Der Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Bamberg, Matthias Wünsche, hat über ein bewegendes Treffen mit Papst Franziskus im „Heinrichsblatt“ berichtet.
Gemeinsam mit weiteren drei Priestern, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden, ist er vom Heiligen Vater in dessen Wohnzimmer empfangen worden. Der Papst beschrieb den Missbrauch als „das hässliche Gesicht der Kirche“ und das viele Geistliche und Gläubige immernoch in der Vorstellung leben, die Kirche sei eine „engelhafte Institution“. Demgegenüber betonte er die Notwendigkeit, dass die Priester „mit Kraft, Würde und Entschiedenheit parteiisch für die Betroffenen“ sein sollen.
Treffen im Rahmen eines Vernetzungstreffens
Die Begegnung wurde von Kardinal Reinhard Marx im Rahmen eines Vernetzungstreffens organisiert. Papst Franziskus lud die vier Priester mit einer handschriftlichen Notiz ein und empfing sie in seiner privaten Wohnung. Während des 45-minütigen Gesprächs hörte der Papst aufmerksam zu und antwortete wie ein Seelsorger, berichtete Wünsche der Bistumszeitung. So sei ein „relativ ebenerdiges Gespräch am Wohnzimmertisch“ entstanden. Am Ende des Treffens segnete der Papst jeden Priester persönlich und gab ihnen den Auftrag: „Arbeitet vor Ort für die Betroffenen. Macht es gut.“
Engagement beim Heinrichsfest
Matthias Wünsche und die Mitglieder des Betroffenenbeirats haben die Gelegenheit, am 14. Juli beim Heinrichsfest auf dem Bamberger Domberg aktiv zu werden. Sie werden von 13 bis 16 Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und unter anderem Informationen verteilen, wie sich Betroffene an der jüngst gestarteten Bamberger Missbrauchsstudie beteiligen können. Dadurch soll den Betroffenen eine Plattform geboten werden, um Unterstützung zu erhalten und über ihre Erfahrungen zu sprechen.