Bamberg verwandelt sich in der Wintersaison 2025/2026 in ein Zentrum für Sinnfragen und Sehnsüchte.
Gleich zwei bedeutende Museen – das Historische Museum und das Diözesanmuseum Bamberg – laden zu außergewöhnlichen Ausstellungen ein, die das Thema ‚Wünschen‘ aus künstlerischer, psychologischer und spiritueller Perspektive beleuchten. Während das Historische Museum die Vielfalt menschlicher Wünsche untersucht, widmet sich das Diözesanmuseum einer ebenso ungewöhnlichen wie berührenden Krippeninstallation auf einem Wäscheständer. Beide Ausstellungen regen dazu an, den eigenen Blick auf Werte, Glauben und Sehnsucht neu zu justieren.
‚Wünsch dir was‘ – Die Macht unserer Sehnsüchte
Vom 31. Oktober 2025 bis 22. März 2026 präsentiert das Historische Museum Bamberg die Sonderausstellung ‚Wünsch dir was‘, die tief in das menschliche Innenleben eintaucht. Wünsche begleiten uns von Kindheit an – sie formen Träume, Entscheidungen und Lebenswege. Die Ausstellung zeigt, wie stark unsere Wünsche unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Dabei treffen psychologische Erkenntnisse auf theologische Reflexionen und philosophische Fragestellungen. Auch aktuelle Themen finden ihren Platz: Wie manipulieren Werbung und soziale Medien unsere Wünsche? Welche Rolle spielt Konsum in unserer Suche nach Erfüllung? – Fragen, die den Besucherinnen und Besuchern durch multimediale Installationen und ausgewählte Exponate nähergebracht werden.
Zwischen Magie und Material – Objekte der Begierde
Die Ausstellung im Historischen Museum überrascht mit einer beeindruckenden Sammlung von Objekten aus den Beständen der Städtischen Museen Bamberg. Von archäologischen Funden über historisches Spielzeug bis hin zu Amuletten aus aller Welt spannt sich der Bogen bis zu zeitgenössischen Symbolen des Begehrens. So entsteht ein Panorama, das die Entwicklung menschlicher Wünsche über Jahrtausende hinweg nachvollziehbar macht.
Eine Krippe auf dem Wäscheständer – Kunst mit Augenzwinkern und Tiefgang
Ungewöhnlich, provokant und zugleich poetisch: Im Diözesanmuseum Bamberg ist vom 27. November 2025 bis 13. Januar 2026 eine Weihnachtskrippe auf einem Wäscheständer zu sehen – ein Werk des Künstlers Jörg Länger. Diese Installation verbindet das Alltägliche mit dem Heiligen: Der Wäscheständer, Sinnbild für das Profane und Gewöhnliche, trägt die Darstellung der Heiligen Familie. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Wandbild, das auf das Gnadenbild der Maria mit dem Kinde aus der Oberen Pfarre in Bamberg anspielt. Der Betrachter wird eingeladen, über die Bedeutung des Weihnachtswunders nachzudenken und zu erkennen, wie nah das Göttliche dem Alltäglichen sein kann.
Tradition trifft Gegenwart
Die Ausstellung schafft einen spannenden Dialog zwischen klassischer Krippenkunst und zeitgenössischer Interpretation. Besucherinnen und Besucher können bekannte Figuren – Maria, Joseph, das Jesuskind, Ochs und Esel, die Hirten, Engel und die Heiligen Drei Könige – in einer neuen Komposition entdecken. Durch die Gegenüberstellung traditioneller und moderner Krippen aus der Museumssammlung wird deutlich, wie sich Darstellungsformen und Symbolik über die Jahrhunderte wandeln, ohne ihren Kern zu verlieren: das Staunen über die Geburt Christi und die Menschwerdung des Göttlichen.
Orte der Begegnung und Inspiration
Beide Museen laden mit ihren Ausstellungen dazu ein, innezuhalten, zu reflektieren und zu staunen. Während das Historische Museum die Wünsche als Triebkräfte des Lebens in den Mittelpunkt rückt, zeigt das Diözesanmuseum, wie alltägliche Gegenstände zu Trägern tiefer spiritueller Bedeutung werden können. Wer Bamberg in der Winterzeit besucht, erlebt eine Stadt, in der Kunst, Glaube und Philosophie in Dialog treten – eine inspirierende Erfahrung für Kopf und Herz.
Ein Winter voller Sinn und Staunen
Mit ‚Wünsch dir was‘ und der Krippe auf dem Wäscheständer schaffen die beiden Bamberger Museen ein einzigartiges kulturelles Erlebnis, das Spiritualität und Zeitgeist miteinander verbindet. Hier begegnen sich Tradition und Moderne, Wunsch und Wirklichkeit – und erinnern daran, dass selbst im Alltäglichen das Wunder verborgen liegt.














