Im Landkreis Bamberg sorgt seit November eine auffällige Häufung von Einbrüchen und Diebstählen für große Verunsicherung. Besonders betroffen sind Garten- und Waldhütten, Scheunen, Bauwägen sowie Dächer, von denen vermehrt Kupferdachrinnen entwendet werden.
Die Polizei Bamberg-Land reagiert mit einer eigenen Ermittlungskommission und bittet die Bevölkerung dringend um Mithilfe. Die Täter nutzen die frühe Dunkelheit aus, um unbemerkt zuzuschlagen – oft in schwer einsehbaren und abgelegenen Bereichen.
Eine Einbruchsserie, die sich über den gesamten Landkreis zieht
Seit Mitte November breitet sich eine Serie von Einbrüchen über mehrere Gemeinden im Landkreis Bamberg aus. Die ersten Fälle registrierte die Polizei in Memmelsdorf, wo vier Gartengrundstücke nahezu zeitgleich betroffen waren. Nur wenige Tage später kam es zu weiteren Vorfällen zwischen Dörfleins und Oberhaid, wo Täter gezielt Gartenhütten aufbrachen und Wertgegenstände entwendeten. Im Laufe des Dezembers verlagerte sich das Geschehen weiter nach Norden. Im Bereich Zapfendorf und Kemmern meldeten mehrere Eigentümer aufgebrochene Hütten und beschädigte Schlösser. Die Vorgehensweise blieb dabei stets ähnlich: Die Einbrecher dringen bevorzugt in kleine, abgelegene Gebäude ein, die häufig nur unzureichend gesichert sind. Diese regionale Ausweitung zeigt, dass die Täter offenbar sehr mobil agieren und flexibel auf verschiedene Gelegenheiten reagieren. Die Polizei prüft Zusammenhänge und vermutet aufgrund des Musters, dass es sich um dieselben Täter oder Tätergruppen handeln könnte.
Neue Tatorte in Wäldern und landwirtschaftlichen Bereichen
Die Einbruchserie beschränkt sich nicht nur auf Gartenanlagen. Seit Anfang Dezember registrierte die Polizei vermehrt Diebstähle und Einbrüche in Scheunen sowie Versuche, solche Gebäude zu betreten. Besonders betroffen sind landwirtschaftlich geprägte Regionen wie Trabelsdorf und Oberköst. In dieser Woche kamen zwei weitere Fälle hinzu: zwei Waldhütten zwischen Geisfeld und Melkendorf wurden gewaltsam geöffnet. Dort entwendeten die Täter Werkzeuge, Ausrüstung und weitere Gegenstände, die sich gut weiterverkaufen lassen. Zusätzlich meldete ein Sportverein aus Schammelsdorf, dass am Vereinsheim Kupferdachrinnen abmontiert und gestohlen wurden. Diese Form des Diebstahls ist für Täter besonders lukrativ, da Kupfer auf dem Schrottmarkt hohe Preise erzielen kann. Der entstandene Entwendungsschaden im gesamten Landkreis liegt inzwischen im fünfstelligen Bereich – eine bedenkliche Entwicklung, die sowohl private Eigentümer als auch Vereine und Landwirte finanziell belastet.
Täter nutzen die dunkle Jahreszeit aus
Die derzeitige Tatserie zeigt deutlich, dass die Täter die lange Dunkelphase im Winter strategisch nutzen. Viele der Objekte liegen versteckt oder sind nur selten besucht, was gezielte Einbrüche erleichtert. Zudem sind viele Hütten nur sporadisch kontrolliert, wodurch die Täter ungestört agieren können. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter vor allem in den frühen Abend- und Nachtstunden unterwegs sind. Fahrzeuge könnten dabei in der Nähe abgelegener Wege oder Feldränder geparkt worden sein – ein Hinweis, der für Ermittler besonders wertvoll ist.
Polizei ruft Bürgerinnen und Bürger zu erhöhter Wachsamkeit auf
Angesichts der steigenden Anzahl an Fällen warnt die Polizei alle Eigentümer von Gartenhütten, Waldhütten, Scheunen und Nebengebäuden vor einer erhöhten Gefahr. Sie empfiehlt folgende Maßnahmen:
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Türen und Fenster konsequent abschließen
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Schlösser und Sicherungen regelmäßig überprüfen
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Wertgegenstände nicht sichtbar lagern
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Beleuchtung mit Bewegungsmeldern installieren
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Örtliche Nachbarschaften aktiv einbeziehen
Verdächtige Personen oder Fahrzeuge sollten umgehend der Polizei gemeldet werden. Schon kleine Beobachtungen können entscheidend sein, um Täter zu identifizieren oder ihr Vorgehen genauer zu analysieren.
Ermittlungen laufen – Ermittlungskommission eingerichtet
Aufgrund der Vielzahl der Einbrüche hat die Polizeiinspektion Bamberg-Land eine eigene Ermittlungskommission eingerichtet. Diese bündelt Informationen, verknüpft Hinweise und koordiniert Maßnahmen zur Aufklärung der Fälle. Die Ermittler arbeiten eng mit Streifendiensten, zivilen Einsatzkräften und anderen Polizeieinheiten zusammen, um mögliche Muster oder Verbindungen zwischen den Tatorten zu erkennen. Die Polizei betont, dass bereits zahlreiche Spuren ausgewertet werden. Doch ohne Hinweise aus der Bevölkerung gestaltet sich die Arbeit schwieriger, da viele der Tatorte abgelegen sind und kaum Anwohner als mögliche Zeugen infrage kommen.
Die Bevölkerung als entscheidender Faktor
Immer wieder betonen die Ermittler, wie wichtig die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger für die Aufklärung solcher Einbruchserien ist. Personenbewegungen, unbekannte Fahrzeuge, Licht in Wald- oder Gartenbereichen oder ungewöhnliche Geräusche können wichtige Hinweise liefern. Wer etwas beobachtet hat oder über Informationen verfügt, kann sich direkt an die Polizei wenden:
Polizeiinspektion Bamberg-Land
📞 0951 / 9129-310
📧 pp-ofr.bamberg.pi-land@polizei.bayern.de
Auch anonyme Hinweise sind willkommen, wenn sie zur Klärung beitragen können.
Ein Landkreis in Alarmbereitschaft – und die Chance auf schnelle Aufklärung
Die aktuelle Einbruchserie stellt viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Bamberg vor Herausforderungen und Sorgen. Doch gleichzeitig hat die Polizei schnell reagiert: Mit einer Ermittlungskommission, gezielten Streifenfahrten und der engen Zusammenarbeit mit der Bevölkerung stehen die Chancen gut, die Täter bald zu fassen. Jede Beobachtung kann nun entscheidend sein – und gemeinsam kann es gelingen, die Sicherheit in den betroffenen Regionen wieder zu stärken.










