Der CSU-Kreisvorsitzende Bamberg-Stadt, Prof. Dr. Gerhard Seitz, setzt sich in einer aktuellen Stellungnahme kritisch mit der Situation auseinander. Zwar teilt er die Kritik der BuB an einem drohenden ‚Weiter so‘ und mangelnder Transparenz nicht vollständig, nimmt die Bedenken jedoch ausdrücklich ernst.
Erwartung an den 19. Dezember: Entscheidend ist der Inhalt der Vereinbarung
Für Seitz ist klar: Wer seit Jahren ein klar benanntes Ende des Ankerzentrums erwartet, habe Anspruch auf belastbare und überprüfbare Antworten. Maßgeblich sei daher, was am 19. Dezember 2025 im Stadtrat vorgelegt werde und welche konkreten Verbindlichkeiten die neue Vereinbarung tatsächlich enthalte. Im Unterschied zur BuB zeigt sich Seitz vorsichtig optimistisch. Er geht davon aus, dass es diesmal gelingen könne, ein echtes, geregeltes Auslaufen zu erreichen – vorausgesetzt, die Vereinbarung ist konkret, rechtssicher und nachprüfbar.
Klare Belegungsgrenzen als zwingende Voraussetzung
Zentraler Punkt für den CSU-Kreisvorsitzenden ist eine verbindliche Belegungsobergrenze. Ohne klare Obergrenzen und einen Mechanismus zur dauerhaften Begrenzung der Auslastung bleibe jede Formulierung von ‚befristet‘ politisch und praktisch zu weich. Besonders kritisch sieht Seitz Aussagen über eine ‚befristete Weiterführung‘, die bislang ohne konkretes Enddatum geblieben seien. Für ihn steht fest: Ohne klare Leitplanken drohe erneut eine schleichende Verlängerung.
Deutliche Kritik an der bisherigen Stadtspitze
Unmissverständlich äußert Seitz auch Kritik am Vorgehen der rot-grünen Stadtspitze in den vergangenen Jahren. Das wiederholt betonte ‚unwiderrufliche Ende‘ sei nicht genutzt worden, um rechtzeitig Alternativen und ein tragfähiges Übergangskonzept zu entwickeln. Stattdessen habe man zu lange gezögert und erst sehr spät über dezentrale Optionen gesprochen. Das habe Vertrauen gekostet und die Stadtgesellschaft unnötig belastet.
CSU fordert stufenweisen Rückbau und verbindliche Entwicklungsperspektiven
Um ein erneutes Scheitern zu verhindern, fordert Seitz eine verbindliche Flächen- und Entwicklungstranche in der neuen Vereinbarung. Kernpunkte sind dabei:
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20-Prozent-Schritte: In festgelegten Etappen sollen jeweils 20 Prozent der Fläche aus der Nutzung als Ankereinrichtung herausgelöst werden.
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Messbare Meilensteine: Jede Stufe soll klare Kriterien, Zeitpläne und eine Berichtspflicht an den Stadtrat enthalten.
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Obergrenze und Kontrolle: Eine verbindliche Höchstquote der Auslastung mit transparenter Berichterstattung.
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Spürbare Entlastung für Bamberg-Ost: Infrastrukturmaßnahmen allein reichen nicht aus, strukturelle Entlastung ist notwendig.
10-Punkte-Forderungskatalog an den Freistaat
Sollte Bamberg einem Weiterbetrieb des Ankerzentrums über den 31. Dezember 2025 hinaus zustimmen, formuliert Seitz einen klaren 10-Punkte-Forderungskatalog an den Freistaat Bayern. Dazu zählen unter anderem:
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Ein verbindliches Enddatum mit Stufenplan zum Abbau
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Eine veröffentlichte Belegungsobergrenze mit klaren Regeln für Ausnahmesituationen
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Ein Sicherheits- und Präsenzpakt für Bamberg-Ost
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Ein jährlicher Belastungsausgleich für die Stadt
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Ein sofort wirksames Verkehrspaket mit dauerhaft verbessertem ÖPNV
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Sichere und beleuchtete Geh- und Radwege
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Verbindliche Förderzusagen für Stadionbad und Volkspark
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Zusätzliche Mittel für Schulen, Kitas und Jugendhilfe
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Ein Integrations- und Arbeitsmarktzentrum mit konkreten Übergängen in Ausbildung
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Dauerhafte Transparenz und Bürgerbeteiligung durch regelmäßige öffentliche Berichte
Forderung nach Planungssicherheit und überprüfbaren Vereinbarungen
Abschließend macht Seitz deutlich, worum es ihm geht: eine Lösung, die Planungssicherheit für die Menschen in Bamberg-Ost, Verlässlichkeit für die Stadtentwicklung und Ordnung in der Unterbringung gleichermaßen schafft. Eine tragfähige Einigung könne nur gelingen, wenn sie nicht auf Hoffnung, sondern auf klar überprüfbaren Vereinbarungen basiert, an die sich alle Beteiligten halten müssen.
















