Gegen 19.40 Uhr wurden mehrere Anwohner der Emil-Kemmer-Straße durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Nur Sekunden später bot sich ihnen ein Bild, das den Beginn eines außergewöhnlich turbulenten Polizeieinsatzes markieren sollte. Zeugen beobachteten, wie ein brauner Opel Astra mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit die Straße in Richtung Kreisverkehr befuhr. Bereits in diesem Moment war erkennbar, dass der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte.
Frontalcrash am ERTL-Zentrum mit Kettenreaktion
Der Wagen raste ungebremst weiter über die Kreuzung der Dr.-Robert-Pfleger-Straße. Nur wenige Augenblicke später kam es zu einem massiven Aufprall: Der Opel krachte frontal in das Heck eines am rechten Fahrbahnrand parkenden BMW. Die enorme Wucht des Zusammenstoßes schleuderte den BMW nach vorne und drückte ihn auf ein weiteres geparktes Fahrzeug, wodurch eine regelrechte Kettenreaktion entstand. Der Opel selbst wurde durch den Aufprall quer über die Fahrbahn geschleudert und kam schließlich mitten auf der Straße zum Stehen. Teile der Front waren massiv beschädigt, Glassplitter verteilten sich über den Asphalt.
Polizei trifft auf stark alkoholisierten Fahrer
Als die Polizei am Unfallort eintraf, stand schnell fest: Der 39-jährige Fahrer war leicht verletzt – aber deutlich alkoholisiert. Die Beamten bemerkten bereits während der ersten Gespräche starken Alkoholgeruch. Ein sofort durchgeführter Alcotest bestätigte den Verdacht mit einem Wert von 2,76 Promille. Ein Alkoholpegel dieser Höhe bedeutet in vielen Fällen eine massive Beeinträchtigung von Reaktionsfähigkeit und Orientierung – was die zuvor beobachtete Fahrweise des Mannes erklären könnte.
Versuch der Flucht – Fahrer verweigert Herausgabe der Dokumente
Die Situation eskalierte weiter, als die Beamten den Mann aufforderten, seinen Führerschein und die Fahrzeugschlüssel auszuhändigen. Statt zu kooperieren, verweigerte der Fahrer jede Mitarbeit. Noch während die Polizisten ihn ansprachen, versuchte er plötzlich zu Fuß zu fliehen. Die Beamten reagierten schnell und konnten ihn nach wenigen Metern stoppen. Doch damit war die Situation keineswegs unter Kontrolle – im Gegenteil, sie spitzte sich weiter zu.
Plötzlicher Angriff auf Polizeibeamte
Als die Polizisten versuchten, den Mann festzuhalten, gingen von ihm unvermittelt körperliche Angriffe aus. Der alkoholisierte Unfallverursacher schlug und trat nach den Beamten. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Die Einsatzkräfte mussten den aggressiven Mann schließlich unter erheblichem Kraftaufwand überwältigen, um die notwendige Blutentnahme im Klinikum durchführen zu können.
Weitere Angriffe im Klinikum Bamberg
Auch im Klinikum zeigte der Mann keinerlei Einsicht oder Beruhigung. Während der vorbereiteten Blutentnahme kam es erneut zu tätlichen Angriffen. Der Mann, der sowohl die deutsche als auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, versuchte mehrfach, durch gezielte Schläge und Tritte das Gesicht eines Beamten zu treffen. Die Polizisten konnten weitere Verletzungen jedoch verhindern und die Maßnahme unter Sicherungsbedingungen durchführen.
Unterbringung im Sicherheitsgewahrsam
Nachdem die Blutentnahme abgeschlossen war, führten die Beamten den Mann in den Sicherheitsgewahrsam. Aufgrund seines Zustands und der massiven Aggressionen wurde er in einer Ausnüchterungszelle untergebracht. Hier sollte er zur Ruhe kommen und seinen Rausch ausklingen lassen. Gegen ihn werden nun umfangreiche Ermittlungen geführt – unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung.
Hoher Sachschaden und drei abgeschleppte Fahrzeuge
Neben den menschlichen Auseinandersetzungen hinterließ der Vorfall auch materiell deutliche Spuren. Alle drei beteiligten Fahrzeuge – der Opel Astra, der beschädigte BMW und das davor stehende Fahrzeug – waren so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nicht mehr fahrbereit waren und abgeschleppt werden mussten. Der Gesamtschaden wird auf rund 23.000 Euro geschätzt. Besonders der geparkte BMW und das dritte Fahrzeug erlitten erhebliche Karosserie- und Strukturschäden. Für die Anwohner und die Passanten war die Unfallstelle lange Zeit nur schwer passierbar.












