Am Sonntag den 28. Februar hat die paneuropäische Partei Volt in einer Online-Versammlung einen Bayerischen Landesverband gegründet. Die über 400 bayerischen Mitglieder bereiten sich damit auf die Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres vor.
Die beiden Co-Vorsitzenden im fünfköpfigen Landesvorstand von Volt Bayern stammen beide aus Oberfranken. Laura Kuttler (33), Juristin aus Bamberg und Philipp Schmieder (29), Softwareentwickler aus dem Landkreis Bayreuth.
Die stimmberechtigten Parteimitglieder wählten den Vorstand zunächst in einer Onlineabstimmung. Die Ergebnisse werden bis zum 16 März per Briefwahl formal bestätigt. Ihre digitale Kompetenz demonstriert die Partei allerdings schon lange zuvor. Bereits im Jahr 2019 konnten ihre Mitglieder beim europäischen Parteitag von Volt Europa online teilnehmen.
“Lasst uns Bayern lila machen!” verkündet Laura Kuttler in Anspielung auf die Parteifarbe.
Die Ziele für den Bundestagswahlkampf setzt der neugewählte Vorsitzende Philipp Schmieder sehr überlegt: “Wir müssen nicht die lautesten und schrillsten sein, aber wir müssen uns dennoch Gehör verschaffen.” Er forderte die Mitglieder von Volt auf, sich einzumischen “in die Debatten um Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung und Landwirtschaft”. Ziel von Volt sei es, engagierte Bürger*innen in Vorhaben zu unterstützen, die mit den politischen Zielen und Werten von Volt übereinstimmen. „Egal ob in der Stadt oder auf dem Land“ ergänzt Schmieder. „Bayern ist ein Flächenstaat. Wir sind für alle Bürger da, die sich eine pragmatische, lösungsorientierte und progressive Politik wünschen“.
“Mit unserer positiven Art, Politik zu machen, schaffen wir es, Leute für uns zu gewinnen. Denn unsere Begeisterung ist ansteckend“, erklärt Laura Kuttler das rasche Wachstum der Partei seit den Erfolgen bei der Kommunalwahl im März 2020. Die Stärke von Volt sieht sie darin, dass “das europäische Miteinander, das Denken ohne Grenzen auf jeder Ebene bei Volt gelebt und gefühlt werden kann.”
Und dass die Partei dies ernst meint sieht man an aktuellen Meinungsumfragen in den Niederlanden. Diese prognostizieren, dass Volt am 17. März als erste europäische Partei der Einzug in das niederländische Parlament gelingen wird. Nachdem Volt bei Kommunalwahlen in NRW kürzlich in zahlreiche Stadträte eingezogen ist, in der Rheinmetropole Köln und in Bonn sogar mit jeweils fünf Prozent, wäre dies der nächste große Schritt.
Über Volt
Volt wurde im März 2017 von einer Französin, einem Italiener und einem Deutschen als Reaktion auf den Brexit und den erstarkenden Rechtspopulismus in Europa gegründet. Ihr Ziel: Die erste echte europaweite Partei aufzubauen. Die Bewegung zielt darauf ab, ein Europa zu verwirklichen, das all seinen Bürger*innen eine Stimme verleiht. Volt glaubt daran, dass globale Herausforderungen gesamteuropäische Lösungen erfordern. Seit Gründung ist die Bewegung auf Menschen aller Alters- und Berufsgruppen angewachsen. Volt ist mittlerweile in 30 Staaten Europas vertreten, mit Teams in hunderten Städten. Letztes Jahr war Volt in Bayern bei den Kommunalwahlen in München und in Bamberg erfolgreich und ist dort nun ein fester Teil der Stadträte. Auch in Städten in Nordrhein-Westfalen, beispielsweise Köln, schaffte es Volt in die Stadträte. Für den März 2021 prognostizieren Umfragen den Einzug Volts ins Parlament. Im Herbst 2021 wird Volt erstmals bei den Bundestagswahlen antreten.