Das Kontakt-Festival in Bamberg kann auch 2024 aufatmen: Der Kultursenat hat beschlossen, dass die Miete für das Festivalgelände bei 500 Euro bleibt.
Damit wurde eine umstrittene Mieterhöhung, die bereits 2023 für Aufregung sorgte, endgültig gestoppt.
Der Streit um die Miete – eine kurze Rückblende
Im vergangenen Jahr sorgte eine drastische Erhöhung der Mietkosten für das Festivalgelände auf dem ehemaligen Metalluk-Gelände für einen Eklat. Statt der zuvor geforderten 500 Euro wollte die Stadt plötzlich 14.500 Euro – und das nur wenige Tage vor Festivalbeginn. Finanzreferent Bertram Felix begründete dies damit, dass er verpflichtet sei, realistische Mieten für städtische Flächen einzufordern. Doch für die Kulturbranche war diese Entscheidung ein Affront und ein Zeichen mangelnder Wertschätzung der freien Szene.
Die umstrittene Lösung der Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung wollte die Situation folgendermaßen lösen:
- Die Festival-Organisatoren sollten weiterhin nur 500 Euro zahlen.
- Die Differenz von 14.000 Euro sollte durch einen Zuschuss aus dem städtischen Kulturetat ausgeglichen werden.
Für die Veranstalter war dies jedoch keine akzeptable Lösung, da sie nicht wollten, dass ihr Festival auf Kosten anderer Kulturprojekte subventioniert wird. Ein breites Bündnis aus Grünen, CSU, SPD und Freien Wählern setzte sich daher dafür ein, den städtischen Zuschuss nicht aus dem Kulturetat zu finanzieren.
Sparkasse springt als Retter ein
Schließlich erklärte sich die Sparkasse Bamberg bereit, die fehlenden 14.000 Euro zu spenden. Somit blieb der Kulturetat unangetastet, und das Festival konnte stattfinden. Doch die Grünen zeigten sich mit dieser Lösung weiterhin unzufrieden. Denn: Die Spende war nicht zweckgebunden. Sie sollte also nicht direkt als Kompensation für die Mietforderung verwendet werden, sondern den allgemeinen Kulturetat der Stadt erhöhen.
Entscheidung der Regierung von Oberfranken bringt Klarheit
Nach dem Festival stellte sich heraus, dass die Stadt die Erhöhung gar nicht hätte durchsetzen müssen. Die Regierung von Oberfranken bestätigte, dass eine Vergünstigung der Miete im Rahmen der Kulturförderung völlig legitim sei. „Man hätte es also einfach bei 500 Euro belassen können“, folgerte Michael Schmitt von Grünes Bamberg. Das machte die ursprüngliche Mieterhöhung noch fragwürdiger – ebenso wie die Absicht der Stadt, die Sparkassen-Spende als Ausgleich für die Mietkosten zu nutzen.
Kultursenat setzt sich durch: Spende bleibt im Kulturetat
Michael Schmitt brachte daher einen neuen Antrag im Kultursenat ein:
- Die Miete für das Kontakt-Festival bleibt 2024 bei 500 Euro.
- Die Spende der Sparkasse fließt vollständig in den allgemeinen Kulturetat.
Der Antrag wurde mit 10 zu 7 Stimmen angenommen. Zusätzlich wurde beschlossen, dass auch für 2025 eine verbilligte Miete gelten soll. Damit ist das Kontakt-Festival finanziell gesichert – und die freie Kulturszene kann sich über eine zusätzliche Unterstützung im Haushalt freuen.