Am 23. Januar fand der Fachtag ‚Häusliche Gewalt und Kindeswohlgefährdung‘ in den Räumlichkeiten der Dr. Robert Pfleger-Stiftung statt.
Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz – bereits wenige Wochen nach Anmeldestart war sie komplett ausgebucht. 180 Fachleute aus Justiz, Jugendämtern, Frauenhäusern und weiteren Bereichen nahmen teil, um über die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder zu diskutieren.
Fachvorträge beleuchten verschiedene Perspektiven
Zum Einstieg gab Prof. Dr. Kavemann, Sozialwissenschaftlerin und Expertin für häusliche Gewalt, einen Impulsvortrag über die Charakteristik und Mechanismen häuslicher Gewalt. Anschließend referierte Prof. Dr. Heinz Kindler, Leiter der Fachgruppe ‚Familienhilfe und Kinderschutz‘ am Deutschen Jugendinstitut in München, über die Folgen des Miterlebens von Partnerschaftsgewalt für Kinder und Jugendliche.
Nach einer regen Diskussion in der Mittagspause beleuchteten Experten aus der Justiz und Polizei die rechtlichen Aspekte:
- Familienrichterin Daniela Kämmer sprach über familiengerichtliche Maßnahmen bei häuslicher Gewalt.
- Oberstaatsanwältin Dr. Ursula Redler und Kriminalhauptkommissarin Anja Flügel von der Kriminalpolizei Bamberg erklärten die polizeilichen und strafrechtlichen Handlungsoptionen.
Arbeit mit Tätern als wichtiger Präventionsansatz
Zum Abschluss stellten Bianca Galle und Shirley Breuer von der Fachstelle ‚Täter*innenarbeit Häusliche Gewalt Oberfranken‘ ihr Konzept vor. Ziel dieser Arbeit ist es, gewalttätiges Verhalten nachhaltig zu verändern, um erneute Übergriffe zu verhindern.
Organisatoren bedanken sich für breite Unterstützung
Der Fachtag wurde von den Gleichstellungsstellen der Stadt und des Landkreises Bamberg, dem Frauenhaus des SkF e.V. Bamberg, dem Amtsgericht Bamberg, der Staatsanwaltschaft Bamberg und der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg organisiert. Das Veranstaltungsteam bedankte sich herzlich bei der Dr. Robert Pfleger-Stiftung für die Unterstützung sowie bei allen Referierenden und Teilnehmenden für den intensiven Austausch.