Am 28. September 2024 fand der erste Bioerlebnistag der neuen Öko-Modellregion Bamberger Land statt. Unter dem Motto ‚Bio-Schätze im Aurachtal‘ luden drei Bioland-Betriebe interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, einen direkten Einblick in die ökologische Landwirtschaft zu bekommen.
Die Veranstaltung bot spannende Entdeckungen rund um Tiere und Naturschutzprojekte in der Region, was auf große Resonanz bei den Bürgern stieß.
Bio-Schätze im Aurachtal: Naturschutz und Landwirtschaft im Einklang
Immer mehr Menschen interessieren sich für die Herkunft ihrer Lebensmittel und möchten wissen, wie diese produziert werden. Doch oft fehlt der direkte Zugang zur täglichen Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte. Der erste Bioerlebnistag im Aurachtal bot genau diese Möglichkeit: Die Besucher konnten ökologische Landwirtschaft hautnah erleben und die Bedeutung von seltenen Tierarten in diesem Zusammenhang kennenlernen. Drei Biobetriebe öffneten ihre Türen und stellten ihre Tiere als ‚Bio-Schätze‘ vor – dabei standen besonders Nischentiere im Mittelpunkt, die in der nachhaltigen Landwirtschaft eine besondere Rolle spielen. In geführten Rundgängen erhielten die Teilnehmenden tiefere Einblicke in die Arbeit der Biolandwirte und deren Beitrag zum Naturschutz.
Station 1: Biolandhof Gräbner – Wasserbüffel als Landschaftspfleger
Die Tour begann auf dem Biolandhof Gräbner in Walsdorf-Feigendorf. Nach einer kurzen Einführung in die Ziele der Öko-Modellregion durch Patrick Nastvogel, den Manager der Öko-Modellregion Bamberger Land, berichtete Geo Gräbner von den Anfängen des Bioanbaus in der Region. Trotz eines kurzen Regenschauers ließen sich die etwa 40 Teilnehmenden nicht entmutigen und begaben sich zur Weide, um die Herde Wasserbüffel zu beobachten. Diese faszinierenden Tiere spielen eine wichtige Rolle im Naturschutz: Sie pflegen die feuchten Überschwemmungswiesen im Rahmen eines Projekts, das ursprünglich mit Auerochsen begann. Zusammen mit den robusten Konik-Ponys (Konik = polnisch für ‚kleines Pferd‘), sorgen die Wasserbüffel dafür, dass die Landschaft naturnah erhalten bleibt und sich ein artenreiches Ökosystem entwickeln kann. Ein Teilnehmer, der im Naturschutz aktiv ist, zeigte sich begeistert von der Rolle der Tiere: „Es ist beeindruckend, wie diese Tiere nicht nur die Landschaft pflegen, sondern ein ganz neues, artenreiches Ökosystem erschaffen.“
Station 2: Biolandhof Dietz – Alte Haustierrassen im Fokus
Die nächste Station führte zum Biolandhof Dietz nach Trabelsdorf. Dort standen alte Haustierrassen wie Freilandschweine und Schafe im Mittelpunkt. Florian Dietz, der Betreiber des Hofes, erklärte die Besonderheiten der Freilandhaltung und den Wert dieser Tiere für die Kulturlandschaftspflege. Besonders spannend war die Vorstellung der Mischherde aus Ziegen und Schafen der gefährdeten Rasse Shropshire sowie der seltenen Schweinerassen, darunter das Schwäbische Landschwein und das Duroc. Die Kinder durften die Tiere füttern, was nicht nur ein Erlebnis war, sondern auch ein anschauliches Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften darstellte: Die Schweine wurden mit gekochten Kartoffeln und Apfelresten aus der hofeigenen Safterzeugung versorgt – ein gelungenes Beispiel für die Verwertung von Nebenprodukten. Der Rundgang endete mit einem kulinarischen Highlight: Die Besucher genossen frischen Bio-Zwiebelkuchen und Apfelsaft, beides direkt vom Hof produziert.
Station 3: Bio-Fischzucht Grimmer – Karpfen als kulinarischer Schatz
Zum Abschluss führte die Tour zur Bio-Fischzucht Grimmer in Trabelsdorf. An idyllischen Teichen erklärte Fischwirt Louis Grimmer gemeinsam mit Naturpark-Rangerin Verena Kritikos das Ökosystem der Teichwirtschaft. Die Besucher lernten, wie Karpfen über drei Jahre hinweg heranwachsen und schließlich zur Schlachtreife gelangen. Diese nachhaltige Karpfenzucht ist ein weiterer ‚Bio-Schatz‘ des Aurachtals und ein wichtiger Teil der ökologischen Landwirtschaft der Region. Für einige Teilnehmer endete der Tag mit einem Bio-Karpfenessen in der Gaststätte ‚Altes Kurhaus‘ der Familie Grimmer – eine perfekte Verbindung von regionaler Bio-Produktion und kulinarischem Genuss.
Ein voller Erfolg: Begeisterte Besucher und positive Resonanz
Der Bioerlebnistag stieß auf große Begeisterung: Insgesamt nahmen etwa 70 Menschen an der Veranstaltung teil, wobei einige alle drei Stationen besuchten und andere sich auf bestimmte Stationen konzentrierten. Die positive Resonanz der Besucher zeigte, dass ökologische Landwirtschaft nicht nur nachhaltig ist, sondern auch faszinierende Einblicke in die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz bietet.