Die Stadt Bamberg plant einen bedeutenden Schritt zur langfristigen Stadtentwicklung: Sie möchte Eigentümerin der Fläche des Ankerzentrums werden.
Oberbürgermeister Andreas Starke betont: „Der Erwerb des Areals ist für die Stadt Bamberg unverzichtbar, wenn der Freistaat Bayern das Ankerzentrum, für einen befristeten Zeitraum, weiter betreiben will“. Dieses Ziel verfolgt die Stadt aktuell in Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Bayerischen Innenministerium.
Zweckerklärung steht vor Entscheidung
Zentrale Voraussetzung für den Flächenerwerb ist eine sogenannte Zweckerklärung, die am 16. Juli 2025 im Konversionssenat des Stadtrats beraten und beschlossen werden soll. Diese Erklärung bildet die Grundlage für die Wertermittlung durch die BImA – ein notwendiger Schritt, um in konkrete Kaufverhandlungen einzutreten.
Unterstützung aus laufenden Gesprächen
Laut Oberbürgermeister Starke verlaufen die Gespräche konstruktiv. „Wir sind in guten Gesprächen, weil alle Beteiligten an einer konstruktiven Lösung interessiert sind“, sagt er. Besonders im Fokus: Eine Lösung, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Perspektiven für die Fläche ermöglicht – inklusive einer stufenweisen Nutzung für Wohnraum.
Wohngebäude sollen zeitnah nutzbar werden
Ein Teil der geplanten Strategie ist die kurzfristige Herauslösung mehrerer Wohngebäude am Rand des Ankerzentrums-Geländes. Diese sind gut erschlossen und könnten laut Stadtverwaltung zeitnah als bezahlbarer Wohnraum genutzt werden, ohne den laufenden Betrieb der Einrichtung zu beeinträchtigen.
Befristete Nutzung unter klaren Bedingungen
Die Stadt signalisiert Bereitschaft, dem Freistaat Bayern weiterhin eine befristete Nutzung des Geländes als Erstaufnahmeeinrichtung zu ermöglichen – jedoch nur unter klar definierten Bedingungen. Dabei sollen dieselben Konditionen gelten, wie sie derzeit auch mit der BImA bestehen. Die Zweckerklärung umfasst diese Rahmenbedingungen ausdrücklich.
Vision für ein neues Stadtquartier
Langfristig verfolgt Bamberg das Ziel, das Areal in ein „lebendiges, sozial ausgewogenes Wohngebiet“ umzuwandeln. Dies sei laut Starke der Kern einer Kompromisslösung, die sowohl aktuelle Anforderungen als auch zukünftige städtebauliche Entwicklungen vereint. Der Vorschlag zum Eigentumserwerb spiegelt auch die Position des Ältestenrats wider, der diesen Schritt bereits in einem Forderungskatalog unterstützt hatte.
Entscheidung mit Signalwirkung
Mit der geplanten Zweckerklärung und dem angestrebten Kauf sendet die Stadt Bamberg ein deutliches Signal: Sie will die Entwicklung des Geländes nicht länger nur begleiten, sondern aktiv lenken. Der anstehende Beschluss im Konversionssenat könnte somit den Startpunkt für eine neue Phase der Stadtentwicklung markieren – eine, die Integration, Wohnraum und Mitgestaltung in den Mittelpunkt stellt.