Vitamin D ist für den Körper essenziell, da es die Aufnahme von Calcium und Phosphor fördert und so zur Gesundheit von Knochen, Zähnen und Muskeln beiträgt. Es nimmt eine Sonderstellung unter den Vitaminen ein, da es durch UV-Strahlung der Sonne in der Haut selbst produziert werden kann.
Doch wie viel Vitamin D braucht der Körper tatsächlich?
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Empfohlene Tageszufuhr Vitamin D laut DGE
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Schätzwerte für den Tagesbedarf an Vitamin D an, wenn der Körper kein eigenes Vitamin D durch Sonneneinstrahlung produziert:
- Säuglinge (0 bis unter 12 Monate): 10 µg/Tag
- Kinder (1 bis unter 15 Jahre): 20 µg/Tag
- Jugendliche und Erwachsene (15 bis unter 65 Jahre): 20 µg/Tag
- Erwachsene (ab 65 Jahre): 20 µg/Tag
- Schwangere und Stillende: 20 µg/Tag
Viele Vitamin-D-Präparate werden in Internationalen Einheiten (IE) angegeben. Die Umrechnung ist wie folgt:
- 1 µg = 40 IE
- 1 IE = 0,025 µg
Für Kinder und Erwachsene entspricht die empfohlene Tagesdosis von 20 µg somit 800 IE.
Internationale Empfehlungen Vitamin D Bedarf
Die Vorgaben zum Vitamin-D-Bedarf unterscheiden sich international stark:
- NHS (UK): 400 IE
- National Institute of Health (USA): 600 IE
- Endocrine Society: 1.500 bis 2.000 IE, um Blutwerte über 30 ng/ml zu halten.
Diese Unterschiede zeigen, dass der Bedarf an Vitamin D individuell variieren kann und von Faktoren wie Hauttyp, Körpergewicht und geographischer Lage abhängt.
Sonnenexposition für Vitamin-D-Produktion
Die DGE empfiehlt, sich je nach Jahreszeit fünf bis 25 Minuten täglich unbedeckt in der Sonne aufzuhalten. Besonders Gesicht, Hände und Arme sollten dabei nicht bedeckt sein.
Orientierung für Sonnenexposition:
- Sehr UV-empfindliche Personen (helle Hauttypen): Von Mai bis August reichen meist 10 Minuten um die Mittagszeit.
- Normal UV-empfindliche Personen (mittelhelle Hauttypen): Von Mai bis August sind 10 bis 20 Minuten ausreichend.
- Wenig UV-empfindliche Personen (dunklere Hauttypen): Benötigen je nach Monat deutlich mehr Zeit, insbesondere im Winter bis zu mehreren Stunden.
Dunklere Hauttypen haben ein erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel, da ihre Haut durch die höhere Pigmentierung weniger UV-Strahlung zur Vitamin-D-Produktion durchlässt. Weitere Informationen dazu finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).
Wann ist eine Vitamin D Supplementierung sinnvoll?
In den Wintermonaten (Oktober bis März) ist es in Deutschland für viele Menschen schwierig, ausreichend Vitamin D durch Sonnenlicht zu produzieren. Der Körper greift in dieser Zeit auf die in Fett und Muskeln gespeicherten Vitamin-D-Reserven zurück. Eine Supplementierung kann hier sinnvoll sein, insbesondere wenn wenig Zeit im Freien verbracht wird oder eine hohe Hautpigmentierung vorliegt. Weitere Hinweise zur Vitamin-D-Versorgung finden Sie beim Bundesamt für Strahlenschutz.
Blutwerte und Gesundheit: Wie wird der Vitamin-D-Status ermittelt?
Die Bestimmung des Vitamin-D-Status erfolgt durch die Messung des 25-Hydroxyvitamin-D im Blut:
- < 12 ng/ml: Vitamin-D-Mangel (Risiko für Knochenerkrankungen)
- 12 bis < 20 ng/ml: Suboptimale Versorgung
- 20 bis < 50 ng/ml: Ausreichende Versorgung
- ≥ 50 ng/ml: Mögliche Überversorgung (Risiken: Herzrhythmusstörungen, Nierensteine)
Eine individuelle Anpassung der Vitamin-D-Zufuhr sollte idealerweise nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, besonders bei Dosierungen über 2.000 IE pro Tag. Eine zu hohe Einnahme kann zu Überdosierungssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen und bei langfristiger Einnahme zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen.
Vitamin D ist entscheidend für die Gesundheit, insbesondere für die Knochengesundheit. Die individuelle Bedarfsdeckung variiert und sollte idealerweise durch natürliche Sonnenexposition erreicht werden. In den Wintermonaten oder bei höherem Risiko für Mangelzustände können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Unterstützung sein, wobei eine ärztliche Beratung ratsam ist. Weitere Informationen zur Vitamin-D-Versorgung und gesundheitlichen Auswirkungen finden Sie beim Robert Koch-Institut und Institute of Medicine.