Die Fraktion Bambergs unabhängige Bürger (BuB) hat für die nächste Sitzung des Bamberger Stadtrats einen Antrag eingebracht, der einen verbindlichen Sachstandsbericht zur Zukunft des Ankerzentrums Oberfranken (AEO) und zum Dezentralen Unterbringungskonzept der Stadt fordert.
BuB verweist dabei auf die in der Gemeinsamen Erklärung von 2015 zwischen der Stadt Bamberg und dem Freistaat Bayern vereinbarte zeitliche Befristung bis zum 31. Dezember 2025 – und kritisiert die bislang fehlende Klarheit über das weitere Vorgehen.
Kritik an ausbleibender Transparenz
„Die Verwaltung muss offenlegen, wo wir exakt stehen: Wie ist der Verhandlungsstand mit dem Freistaat, welcher Zeitplan gilt und welche Meilensteine sind bis Jahresende realistisch?“, fordert Daniela Reinfelder, Fraktionsvorsitzende der BuB. Sie erinnert daran, dass die Zusage von 2015 eindeutig gewesen sei und es jetzt verbindliche Entscheidungen statt eines Schwebezustands brauche.
Sorge über mögliche Fortführung des Ankerzentrums
Nach Einschätzung der Fraktion mehren sich seit Jahresbeginn Hinweise darauf, dass der Freistaat Bayern das Ankerzentrum über das Jahr 2025 hinaus fortführen möchte. „Diese Kehrtwende widerspricht der mehrfach bekräftigten Befristung auf 10 Jahre und sorgt für große Verärgerung in der Stadtgesellschaft, insbesondere bei den Menschen im Bamberger Osten, die die Auswirkungen seit 10 Jahren erdulden müssen“, erklärt BuB-Stadträtin Karin Einwag.
Dezentralisierung als sozialverträgliche Alternative
Neben der Zukunft des Ankerzentrums fordert BuB auch Klarheit über den Stand des Dezentralen Unterbringungskonzepts, das der Stadtrat bereits 2024 auf den Weg gebracht hatte. Hier verlangt die Fraktion Auskunft über Zeitachse, Kapazitäten, Standortkriterien, Finanzierung und Bürgerbeteiligung. „Dezentral heißt: kleinere, sozial verträgliche Einheiten statt Großstrukturen. Die Stadt hat das angekündigt – wir wollen sehen, was seitdem erarbeitet wurde“, betont BuB-Stadtrat Klaus Stieringer.
Forderung nach regelmäßiger Berichterstattung
Für die BuB ist Transparenz das zentrale Anliegen. Reinfelder fordert, dass die Stadtverwaltung künftig monatliche Kurzberichte an die zuständigen Gremien liefert, bis eine tragfähige Lösung vorliegt. „Wir wollen kein Gerüchte-Management, sondern Aktenlage. Wenn der Freistaat länger festhalten will, muss er Folgekosten, Sicherheits- und Sozialaufwände transparent beziffern und vollständig kompensieren“, so Reinfelder weiter.
Planungssicherheit für Stadt und Bürger
Die Fraktion mahnt eine klare Linie von Stadt und Freistaat an. „Bamberg braucht Planungssicherheit – für Anwohner, Schulen, Ehrenamt, Soziales und Stadtentwicklung. Unsere Stadt hat 2015 in Treue zur Vereinbarung gehandelt. Wir erwarten das jetzt auch vom Freistaat – und eine klare Linie der Verwaltung“, erklärt Karin Einwag abschließend.
Kernpunkte des BuB-Antrags im Überblick
Die Fraktion ‚Bambergs unabhängige Bürger‘ fasst ihre Forderungen in vier zentralen Punkten zusammen:
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Schriftlicher Sachstandsbericht zum AEO: Darstellung des Rechts- und Verhandlungsstands, möglicher Szenarien, Zeitplan und Ressourceneffekte.
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Sachstandsbericht zum Dezentral-Konzept: Überblick über den Projektstand seit 2024, Meilensteine, Standort- und Kapazitätsplanung, Finanzierung und Risiken.
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Monatliches Reporting: Regelmäßige Kurzberichte an den Sozial- und Konversionssenat bis zur Entscheidung oder Umsetzung.
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Öffentliche Kurzfassung: Veröffentlichung der Berichte (soweit zulässig) auf der städtischen Website.
















