Im Januar 2025 eröffnen die Malteser zusammen mit der Marktgemeinde Heiligenstadt ein integriertes Gesundheitszentrum (MGZ) am Marktplatz 21.
Ziel des bundesweiten Pilotprojekts ist es, die hausärztliche Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig innovative soziale und medizinische Dienstleistungen anzubieten. Bürgermeister Stefan Reichold nennt das Projekt einen „Meilenstein in der Gemeindeentwicklung“.
Herausforderung: Lücke in der medizinischen Versorgung
Die bevorstehende Pensionierung des langjährigen Hausarztes Dr. Peter Landendörfer hat eine kritische Versorgungslücke in der Region hinterlassen. Mit dem MGZ wird diese Lücke nun geschlossen. Dr. Landendörfer wird den Übergang als angestellter Arzt begleiten, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Das Konzept: Drei Säulen für eine bessere Gesundheitsversorgung
1. Medizinische Grundversorgung
Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) übernimmt die hausärztliche Betreuung. Mehrere Ärzte und moderne Angebote wie Telesprechstunden sollen eine umfassende Versorgung gewährleisten. Ergänzt wird das Angebot durch einen Gemeinde-Notfallsanitäter.
2. Versorgung im Alltag
Ein neuer Menüservice ersetzt das bisherige Angebot der Einrichtung Tabea. Insbesondere ältere Menschen können sich so täglich frische Mahlzeiten liefern lassen.
3. Förderung der Gesundheitskompetenz
Erste-Hilfe-Kurse, Sturzprävention und Schulungen für Angehörige sollen die Bürger:innen befähigen, aktiv ihre Gesundheit zu gestalten. Außerdem wird durch ehrenamtliche Dienste wie Seniorentreffen und den telefonischen ‚Patenruf‘ der sozialen Isolation im Alter entgegengewirkt.
Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft
Das MGZ integriert moderne Technologien wie Telemedizin, elektronische Patientenakten und digitale Terminvereinbarungen. Um ältere Menschen nicht auszuschließen, werden Schulungen angeboten, die den Umgang mit digitalen Gesundheitsdiensten erleichtern.
Zusammenarbeit schafft Mehrwert
Das MGZ vereint vier zentrale Bereiche: Hausarztpraxis, Menüservice, Ausbildung und Ehrenamt. Eine hauptamtliche Ehrenamtskoordination sorgt dafür, dass soziale Angebote nachhaltig etabliert werden. Der Malteser Verbund und das Waldkrankenhaus Erlangen bringen ihre Expertise ein, um die Versorgung im ländlichen Raum langfristig zu sichern.
Ein Vorbild für den ländlichen Raum
Durch die Anschubfinanzierung der Marktgemeinde und die enge Zusammenarbeit mit den Maltesern entsteht ein Modellprojekt, das anderen ländlichen Gemeinden als Vorbild dienen könnte. Bürgermeister Reichold ist überzeugt: „Ich bin überzeugt, dass dieses integrierte Gesundheitszentrum eine Blaupause für den ländlichen Raum sein kann und unserer Marktgemeinde einen nachhaltig positiven Schub verleihen wird.“