Am vierten Adventssonntag hat Erzbischof Herwig Gössl in einem Hirtenwort die Gläubigen des Erzbistums Bamberg aufgerufen, sich im bevorstehenden Heiligen Jahr 2025 von Zuversicht und Hoffnung leiten zu lassen.
Angesichts schwerer globaler Krisen wie Klimawandel, Krieg und wirtschaftlicher Instabilität betonte Gössl, wie wichtig es sei, aktiv Hoffnung zu verbreiten. „Wir alle sind mitverantwortlich dafür, dass sich durch unser Denken, Reden und Tun Hoffnung und Zuversicht verbreiten und wir nicht in einem Strudel der Aussichtslosigkeit
versinken“, schreibt der Erzbischof.
Hoffnung als Fundament des Glaubens
Erzbischof Gössl machte deutlich, dass Hoffnung keine naive Blauäugigkeit sei, die das Negative verdrängt, sondern vielmehr eine Kraft, die auch in schweren Zeiten trägt. Hoffnung habe ihren Ursprung nicht in den begrenzten Möglichkeiten der Welt, sondern in Gott selbst: „Für uns Christen liegt die Wurzel der Hoffnung in Gott selbst.“ Dabei hob der Erzbischof hervor, dass Hoffnung nicht das Leid und die Herausforderungen der Welt ignoriert, sondern inmitten dieser Gegebenheiten die Perspektive des Glaubens aufrechterhält.
Herausforderungen für die junge Generation
Gössl widmete einen Teil seines Hirtenworts den Sorgen junger Menschen, die angesichts globaler Unsicherheiten oft den Mut verlieren, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Viele hätten Angst, Kinder in diese Welt zu setzen oder sich den steigenden Erwartungen älterer Generationen gewachsen zu fühlen. Die Ängste der jungen Menschen müssen ernst genommen, aber zugleich mit ihnen gemeinsam nach Perspektiven der Hoffnung gesucht werden. Ihre Energie und ihre Ideen seien unverzichtbar für die Gesellschaft, Arbeitswelt und die Kirche.
Das Motto des Heiligen Jahres: Pilger der Hoffnung
Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem von Papst Franziskus ausgerufenen Motto ‚Pilger der Hoffnung‘. Dieses Thema soll Gläubige dazu anregen, Orte der Hoffnung zu identifizieren und andere einzuladen, sich von der Botschaft des Glaubens inspirieren zu lassen. „Wir sind unterwegs mit der Botschaft des Glaubens, die Hoffnung stiften kann. Sie gibt unserem Leben Sinn, vermittelt Freude und schenkt die Kraft, selbst in ausweglos scheinenden Situationen nicht aufzugeben, ja noch nicht einmal im Angesicht des Todes. Denn Jesus Christus, der gekreuzigte und auferstandene Herr, ist der Garant unserer Hoffnung“, betont Gössl.
Friedensgebete für die Welt
Im Schlusswort seines Hirtenbriefs gedachte der Erzbischof der vielen Konflikt- und Kriegsgebiete weltweit. Besonders die Menschen in Syrien, im Heiligen Land und in der Ukraine rief er in das Gebet der Gläubigen. „Ich erbete und erflehe mächtige Impulse des Friedens und der Versöhnung für die Menschen“, schreibt Gössl.
Eröffnung des Heiligen Jahres
Das Heilige Jahr 2025 wird am 24. Dezember in Rom von Papst Franziskus feierlich eröffnet. Im Erzbistum Bamberg beginnt es mit einem Gottesdienst am 29. Dezember um 17 Uhr in der Kirche St. Martin. Nach einer Prozession zum Dom folgt gegen 18 Uhr ein Pontifikalamt mit Erzbischof Gössl, das auch im Livestream auf YouTube übertragen wird. Das vollständige Hirtenwort von Erzbischof Gössl ist auf der Homepage www.erzbistum-bamberg.de abrufbar. Weitere Informationen zum Heiligen Jahr finden Interessierte unter www.heiliges-jahr.erzbistum-bamberg.de.
Ein Jahr der Hoffnung und Zuversicht
Mit dem Heiligen Jahr 2025 lädt das Erzbistum Bamberg Gläubige dazu ein, ihre Perspektive der Hoffnung zu erneuern. Die Botschaft von Erzbischof Gössl zeigt: Auch in herausfordernden Zeiten bleibt der Glaube eine unerschöpfliche Quelle für Kraft, Zuversicht und Sinn.