Die Bamberg Baskets haben das mit Spannung erwartete Frankenderby gegen die FIT/One Würzburg Baskets nach Verlängerung knapp mit 93:98 verloren.
Vor 4.017 Zuschauern in der Brose Arena lieferten sich beide Teams am 21. Spieltag der easyCredit BBL ein packendes Duell, in dem die Unterfranken am Ende die besseren Nerven bewiesen.
Bamberger Defensive bereitet Sorgen
Nach dem 93:86-Sieg im Hinspiel hatte sich das Team von Head Coach Anton Gavel vorgenommen, den Erfolg zu wiederholen. Doch vor allem die Rebound-Arbeit und die Defensive bereiteten den Bambergern Probleme. Würzburg entschied das Rebound-Duell klar mit 51:38 für sich, sicherte sich 16 Offensiv-Rebounds und verwandelte diese in 23 Second-Chance-Punkte Hinzu kam eine schwache Freiwurfquote von nur 61 Prozent (19 von 31), die sich als spielentscheidend erwies. Anton Gavel kritisierte nach dem Spiel: Wir waren heute ganz einfach zu soft, haben 23 Second-Chance-Points zugelassen und 16 Offensiv-Rebounds abgegeben. Das hat sich schon in der ersten Halbzeit angedeutet, als das Spiel nicht wirklich in unsere Richtung gelaufen ist.“
Ronaldo Segu mit starkem Double-Double
Trotz der Niederlage zeigte Point Guard Ronaldo Segu eine starke Leistung. Er war mit 18 Punkten und 12 Assists der auffälligste Akteur auf Bamberger Seite. Auch KeyShawn Feazell (15 Punkte) und Noah Locke (17 Punkte) trugen entscheidend zur Bamberger Offensive bei. Auf Würzburger Seite glänzte vor allem Jhivvan Jackson, der mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 9 Assists nur knapp an einem Triple-Double vorbeischrammte. Auch Hannes Steinbach lieferte mit 15 Punkten und 10 Rebounds ein starkes Double-Double.
Spielverlauf: Bamberg kämpft sich zurück
Erstes Viertel: Starker Start der Würzburger
Beide Teams traten ersatzgeschwächt an – bei Bamberg fehlten Kevin Wohlrath und Karsten Tadda, während Würzburg auf Max Ugrai, Calvin Wishart und Nelson Phillips verzichten musste. Den besseren Start erwischten die Gäste, die früh mit 6:12 (4. Minute) in Führung gingen. Würzburg dominierte von Beginn an die Bretter und hatte bereits nach vier Minuten fünf Offensiv-Rebounds gesammelt. Nach einer ersten Auszeit von Anton Gavel fanden die Baskets besser ins Spiel und drehten mit einem 11:2-Lauf das Ergebnis (22:18/9.). Doch Würzburg konterte und glich zum 23:23 nach dem ersten Viertel aus.
Zweites Viertel: Ein Duell auf Augenhöhe
Im zweiten Abschnitt bewegten sich beide Mannschaften nahezu punktgleich. Keine der beiden Teams konnte sich mehr als drei Punkte Vorsprung erarbeiten. Nach Führungswechseln ging Bamberg kurz vor der Halbzeitpause mit 41:39 in Front. Doch erneut gelang es Würzburg, mit einem kleinen 5:0-Lauf die Führung zurückzuerobern und mit 41:44 in die Kabine zu gehen. Problem für Bamberg: Die Gäste hatten bereits elf Würfe mehr aus dem Feld genommen und profitierten erneut von zweiten Chancen.
Drittes Viertel: Bamberg kämpft sich in Führung
Nach der Pause blieb Würzburg zunächst leicht in Führung. Fünf Punkte trennten die Teams (53:58/26.), doch Bamberg kämpfte sich zurück. 90 Sekunden vor dem Ende des Viertels erzielte Moritz Krimmer per Dreier das 65:64 – die erste Bamberger Führung seit der Halbzeit. Doch erneut blieb ein größerer Vorsprung aus, auch weil die Hausherren zu viele Freiwürfe vergaben.
