Das Heinrichs-Jubiläum anlässlich des 1000. Todestages von Heinrich II. rückt das Wirken des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde in den Mittelpunkt.
Doch wie steht es heute um die einst beliebten Vornamen, die Bamberg zur ‚Stadt der Kunigunden und Heinriche‘ machten?
Heinrich II. und Kunigunde: Die prägenden Bistumsgründer
Heinrich II. und seine Frau Kunigunde haben Bamberg nachhaltig geprägt. Die Gründung des Bistums, der Bau des Domes und zahlreiche Schenkungen machen sie zu den historisch wichtigsten Persönlichkeiten der Region. Ihre Heiligsprechungen und die starke Bindung der Stadt an ihr Erbe führten dazu, dass die Namen Heinrich und Kunigunde über Jahrhunderte hinweg beliebt waren. Frei nach dem Motto: „Was gut für Bamberg ist, kann auch gut für mein Kind sein.“
Rückgang traditioneller Vornamen
Einst waren die Kurzformen ‚Kuni‘ und ‚Heini‘ in Bamberg alltäglich. Doch in der modernen Namenswahl sind sie immer seltener vertreten. Ein Blick auf die Statistiken zeigt: Die Bedeutung der Namen hat in der Gesellschaft abgenommen, auch wenn sie in Bamberg weiterhin vereinzelt vorkommen.
Einwohnermeldeamt bestätigt: Sie sind unter uns!
Laut Angaben des Einwohnermeldeamtes der Stadt Bamberg tragen derzeit 87 Menschen die Namen Kunigunde, Kunigunda oder Gunda, während 103 Personen Heinrich oder Heiner heißen. Werden diese Namen als Zweitnamen einbezogen, steigt die Zahl auf 503 für Kunigunde und 415 für Heinrich.
Deutschlandweiter Vergleich: Tief in den Rankings
Die ‚Gesellschaft für deutsche Sprache‘ zeigt jährlich die beliebtesten Vornamen. Im Jahr 2023 dominieren deutschlandweit Sophia und Noah, während Ella und Finn in Bamberg führend sind. Heinrich hingegen landet auf Platz 178, mit gerade einmal 472 Vergaben bundesweit. Noch drastischer ist die Situation für Kunigunde: Sie erreicht mit nur vier Eintragungen im Jahr 2023 Platz 5040 – ein Ranking, das sie mit exotischen Namen wie Alaska teilt.
Hoffnungsschimmer: Ein kleiner Aufschwung für Kunigunde
Während Heinrich in Bamberg immerhin zweimal im Jahr 2023 vergeben wurde, gab es für Kunigunde nur eine Eintragung. Doch das historische Erbe könnte neue Aufmerksamkeit auf diese Namen lenken. Besonders das Heinrichs-Jahr 2024 bietet Anlass, die Bedeutung dieser Vornamen wieder zu beleuchten.
Ausstellung erinnert an das Kaiserpaar
Wer sich für die Geschichte hinter den Namen interessiert, kann die Ausstellung ‚Vor 1000 Jahren – Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.‘ in der Alten Hofhaltung besuchen. Sie gibt Einblicke in das Leben der Bistumsgründer und verdeutlicht, warum ihre Namen Bamberg einst so sehr geprägt haben.
Fazit: Tradition trifft auf Moderne
Die Namen Heinrich und Kunigunde sind untrennbar mit der Geschichte Bambergs verbunden. Auch wenn sie heute nicht mehr die Beliebtheit vergangener Zeiten genießen, bleibt ihr Erbe lebendig. Vielleicht sorgt das Heinrichs-Jahr 2024 dafür, dass Eltern wieder öfter zu diesen traditionsreichen Namen greifen – und Bamberg seinen Ruf als ‚Stadt der Kunigunden und Heinriche‘ neu beleben kann.