Am 8. Mai jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal – ein Tag, der weltweit als Tag der Befreiung begangen wird.
Auch in Bamberg wurde dieses historische Datum würdevoll begangen: Oberbürgermeister Andreas Starke und Rodez’ Bürgermeister Christian Teyssèdre gedachten gemeinsam der Opfer an der Gedenkstätte Untere Brücke. Dabei erinnerten sie nicht nur an die Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs, sondern auch an die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden. „Der Krieg hat uns gelehrt, dass Hass und Gewalt niemals die Antwort sein können“, betonte OB Starke in seiner Rede.
Aus Erbfeindschaft wurde Freundschaft
Der Zweite Weltkrieg markierte einst den Höhepunkt der jahrhundertelangen deutsch-französischen Erbfeindschaft. Heute jedoch ist daraus eine tiefe Partnerschaft gewachsen – ein Symbol für den europäischen Versöhnungsprozess. Die mittlerweile 55-jährige Städtepartnerschaft mit Rodez steht exemplarisch für diesen Wandel. „Wir haben die Kraft der Versöhnung und des Dialogs entdeckt, diese Kraft müssen wir heute mehr denn je bewahren“, so Andreas Starke. Auch der Bürgermeister von Rodez, Christian Teyssèdre, hob in seiner Rede die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hervor. Beide betonten, wie wichtig Frieden und Zusammenhalt in Europa in der heutigen Zeit sind.
Junge Stimmen gegen das Vergessen
Musikalisch begleitet wurde die Gedenkveranstaltung von Schülerinnen und Schülern des Franz-Ludwig-Gymnasiums. Besonders bewegend war der Beitrag zweier AbiBac-Schüler des Dientzenhofer-Gymnasiums, die auf Deutsch und Französisch das Schicksal zweier französischer Kriegsgefangener schilderten, die in Bamberg erschossen wurden. Ihnen sind heute zwei Stolpersteine gewidmet, die an ihr Leben und ihren Tod erinnern.
Kranzniederlegung als würdiger Abschluss
Im Anschluss an die Reden legten Oberbürgermeister Starke, Bürgermeister Wolfgang Metzner und SPD-Fraktionschef Heinz Kuntke gemeinsam mit den Gästen aus Frankreich Kränze an den Gedenktafeln nieder. Die Zeremonie war ein stilles, aber kraftvolles Zeichen gegen das Vergessen – und für die Verantwortung, die aus der Geschichte erwächst.
Erinnerung, die verbindet
Die Gedenkveranstaltung in Bamberg war mehr als nur ein Rückblick auf ein dunkles Kapitel der Geschichte. Sie war ein klares Bekenntnis zu Frieden, Demokratie und internationaler Freundschaft. In Zeiten wachsender Spannungen ist dieses Bekenntnis wichtiger denn je – und Bamberg setzt damit ein starkes Zeichen der Verständigung über Grenzen hinweg.