Menschen mit Migrationsgeschichte stehen im deutschen Bildungssystem häufig vor besonderen Herausforderungen.
Trotz zahlreicher Maßnahmen bleibt die Chancengleichheit ein zentrales Anliegen. Um Ursachen für bestehende Benachteiligungen zu identifizieren und konkrete Lösungen zu entwickeln, wurde das Forschungsprogramm ‚Integration durch Bildung‘ ins Leben gerufen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds Plus, sollen neue Erkenntnisse gewonnen und praxisnahe Ansätze für mehr Bildungsgerechtigkeit erarbeitet werden.
MetaIntBil: Wissenschaftliche Begleitung und Koordination
Ein Schlüsselprojekt innerhalb des Programms ist das ‚Metavorhaben Migration, Integration und Teilhabe an Bildung‘ (MetaIntBil). Dieses begleitet und koordiniert 20 Forschungsprojekte an rund 50 Universitäten und Organisationen in Deutschland. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse zu bündeln, wissenschaftliche Reflexionsräume zu schaffen und den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu fördern. Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg spielt hierbei eine zentrale Rolle: Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Inhaberin des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik, koordiniert mit ihrem Team das Metavorhaben. Neben Bamberg sind auch die Universitäten Erlangen-Nürnberg und Hamburg sowie die Bildung & Begabung gGmbH Bonn beteiligt. Bis Dezember 2027 wird MetaIntBil mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro gefördert. Detaillierte Informationen zum Metavorhaben und den einzelnen Forschungsprojekten sind auf der Webseite der Universität Bamberg abrufbar: www.uni-bamberg.de/allgpaed/forschung/projekte/metaintbil/
Fokus auf Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Bildungschancen von Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte. MetaIntBil befasst sich mit zwei zentralen Forschungsschwerpunkten:
- Empowerment und Bildungsangebote für Frauen und Mädchen
- Stärkung des diversitätssensiblen Handlungswissens im Bildungssystem
Durch den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis sollen Barrieren abgebaut und neue Bildungswege eröffnet werden. Dabei geht es nicht nur um die Analyse bestehender Probleme, sondern auch um die Identifikation von Ressourcen und Potenzialen, die langfristig zu mehr Chancengerechtigkeit führen.
Erste Fachtagung in Berlin: Bildung in der Einwanderungsgesellschaft
Ein zentraler Bestandteil des Metavorhabens ist die Vernetzung der einzelnen Forschungsprojekte. Hierfür werden regelmäßige Veranstaltungen organisiert, die Wissenschaftler, Pädagogen und politische Entscheidungsträger zusammenbringen. Die erste große Fachtagung findet am 11. Februar 2025 in Berlin unter dem Titel ‚Gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft‘ statt. Ziel ist es, Ergebnisse auszutauschen, neue Forschungsansätze zu diskutieren und konkrete Maßnahmen für ein chancengerechteres Bildungssystem zu entwickeln.
Wissenschaft für mehr Bildungsgerechtigkeit
Mit dem Start von MetaIntBil und dem Forschungsprogramm ‚Integration durch Bildung‘ wird ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem unternommen. Durch Forschung, Austausch und praxisnahe Lösungen sollen langfristig Hürden abgebaut und Bildungswege für alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – geöffnet werden.