Die Polizei Oberfranken schlägt Alarm: 2025 steuert auf einen traurigen Höchststand an tödlichen Radunfällen zu.
Bis Ende August verloren bereits zwölf Radfahrer ihr Leben – nur einer weniger als im gesamten Jahr 2024. Hinzu kommen 196 Schwerverletzte und 659 Leichtverletzte. Diese Zahlen zeigen: Das Radfahren bleibt riskant, vor allem ohne ausreichenden Schutz.
Helmquote weiterhin erschreckend niedrig
Obwohl Experten seit Jahren betonen, dass ein Helm Leben retten kann, trug nur etwa jeder zweite Verunglückte einen Kopfschutz. Die Unfallbilanz macht deutlich: Der Helm ist kein optionales Zubehör, sondern ein entscheidender Sicherheitsfaktor – für Kinder ebenso wie für Erwachsene.
Dramatische Fallbeispiele aus Hof und Coburg
Die Polizei schildert eindrücklich zwei Unfälle, die zeigen, wie wichtig Helme sind:
-
Hof: Ein Vater fuhr Ende August mit seinem einjährigen Sohn im Fahrradanhänger. Beim Überfahren eines Gullideckels kippte der Anhänger. Das Kind erlitt ohne Helm schwere Verletzungen. Die Botschaft: Auch im Anhänger sind Kinder nicht automatisch geschützt.
-
Coburg: Eine Sechsjährige verlor beim Bergabfahren die Kontrolle, prallte gegen ein Brückengeländer und zog sich schwerste Kopf- und Augenverletzungen zu – ebenfalls ohne Helm.
Beide Fälle hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit einen weniger tragischen Verlauf genommen, wenn die Kinder geschützt gewesen wären.
Erwachsene unterschätzen die Gefahr oft
Nicht nur Kinder sind betroffen. Auch Erwachsene verzichten häufig auf den Helm – mit fatalen Folgen. Eine 69-Jährige aus dem Landkreis Forchheim musste nach einem Sturz im August ins künstliche Koma versetzt werden. Ihr fehlender Kopfschutz machte die Verletzungen lebensgefährlich.
Warum der Helm unverzichtbar ist
Studien und Unfallstatistiken belegen: Ein Fahrradhelm reduziert das Risiko schwerer Kopfverletzungen erheblich. Er wirkt wie ein Airbag für den Kopf und kann den Unterschied zwischen leichten Blessuren und lebensbedrohlichen Verletzungen ausmachen.
Typische Vorteile des Helmtragens:
-
Schutz vor Schädel-Hirn-Traumata
-
Reduzierung von Gesichts- und Augenverletzungen
-
Erhöhte Sichtbarkeit durch Reflektoren oder helle Farben
-
Signalwirkung für Kinder: Vorbildfunktion der Erwachsenen
Appell der Polizei: Sicherheit geht vor
Die Polizei Oberfranken betont: „Mit Helm fährt man sicherer.“ Gerade in den Herbst- und Wintermonaten mit schlechteren Sichtverhältnissen und rutschigen Straßen ist ein Kopfschutz unverzichtbar. Wer weiter radelt, sollte bewusst in seine Sicherheit investieren – und damit Unfälle nicht verhindern, aber zumindest ihre Folgen deutlich abmildern.
Mehr Verantwortung auf zwei Rädern
Die steigenden Unfallzahlen zeigen, dass Radfahren ohne Schutz zur ernsten Gefahr werden kann. Ob Kinder im Anhänger, Schüler auf dem Weg zur Schule oder Senioren auf der Feierabendrunde – der Helm schützt alle Generationen. Wer ihn trägt, setzt ein klares Zeichen: Sicherheit steht an erster Stelle.