Am Abend des 31.07 wurde die Feuerwehr Bamberg zu einem Gasaustritt in einem Einfamilienhaus im Bamberger Berggebiet gerufen.
Während ihrer Abwesenheit wurden die Bewohner über ihr Smart-Home-System auf dem Handy gewarnt: Ein Kohlenmonoxid-Melder hatte eine erhöhte Konzentration im Gebäude festgestellt. Geistesgegenwärtig informierten die Eigentümer umgehend die Integrierte Leitstelle, die daraufhin ABC-Gefahrstoffalarm auslöste.
Einsatz unter Atemschutz und mit Gasmessgerät
Die Einsatzkräfte trafen sich mit den Bewohnern vor dem Gebäude, erhielten Zugang und gingen systematisch vor: Ein Trupp unter Atemschutz betrat mit spezieller Gasmesstechnik das Haus. Schwerpunkt der Messungen war der Kellerbereich mit angeschlossener Holzpelletheizung. Dabei wurden stellenweise 600 ppm Kohlenmonoxid (CO) in der Luft festgestellt – ein gesundheitsgefährdender Wert, der ein sofortiges Handeln erforderte.
Pelletslager als Ursache – Spezialunternehmen hilft bei Beräumung
Schnell war klar: Das Holzpelletslager mit rund 11 Tonnen Material war die wahrscheinliche Quelle der CO-Konzentration. Die Feuerwehr belüftete den Keller mit Hochleistungslüftern und alarmierte ein Spezialunternehmen mit Saugwagen, um das Material fachgerecht abzusaugen. Die Pellets wurden mühsam entfernt und in einem offenen Container zwischengelagert. Die Arbeiten zogen sich über mehrere Stunden – erst nach rund vier Stunden konnten gefahrlos keine erhöhten CO-Werte mehr festgestellt werden. Das Gebäude wurde daraufhin den Bewohnern wieder übergeben.
Weiterführende Maßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Feuerwehr ermittelte im Nachgang die Lieferquelle der Pellets. Aus Sicherheitsgründen wurden auch andere Abnehmer dieser Charge kontaktiert. In enger Abstimmung mit der Feuerwehr-Führung des Landkreises wurde entschieden, auch dort die betroffenen Pelletlager vorsorglich abzusaugen, um mögliche Gefahren auszuschließen. Diese Nacharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden – mit dem Ziel, weitere Zwischenfälle zu verhindern.
Kohlenmonoxid – die unsichtbare Gefahr
Der Vorfall verdeutlicht, wie gefährlich Kohlenmonoxid sein kann:
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Farblos, geruchslos, geschmacklos – ohne spezielle Sensorik nicht wahrnehmbar
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Bereits 200 ppm können gesundheitliche Schäden verursachen
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Ab 1000 ppm droht bei längerer Einwirkung Lebensgefahr
Unbedenklich sind nur Werte unter 7 ppm. Da CO vor allem bei der Lagerung und Alterung von Holzpellets entsteht, sollten betroffene Anlagen regelmäßig kontrolliert und CO-Warner installiert werden.
Glück im Unglück – keine Verletzten, aber hohe Einsatzintensität
Dank des frühzeitigen Alarms durch den CO-Warner und dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr wurde Schlimmeres verhindert. Verletzt wurde niemand, der Schaden am Material und der Kostenaufwand sind derzeit noch nicht bekannt. Während des Einsatzes stellte die Feuerwehr eine Wachbesetzung sicher. Zu weiteren Alarmierungen kam es in dieser Zeit nicht.
Wichtig: CO-Warner retten Leben
Der Vorfall macht erneut deutlich, wie wichtig technische Frühwarnsysteme im privaten Wohnbereich sind. Wer mit Holzpellets oder anderen Brennstoffen arbeitet, sollte unbedingt auf CO-Warner setzen – sie können im Ernstfall Leben retten.