Trotz eines Rückgangs der Bettenanzahl konnte die Region im Jahr 2024 mehr Gäste denn je begrüßen. Mit über 1,2 Millionen Übernachtungen wurde das Vorjahresergebnis übertroffen, was eine stabile Nachfrage nach touristischen Angeboten unterstreicht. Gleichzeitig nimmt die Umsetzung des neuen touristischen Leitbildes an Fahrt auf, um die Region nachhaltig und zukunftssicher zu positionieren.
Übernachtungszahlen steigen auf über 1,2 Millionen
Laut der aktuellen Statistik verzeichneten Stadt und Landkreis Bamberg im Jahr 2024 insgesamt 1.227.507 Übernachtungen, was einer Steigerung von rund 2,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Während sich die Stadt Bamberg über einen deutlichen Zuwachs freuen kann, musste das Bamberger Land leichte Rückgänge hinnehmen.
Starker Anstieg in der Stadt, leichter Rückgang im Landkreis
- Stadt Bamberg: 842.297 Übernachtungen (+4,3 %)
- Bamberger Land: 385.210 Übernachtungen (-1 %)
Die Übernachtungszahlen der Stadt profitierten vor allem vom boomenden Städtetourismus. In der Region hingegen führten unter anderem der Rückgang an Übernachtungsbetrieben und wirtschaftliche Herausforderungen zu einem leichten Minus.
Bettenrückgang im Landkreis, stabile Zahlen in der Stadt
Die Anzahl der verfügbaren Betten im Bamberger Land sank von 2.950 (2022) auf 2.749 (2024). Ursachen hierfür sind unter anderem ungeklärte Betriebsnachfolgen, wirtschaftliche Unsicherheiten und notwendige Investitionen in bestehende Betriebe. In Bamberg selbst hingegen blieb die Bettenkapazität mit rund 3.900 stabil, was der Stadt half, den Übernachtungszuwachs trotz der allgemeinen Herausforderungen in der Branche zu erzielen.
Bettenauslastung und Aufenthaltsdauer steigen leicht
Die Bettenauslastung konnte in beiden Regionen verbessert werden:
- Stadt Bamberg: 51,6 %
- Bamberger Land: 36,5 %
Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer blieb stabil oder stieg leicht an:
- Stadt Bamberg: 1,9 Nächte
- Bamberger Land: 2,2 Nächte
Laut Tourismusbeauftragtem Thomas Reichert bieten diese stabilen Zahlen eine gute Grundlage für die geplante Neuausrichtung hin zu mehr nachhaltigem Tourismus.
Inlandstourismus wächst, internationale Gäste stagnieren
Während die Zahl deutscher Gäste weiter wächst, bleibt die Zahl internationaler Touristen auf Vorjahresniveau. Im Jahr 2024 kamen insgesamt 161.000 ausländische Gäste in die Region, was einem Anteil von rund 13 % entspricht.
Die wichtigsten internationalen Herkunftsländer:
- Niederlande: ca. 23.000 Übernachtungen
- USA, Österreich, Schweiz und Polen in der Stadt Bamberg
- Bulgarien, Österreich und Polen im Bamberger Land
Die Niederländer stellen in beiden Regionen die größte Gruppe ausländischer Gäste dar.
Zukunftsstrategie: Nachhaltiger Tourismus als Leitbild
Seit 2010 arbeiten Stadt und Landkreis in der Tourismuskooperation Bamberg und das Bamberger Land zusammen, um die Region strategisch zu vermarkten. 2024 wurde ein neuer Fokus gesetzt: Nachhaltigkeit als zentrales Ziel.
Laut Michael Heger, Tourismusdirektor der Stadt Bamberg, soll der Tourismus künftig auf drei zentrale Säulen aufbauen:
- Ökologisch nachhaltig: Schonender Umgang mit Ressourcen und Umwelt
- Ökonomisch erfolgreich: Wirtschaftlich tragfähige Lösungen für Unternehmen
- Sozial verträglich: Tourismus im Einklang mit der Bevölkerung
„Nur ein Tourismus, der auf die Belange der Umwelt und der Menschen in seinem Umfeld sowie auf die Verträglichkeit für Stadt, Land und Leute achtet, wird auf Dauer Bestand haben“, so Heger.
Neue Projekte für eine zukunftsfähige Tourismusregion
Um die Tourismusstrategie nachhaltig auszurichten, wurden 2024 zahlreiche Projektideen erarbeitet. Dazu gehören:
- Förderung regionaler Produkte und nachhaltiger Unterkünfte
- Ausbau sanfter Mobilitätsangebote für Touristen
- Schaffung attraktiver Erlebnisse außerhalb der Hauptsaison
Mit diesen Maßnahmen soll Bamberg und das Bamberger Land langfristig als nachhaltige Reisedestination etabliert werden.
Tourismus als Wachstumsmotor mit nachhaltiger Perspektive
Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen kann der Tourismus in Bamberg und dem Bamberger Land auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Die stabile Nachfrage, die steigende Aufenthaltsdauer und das neue touristische Leitbild bieten eine vielversprechende Perspektive für die kommenden Jahre. Durch eine nachhaltige Entwicklung soll die Region für Gäste attraktiv bleiben – ohne die Umwelt und die Bevölkerung übermäßig zu belasten.