Die Zukunft des Bamberger Schlachthofs nimmt konkrete Formen an. Kurz nach der letzten Schlachtung informierte sich der Ältestenrat des Stadtrats vor Ort über den aktuellen Zustand des Geländes und beriet über das weitere Vorgehen.
Der Betrieb des Schlachthofs wird, wie im März 2024 beschlossen, bis zum 30. Juni 2024 endgültig eingestellt. Oberbürgermeister Andreas Starke lobte die professionelle Umsetzung dieser Entscheidung durch Geschäftsführer Julian Müller und Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller: „Die Geschäftsführung und das Wirtschaftsreferat haben diesen politischen Auftrag sehr professionell umgesetzt und dafür gesorgt, dass alle Verpflichtungen gegenüber den Kunden erfüllt werden können. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“
Zukunftspläne für das Areal
Oberbürgermeister Starke betonte, dass nun die Weichen für eine zukunftsfähige Nachnutzung des Areals gestellt werden müssten. Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe unter der Leitung des Stadtplanungsamtes, geführt von Achim Welzel, hat bereits die Arbeit aufgenommen. Diese Gruppe folgt der politischen Vorgabe des Stadtrats, zuerst die Gesamtbedarfe der Stadt und ihrer Tochterunternehmen zu klären. Parallel dazu wird ein Interessenbekundungsverfahren vorbereitet. Welzel erklärte, dass bereits intensiv an den Fragestellungen gearbeitet werde und erste Angebote für eine Altlastenerkundung vorliegen: „Für potentielle Investoren werden diese Ergebnisse von zentraler Bedeutung sein.“
Gründlichkeit vor Schnelligkeit
Neben der Altlastenerkundung sind noch eine denkmalfachliche Beurteilung sowie eine Bewertung der technischen Infrastruktur und der Gebäudesubstanz notwendig. Der Ältestenrat ist sich einig:
„Gründlichkeit muss vor Schnelligkeit gehen, weil viele Belange und Anforderungen zu berücksichtigen sind.“
Zeitplan und Bürgerbeteiligung
In der Vollsitzung des Bamberger Stadtrats am 24. Juli soll ein umfassender Überblick über den aktuellen Sachstand gegeben und der konkrete Zeitplan beschlossen werden. Oberbürgermeister Starke betonte, dass der Prozess zur Nachnutzung des Schlachthofes straff, aber mit großer Sorgfalt durchgeführt werden müsse. Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger sei zum richtigen Zeitpunkt vorgesehen, um deren Ideen aufzunehmen.
Austausch mit Investoren
Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller wies darauf hin, dass die Verwaltung im regelmäßigen Austausch mit Investoren bleibe, die einen Food Campus an diesem Standort entwickeln wollen. Starke unterstrich die Wichtigkeit dieses Austauschs, stellte aber klar, dass es keine voreilige Festlegung geben dürfe: „Wir wollen den Gesprächsfaden hier nicht abreißen lassen.“
Die Zukunft des Schlachthof-Areals ist von großer Bedeutung für Bamberg. Mit einer sorgfältigen Planung und Einbeziehung aller relevanten Akteure soll ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Nutzungskonzept entwickelt werden. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um dieses Ziel zu erreichen.