahrungen zu sammeln. Die vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren finanzierte und vom Landesfeuerwehrverband Bayern organisierte Ausbildung brachte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes ins Schwitzen.
Realistische Ausbildung für den Ernstfall
Seit 2015 tourt der feststoffbefeuerte Brandcontainer durch Bayern, um Feuerwehrleuten praxisnahe Realbrandausbildung zu ermöglichen. Für Stadtbrandrat Florian Kaiser war es ein besonderes Anliegen, dieses wichtige Ausbildungsmodul erneut nach Bamberg zu holen. Der Termin vom 14. bis 20. Oktober 2024 wurde frühzeitig fixiert und stieß auf großes Interesse. Mit knapp 60 Teilnehmenden war der Brandcontainer-Lehrgang der am stärksten besuchte Feuerwehrkurs in Bamberg im Jahr 2024. Dieses Engagement zeigt die hohe Motivation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und im Ernstfall die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.
Vom Theorieblock in die Praxis
Jeder Durchgang begann mit einer theoretischen Einweisung:
- Wie verhält man sich im Brandraum?
- Welche Taktiken sind im Einsatz entscheidend?
- Wie dosiert man den Wassereinsatz effektiv?
Diese und weitere Fragen wurden geklärt, bevor es in die praktische Ausbildung ging. Voll ausgerüstet mit Schutzkleidung, Atemschutzgerät und Schutzoverall wartete der Brandraum auf die Teilnehmenden.
Brandraum-Training unter realistischen Bedingungen
Unter Anleitung eines Ausbilders der Firma Dräger durchliefen die Feuerwehrleute verschiedene Szenarien:
- Entstehungsbrand: Rauch und Hitzeentwicklung durch kleine Mengen Holz.
- Pyrolyse: Das Ausgasen von Materialien und deren Entzündung.
- Vollbrand: Absolute Nullsicht, bei der das gezielte Arbeiten mit dem Strahlrohr trainiert wurde.
Besonders beeindruckend war die Demonstration von Rauchgasentzündungen, die immer wieder große Aufmerksamkeit bei den Teilnehmenden erzeugten. Ein Sicherungstrupp stand während der gesamten Übung bereit, um im Ernstfall einzugreifen.
Hygiene- und Gesundheitsschutz im Fokus
Nach etwa 20 Minuten im Brandcontainer folgte der wichtige Part des richtigen Entkleidens. Die kontaminierte Schutzkleidung musste so abgelegt werden, dass Ruß und Rauchgase nicht verschleppt werden. Dies ist essenziell, um eine Gefährdung der Gesundheit der Einsatzkräfte und ihrer Familien zu vermeiden. Die Feuerwehr Bamberg arbeitet derzeit an einem neuen Hygienekonzept, um den Schutz ihrer Mitglieder weiter zu verbessern.
Positive Rückmeldungen und Fazit
Die Reaktionen der Frauen und Männer fiel eindeutig aus: „Hammer Ausbildung!“ oder „So realitätsnah zu beobachten wie sich die Flammen ihren Weg suchen ist schon klasse!“ sind nur ein Teil der gefallenen durchweg positiven Rückmeldungen. Auch Stadtbrandrat Florian Kaiser zeigte sich zufrieden: „Der Brandcontainer ist ein sehr wichtiger Baustein in der Ausbildung eines jeden Atemschutzgeräteträgers bzw. einer jeden Atemschutzgeräteträgerin. Die Anlage kann ich jeder Feuerwehr nur empfehlen.“
Dank an die Unterstützer
Ein besonderer Dank geht an das Bayerische Staatsministerium des Inneren, den Landesfeuerwehrverband Bayern und die Firma Dräger, die diese wichtige Ausbildung ermöglicht und begleitet haben. Weitere Eindrücke gibt es im YouTube-Video der Feuerwehr Bamberg: Brandübungscontainer bei der Feuerwehr Bamberg