Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich in den frühen Abendstunden des 17.02 in Bamberg, als ein mit Rundholz beladener Lkw die Kontrolle verlor und ungebremst in die Hauswand eines Firmengeländes krachte.
Der Fahrer des Gliederzugs wurde dabei leicht verletzt – ein glimpflicher Ausgang angesichts der heftigen Kollision. Nach ersten Erkenntnissen könnte eine medizinische Ursache den Kontrollverlust ausgelöst haben. Der Lastwagen kam aus Richtung der Geisfelder Straße und touchierte zunächst den Außenspiegel eines parkenden Pkw. Doch dabei blieb es nicht: Was folgte, war eine unkontrollierte Fahrt, die über eine Verkehrsinsel, eine Ampelanlage und einen Grünstreifen hinwegführte.
Feuerwehr-Großeinsatz nach Brandalarm
Interessanterweise wurde die Feuerwehr Bamberg zunächst zu einer ganz anderen Einsatzmeldung gerufen: Am Nachmittag alarmierte eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Industriegebäude in der Geisfelder Straße die Einsatzkräfte. Doch bereits auf der Anfahrt meldete die Leitstelle eine Lageänderung – aus dem vermeintlichen Brandalarm wurde ein THL-Einsatz (Technische Hilfeleistung) wegen eines Lkw-Unfalls mit eingeklemmter Person. Vor Ort bestätigte sich der Ernst der Lage: Ein mit rund 25 Tonnen Holz beladener Lkw war unkontrolliert in die Hauswand des Industriegebäudes gefahren. Durch den Aufprall hatte die automatische Brandmeldeanlage des Gebäudes ausgelöst.
Keine Brandgefahr – aber höchste Vorsicht
Der Bereich der ausgelösten Brandmeldeanlage musste zunächst vorsichtig begangen werden, da der betroffene Abschnitt durch den Unfall stark beschädigt war. Mithilfe einer Wärmebildkamera konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden: Ein Brandereignis war nicht feststellbar. Zur Sicherheit wurde der Bereich spannungsfrei geschaltet, während der Lkw, dessen Führerhaus teilweise im Gebäude steckte, umgehend gesichert wurde. Die Feuerwehr stellte zudem den Brandschutz für die gesamte Einsatzstelle sicher.
Aufwendige Rettung des eingeklemmten Fahrers
Die Bergung des Fahrers gestaltete sich kompliziert: Unter schwierigen Bedingungen musste die eingeklemmte Person mit schwerem Rettungsgerät befreit werden. Erst mit Hilfe einer Drehleiter und einer Schleifkorbtrage gelang es den Einsatzkräften, den Fahrer aus dem verkeilten Führerhaus zu retten. Der Mann wurde anschließend dem Rettungsdienst zur weiteren Abklärung übergeben und kam mit leichten Verletzungen ins Klinikum Bamberg.
Verkehrschaos und Vollsperrung des Berliner Rings
Im Zuge der umfangreichen Einsatzmaßnahmen musste eine Verkehrsabsicherung eingerichtet und der Berliner Ring vollständig gesperrt werden. Da die Ampelanlage durch den Unfall beschädigt und teilweise ausgefallen war, musste der Verkehr zusätzlich manuell geregelt werden. Zur weiteren Absicherung transportierte die Feuerwehr Absperrmaterial zur Straßensperrung an die Einsatzstelle. Erst nach etwa fünf Stunden war der arbeitsintensive Einsatz beendet und die Kräfte konnten wieder zu ihren Gerätehallen abrücken.
Sachschaden geht in die Hunderttausende
Der materielle Schaden, den der Unfall verursachte, ist beträchtlich:
- Am Lkw entstand ein Sachschaden von rund 150.000 Euro.
- Am Firmengelände wird der Schaden auf etwa 100.000 Euro geschätzt.
Besonders brisant: Da die Wand der Firmenwerkstatt erheblich beschädigt wurde, muss nun ein Statiker prüfen, ob die Stabilität des Gebäudes noch gewährleistet ist. Erst nach dieser Begutachtung wird entschieden, ob und wann die Werkstatt wieder genutzt werden kann.
Staatsanwaltschaft ordnet Gutachter an
In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde noch am Abend ein Gutachter an die Unfallstelle beordert, um die genaue Ursache des Unfalls zu klären. Ob die vermutete medizinische Ursache tatsächlich für den Kontrollverlust verantwortlich war, wird Teil der weiteren Ermittlungen sein.