In einem konstruktiven Treffen haben der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp über die künftige Unterbringung von Flüchtlingen in Bamberg gesprochen.
Der Innenminister betonte seine Offenheit für alternative, bezahlbare Unterbringungskonzepte, wies jedoch auf die Vorteile der bestehenden Erstaufnahmeeinrichtung auf bundeseigenem Gelände hin. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine für alle tragbare Lösung finden werden“, erklärte Herrmann.
Klare Forderung der Stadt Bamberg
Die Stadtspitze verwies auf die vertragliche Vereinbarung von 2015, die eine ‚unwiderrufliche‘ Auflösung des Ankerzentrums Ende 2025 vorsieht. Der jüngste und einstimmige Beschluss des Stadtrats unterstreicht diese Forderung: Das Zentrum soll spätestens am 31.12.2025 schließen. Oberbürgermeister Andreas Starke betonte, dass die Stadt dieselben Rechte und Pflichten übernehmen wolle wie jede andere Kommune.
Dezentrales Unterbringungskonzept in Arbeit
Gegenwärtig arbeitet die Stadt an einem dezentralen Unterbringungskonzept, das eine gerechte Verteilung der Aufgaben im gesamten Stadtgebiet vorsieht. Erste verwaltungsinterne Pläne sind bereits erstellt. Der nächste Schritt umfasst die Abstimmung mit Bürgervereinen und dem Stadtrat, um mögliche Standorte in den jeweiligen Stadtteilen zu diskutieren.
Vorteile des Ankerzentrums für die Stadt
Staatsminister Herrmann machte deutlich, dass das Ankerzentrum auch Vorteile für Bamberg habe. So sei die Stadt von einigen Verpflichtungen befreit, wie etwa der Zuweisung weiterer Geflüchteter außerhalb des Zentrums, der Bereitstellung zusätzlicher KiTa-Plätze oder der Belegung der Regelschulen. Der Wohnungsmarkt werde ebenfalls entlastet.
Weitere Gespräche geplant
Alle Beteiligten stimmten darin überein, die Gespräche fortzuführen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die im Interesse der Stadt Bamberg liegen. Noch im November soll ein konkreter Fahrplan zwischen der Stadtspitze und der Bayerischen Staatsregierung vereinbart werden.