Am 29. Januar 2025 öffnet in Hirschaid das erste TUMO-Zentrum im ländlichen Raum Deutschlands.
Das Lernzentrum, das speziell auf die Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) abzielt, soll Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise für zukunftsweisende Themen begeistern. Unterstützt wird der Aufbau des Zentrums durch das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) und die Universität Bamberg.
Bildung für die Zukunft: Was das TUMO-Zentrum bietet
Das TUMO-Zentrum in Hirschaid richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Nach der Schule oder am Wochenende können sie hier kostenlos an Workshops und Lernmodulen teilnehmen, die digitale Kompetenzen und technisches Wissen vermitteln. Themen wie 3D-Modeling, Animation, Spiele-Entwicklung, Programmierung, Robotik oder Filmproduktion stehen im Mittelpunkt. TUMO ist ein international anerkanntes Lernkonzept, das in Armenien entwickelt wurde und in mehreren Ländern erfolgreich eingesetzt wird. Nach Berlin und Mannheim ist Hirschaid der dritte TUMO-Standort in Deutschland – und der erste außerhalb einer Großstadt.
Wissenschaftliche Begleitung durch LIfBi und Universität Bamberg
Der Aufbau des MINT-Zentrums wird in den kommenden drei Jahren wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das LIfBi und der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg untersuchen, wie sich außerschulische Lernangebote erfolgreich gestalten lassen. Dabei stehen insbesondere die Fragen im Fokus, wie Jugendliche für MINT-Themen begeistert und mehr Mädchen sowie bildungsbenachteiligte Gruppen erreicht werden können.
Fokus auf Mädchen und benachteiligte Gruppen
Im Rahmen der Begleitstudie ‚MINT-LinK‘ untersucht das LIfBi, welche Faktoren Jugendlichen den Zugang zu MINT-Bildung erleichtern. Besonderes Augenmerk liegt auf Mädchen, die in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen nach wie vor unterrepräsentiert sind, sowie auf sozial benachteiligten Gruppen.
Professorin Ilka Wolter, Projektleiterin am LIfBi erklärt:
„Dank der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) wissen wir viel darüber, wie sich mathematische, naturwissenschaftliche und auch ICT- oder digitale Kompetenzen entwickeln. Mit der Begleitstudie gehen wir nun der Frage nach, wie die Nutzung außerschulischer Lernorte und -aktivitäten mit Kompetenzen oder den Interessen der Jugendlichen zusammenhängen und ob sich Hinweise ableiten lassen, wie Kinder und Jugendliche für die Teilnahme an solchen Angeboten motiviert werden können“.
Ziel der Studie ist es, Handlungsempfehlungen für die Praxis zu entwickeln, um möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Angebote des MINT-Zentrums zu gewinnen.
Künstliche Intelligenz für Kinder
Die Universität Bamberg erweitert das Angebot des MINT-Zentrums um Lernmodule zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Während sich TUMO auf Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren konzentriert, richtet sich das KI-Angebot speziell an Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Professorin Ute Schmid, die das Projekt an der Universität Bamberg leitet, erläutert: „TUMO hat vor allem die Vermittlung digitaler Fertigkeiten im Fokus. Mit dem Thema KI erschließen wir ein weiteres und hoch aktuelles Themenfeld.“
Hirschaid als Vorreiter im ländlichen Raum
Das MINT-Zentrum in Hirschaid wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als Modellprojekt für außerschulische Bildungsangebote im ländlichen Raum aufgebaut. Ziel ist es, eine Erlebnis-, Bildungs- und Vernetzungsplattform zu schaffen, die Jugendliche für MINT-Themen begeistert und langfristig auf technische Berufe vorbereitet. Neben der TUMO-Lernplattform soll das Zentrum auch mit anderen regionalen MINT-Initiativen vernetzt werden. So entsteht ein Bildungsnetzwerk, das jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung bietet.
Ein Schritt in die Zukunft der Bildung
Mit der Eröffnung des MINT-Zentrums in Hirschaid wird ein innovativer Ansatz für außerschulische Bildung umgesetzt, der Jugendlichen den Zugang zu zukunftsweisenden Themen erleichtert. Die wissenschaftliche Begleitung durch LIfBi und Universität Bamberg sorgt dafür, dass die Erkenntnisse aus diesem Projekt nachhaltig in die Bildungspraxis einfließen.
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