Jedes Jahr tauchen über 300 Jugendliche aus ganz Deutschland im Alter von 17 bis 20 Jahren in die Welt der Politik ein. Im Großplanspiel ‚Jugend und Parlament‘ erleben sie hautnah, wie die Arbeit im Bundestag abläuft.
Kürzlich nahm auch der 18-jährige Bamberger Schüler Christian Holland an diesem Event teil. Seine Erfahrungen und die Herausforderungen der Politik geben spannende Einblicke in den Alltag eines Abgeordneten.
Vom Klassenzimmer in den Bundestag: Politisches Lernen in Berlin
Das Planspiel ‚Jugend und Parlament‘ bietet Jugendlichen die Möglichkeit, in die Rollen von Bundestagsabgeordneten zu schlüpfen und die parlamentarische Arbeit zu erleben. Dabei übernehmen sie die Identität fiktiver Politiker und simulieren den gesamten Prozess der Gesetzgebung, von ersten Beratungen in Arbeitsgruppen bis hin zur finalen Plenardebatte. Christian Holland, der von MdB Andreas Schwarz ausgewählt wurde, vertrat während des Planspiels als fiktiver Abgeordneter eine konservative Partei und setzte sich intensiv mit den Abläufen und Herausforderungen der Politik auseinander.
Vier Tage voller Debatten, Fraktionen und Gesetzesentwürfe
Im Bundestag angekommen, starteten die Teilnehmenden mit ersten Besprechungen in den Fraktionen und Ausschüssen. Die jungen Politiker mussten Strategien entwickeln, Verbündete finden und mit politischen Gegenspielern verhandeln, um Unterstützung für ihre fiktiven Gesetzesinitiativen zu gewinnen. Während des viertägigen Planspiels lernten sie, dass politische Mehrheiten nicht selbstverständlich sind und dass es oft Kompromisse braucht, um Entscheidungen zu treffen. Christian Holland beschreibt das Planspiel als ein echtes Highlight: „Die gesamten Abläufe bei der parlamentarischen Arbeit kennenzulernen und das Treffen mit Andreas Schwarz in Berlin waren eine tolle Erfahrung. Besonders gut gefallen hat mir auch die Podiumsdiskussion am letzten Tag des Planspiels mit den Repräsentanten der Fraktionen, wie z.B. Rolf Mützenich.“
Herausforderungen im politischen Alltag: Kompromisse und Meinungsvielfalt
Während der Simulation erkannte Christian schnell, dass die Gesetzgebung in einer Demokratie mit vielfältigen Herausforderungen verbunden ist. „Es hat mich zum einen sehr überrascht, wie viel man bei einem Gesetzesvorhaben bedenken muss, da ein Gesetz ja viele verschiedene Menschen beeinflussen wird. Zum anderen gilt es, verschiedene Meinungen auf einen Nenner zu bringen“, so Christian. Selbst innerhalb seiner konservativen Fraktion gab es unterschiedliche Ansichten, die zu einem gemeinsamen Standpunkt zusammengebracht werden mussten. Das Planspiel machte ihm deutlich, wie viel Geduld und Verhandlungsgeschick die politische Arbeit erfordert.
Demokratisches Verständnis fördern: Die Bedeutung von Jugendprogrammen
MdB Andreas Schwarz sieht das Planspiel als wertvolle Investition in das demokratische Verständnis junger Menschen: „Genau deshalb unterstütze ich die Jugendprogramme des Deutschen Bundestages. Junge Menschen lernen am praktischen Beispiel, wie Demokratie in unserem Land funktioniert. Und es wächst das Verständnis dafür, warum manche Ergebnisse manchmal eben ein Kompromiss sind.“ Durch das Planspiel sollen Jugendliche nicht nur die theoretischen Grundlagen der Politik verstehen, sondern auch die komplexen Abläufe und die Notwendigkeit von Kompromissen in der Gesetzgebung.
Die Jugendprogramme des Deutschen Bundestages
Das Planspiel ‚Jugend und Parlament‘ ist nur eines von mehreren Angeboten des Deutschen Bundestages, um junge Menschen für politische Themen zu begeistern. Neben diesem Großplanspiel gibt es Programme wie den ‚Jugendmedienworkshop‘ oder den ‚Schülerwettbewerb‘, die jungen Menschen ermöglichen, die Prozesse der Demokratie praxisnah zu erleben. Wer sich für weitere Jugendprojekte des Bundestages interessiert, findet eine Übersicht auf der Website des Deutschen Bundestages unter www.bundestag.de.
Politik erleben – Demokratie verstehen
Für Christian Holland und die anderen Teilnehmer des Planspiels ‚Jugend und Parlament‘ waren die Tage im Bundestag eine bereichernde Erfahrung. Sie haben nicht nur das politische System besser kennengelernt, sondern auch verstanden, dass Demokratie von Kompromissen und Vielfalt lebt. Das Planspiel war für viele der erste Schritt, um sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und selbst über politische Themen nachzudenken.