Viertes Viertel: Drama pur bis zur Verlängerung
Zu Beginn des Schlussviertels konnte Bamberg sich etwas absetzen und führte nach zwei Freiwürfen von Craig Moller mit 72:67 (31.). Doch Würzburg konterte umgehend – Zac Seljaas traf einen Dreier zum 72:70 (32.), und es entwickelte sich ein Krimi. Als Owen Klassen 92 Sekunden vor dem Ende das 82:86 für Würzburg erzielte, schienen die Gäste auf der Siegerstraße. Doch Craig Moller und Ronaldo Segu glichen neun Sekunden vor Schluss noch einmal aus. Da Jhivvan Jacksons letzter Wurf das Ziel verfehlte, ging es beim 86:86 in die Verlängerung.
Verlängerung: Würzburg entscheidet das Spiel
Die Overtime blieb hochspannend. 80 Sekunden vor Schluss stand es noch 93:93. Doch dann vergab Bamberg zwei Dreierchancen zur Führung, während Tyrese Williams 26 Sekunden vor dem Ende eiskalt aus der Ecke zum 93:96 traf. Ein letzter Versuch von Noah Locke sowie ein Tip-Dunk von KeyShawn Feazell fanden nicht ihr Ziel. Ein Sprungball nach einem Rebound entschied die Partie, da der Possession Arrow Würzburg den Ball zusprach. Mit zwei Freiwürfen machten die Gäste endgültig den Deckel drauf.
Trainerstimmen nach dem Spiel
Sasa Filipovski (Head Coach Würzburg Baskets):
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben Verletzungen, Covid und Influenza in der Mannschaft – alles auf einmal. Insofern war es heute sehr schwierig für uns, zumal manche Spieler auch krank gespielt haben und andere, wie Aubrey Dawkins, unmittelbar vor dem Spiel noch krank geworden sind. Insgesamt war es ein schwieriges Spiel gegen eine gute, starke und auch gut gecoachte Bamberger Mannschaft. Uns ist es gelungen, unser Herz auf dem Spielfeld zu lassen, unser Bestes zu geben und natürlich hatten wir auch Glück dieses Spiel zu gewinnen. In unserem letzten Spiel hatten wir schon mit 20 Punkten geführt und dann doch noch unglücklich verloren. Heute aber haben wir mit viel Herz und vor allem als Mannschaft gespielt.“
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Wir haben defensiv heute nicht gut ausgesehen, haben viele einfache Würfe und zum Teil auch Layups abgegeben und auch die abrollenden Spieler nicht gestoppt. Irgendwie haben wir uns dann aber dennoch in die Overtime gerettet, hier dann aber viele Würfe, die wir uns erarbeitet haben, nicht getroffen. Unsere Freiwurfquote war 61 Prozent. Wenn wir da um die 80 Prozent getroffen hätten, wäre es ein anderes Spiel gewesen. Insgesamt tut es jetzt unfassbar weh, dieses Spiel so abgegeben zu haben.“
Blick nach vorn: Fokus auf das Pokal-Halbfinale
Die Bamberg Baskets müssen die bittere Niederlage schnell abhaken, denn am kommenden Wochenende steht das VIMODROM TOP FOUR in Weißenfels an. Bereits am Donnerstag um 10:00 Uhr findet eine Pressekonferenz mit Anton Gavel und Kapitän Karsten Tadda statt. Am Freitag reist das Team nach Weißenfels, wo es am Samstag um 19:00 Uhr im BBL-Pokal-Halbfinale gegen die FRAPORT SKYLINERS geht. Sollte Bamberg das Halbfinale gewinnen, wartet das Endspiel um den BBL-Pokal am Sonntag um 16:00 Uhr. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Baskets aus den Fehlern gegen Würzburg gelernt haben und mit neuer Energie um den Pokal kämpfen können.
Kein Stadtgespräch mehr verpassen!
Wir halten Dich auf dem Laufenden! Hinterlasse uns einfach Deine E-Mail-Adresse und Du bekommst das aktuelle Stadtgespräch direkt in Dein Mail-Postfach.
Wir freuen uns, dass Du dabei bist!
Hier findest Du unsere Datenschutzhinweise. Deine E-Mail Adresse wird niemals an Dritte weitergegeben und ausschließlich zum Versenden des Newsletters genutzt.