Große Ehre für Bamberg: Das Welterbe-Besuchszentrum wird 2025 auf der renommierten Architektur-Biennale in Venedig präsentiert.
Vom 10. Mai bis zum 23. November 2025 wird die Bamberger Institution im Palazzo Zorzi, dem Sitz des UNESCO-Regionalbüros für Wissenschaft und Kultur in Europa, Teil der Ausstellung ‚Deep Surfaces. Architektur zur Verbesserung der Besucherfahrung von UNESCO-Stätten‘ sein. Die Ausstellung gehört zu den offiziell ausgewählten Begleitveranstaltungen der Biennale und zeigt, wie weltweit innovative Architektur das Besuchserlebnis an Welterbestätten stärkt. Für Bamberg ist dies ein bedeutender Moment internationaler Anerkennung – sowohl architektonisch als auch kulturell.
Architektur als Brücke zwischen Geschichte und Zukunft
Im Fokus der Ausstellung stehen über 50 internationale Besuchszentren – von modernen Neubauten bis hin zu umgebauten, historischen Anlagen. Sie alle eint der Anspruch, durch Architektur kulturelles, natürliches und soziales Erbe lebendig zu halten, die Besucherbindung zu fördern und gleichzeitig nachhaltige Impulse für die jeweilige Region zu setzen. Das Welterbe-Zentrum Bamberg überzeugte die Kuratoren, weil es Architektur, Wissensvermittlung und Nachhaltigkeit auf beispielhafte Weise verbindet. Es macht das historische Erbe der Stadt nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar – interaktiv, anschaulich und zukunftsorientiert.
Ein Zentrum, das Geschichte zum Erlebnis macht
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2019 vermittelt das Welterbe-Besuchszentrum im historischen Mühlenviertel Bambergs den Besucherinnen und Besuchern ein umfassendes Bild der UNESCO-Welterbestätte. Die Ausstellung erklärt, wie die Stadtteile Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt entstanden sind und welche Rolle die Regnitz in der Stadtentwicklung spielte. Die Vermittlung erfolgt multimedial: Interaktive Stationen, Videoprojektionen und ein Stadtmodell laden zum Erkunden ein. Besucher können u. a. ein Barockhaus virtuell gestalten, eine Altstadttour planen oder sich mit der Geschichte der Mühlen beschäftigen. Ein besonderer Clou: Im Keller erzeugt eine Kaplan-Turbine Ökostrom für rund 300 Haushalte – ein Zeichen für die Verbindung von Technik, Umweltbewusstsein und historischem Kontext.
Anerkennung für innovative Vermittlungsarbeit
Für Dr. Simona von Eyb, Leiterin des Zentrums, ist die Einladung nach Venedig ein bedeutender Meilenstein: „Die Teilnahme an der Architektur-Biennale ist eine große Ehre und eine Bestätigung für die kreative und inhaltliche Arbeit, die in das Zentrum geflossen ist. Es zeigt, wie Architektur nicht nur Räume schafft, sondern auch Geschichte erfahrbar macht und kulturelle Bildung fördert.“ Auch Bambergs Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar ist begeistert: „Es ist ein tolles Zeichen, dass Bamberg sich nach der Kunstbiennale 2022 nun ein zweites Mal in Venedig präsentieren darf. Dieses Mal erhält der Bereich der Architektur des Welterbe Besuchszentrums zu Recht eine besondere Aufmerksamkeit.“
Beispielhafte Verbindung von Erbe und Innovation
Die Auswahl durch die Biennale zeigt: Das Welterbe-Besuchszentrum Bamberg ist mehr als ein klassisches Museum. Es ist ein Ort, der Erbe und Gegenwart verknüpft, der Bildung und Architektur verschmilzt und nachhaltige Stadtentwicklung erlebbar macht. Dass dies auf der wichtigsten Architekturplattform der Welt gewürdigt wird, hebt nicht nur das Zentrum selbst, sondern auch die Welterbestadt Bamberg als Ganzes in ein neues, globales Licht. Damit wird einmal mehr deutlich, wie wichtig der kreative Umgang mit historischen Strukturen für die Zukunft lebendiger Städte ist.
Bambergs Beitrag zur Biennale: Ein Zeichen für gelebtes Welterbe
Mit dem Auftritt bei der Architektur-Biennale in Venedig 2025 macht Bamberg deutlich, dass Welterbe mehr ist als historisches Erbe – es ist ein lebendiger Auftrag zur Gestaltung der Zukunft. Das Welterbe-Besuchszentrum steht exemplarisch für eine neue Generation von Kulturinstitutionen: nachhaltig, inklusiv, interaktiv – und vor allem: offen für Menschen aus aller Welt. Die Einladung zur Biennale ist dabei nicht nur ein Preis, sondern ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und Kultur erfahrbar, verständlich und gestaltbar zu machen.