Am Main-Donau-Kanal in Bamberg wurde am Wochenende nicht nur für Sicherheit gesorgt, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz geleistet.
Ehrenamtliche der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sowie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bamberg-Gaustadt führten eine spektakuläre Tauchaktion durch – mitten im Stadtbereich an der Kettenbrücke.
Müll statt Muscheln: Fahrräder, Schilder und mehr
Was sie dabei unter der Wasseroberfläche entdeckten, macht fassungslos: Zahlreiche Fahrräder, Verkehrsschilder, Skateboards und Metallschrott lagen auf dem Grund des Kanals. Insgesamt wurden bei der Aktion rund 20 Kubikmeter Müll geborgen. Damit übertraf das Ergebnis sogar die Menge vom Vorjahr deutlich, bei dem etwa ein Kubikmeter Schrott gesammelt worden war.
Sichtverhältnisse genutzt: Schleusenrevision als Chance
Die Aktion konnte unter idealen Bedingungen stattfinden: Aufgrund von Revisionsarbeiten an den Schleusen war die Schifffahrt im Main-Donau-Kanal eingestellt. Die klare Sicht unter Wasser ermöglichte den Rettungstauchern ein sicheres und effektives Vorgehen. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei durchgeführt und diente gleichzeitig als Einsatzübung – im Vorgriff auf den World Cleanup Day 2025.
Prominente Unterstützung für den Einsatz
Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Bergungsaktion vom Ufer aus. Auch Bambergs zweiter Bürgermeister und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp war vor Ort und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Rettungskräfte. In einer kurzen Ansprache lobte er den Einsatz: „Die Ehrenamtlichen der Wasserrettungsorganisationen leisten tolle Arbeit. Ihr Einsatz zum Schutz der Natur in Bamberg ist aber leider auch bitter nötig.“ Mit einem kritischen Hinweis ergänzte Glüsenkamp, dass Fahrräder nicht in den Kanal, sondern auf die Straße gehören.
Müll im Wasser – ein Sicherheitsrisiko
Der gesammelte Müll ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern stellt auch eine konkrete Gefahr für Menschen dar. Gerade im Bereich von Brücken können unter Wasser liegende Gegenstände beim unerlaubten Springen zu schweren Verletzungen führen. Deshalb sei an das Badeverbot im Main-Donau-Kanal erinnert:
Laut Binnenschifffahrtsstraßenordnung ist das Schwimmen im Bereich von Brücken 100 Meter ober- und unterhalb strengstens untersagt.
Ausnahmegenehmigung für den Einsatz notwendig
Da der Main-Donau-Kanal eine Bundeswasserstraße ist, benötigten die Wasserrettungsorganisationen für die Tauchaktion eine offizielle Ausnahmegenehmigung. Auch dies unterstreicht den professionellen Charakter der Aktion, bei der Sicherheit und Umweltschutz Hand in Hand gingen.
Blick voraus: World Cleanup Day 2025
Die Tauchaktion war Teil der Vorbereitung auf den World Cleanup Day am 19. September 2025, der in Bamberg vom Klima- und Umweltamt organisiert wird. Wer sich beteiligen möchte, kann sich ab Mai über ein Online-Formular auf der Website der Stadt Bamberg anmelden. Die Anmeldung ist bis zum 14. September 2025 möglich und hilft bei der Planung von Materialbedarf wie Müllsäcken oder Sammelstellen. Alle Teilnehmenden müssen Handschuhe, Greifzangen und Eimer selbst mitbringen. Die Stadt stellt jedoch Müllsäcke zur Verfügung. Ab 10 Uhr beginnt die Aktion an verschiedenen Sammelpunkten im Stadtgebiet – die genauen Orte werden im Vorfeld per Mail und online bekannt gegeben.
Globaler Aktionstag für eine saubere Zukunft
Der World Cleanup Day ist ein weltweit anerkannter UN-Aktionstag, der vom Netzwerk ‚Let’s Do It!‘ ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, Menschen auf der ganzen Welt für eine müllfreie Umwelt zu mobilisieren. 2024 beteiligten sich bereits über 19 Millionen Menschen aus 195 Ländern – auch in Bamberg war die Resonanz groß. Der Tag macht deutlich: Jeder kann etwas beitragen, um unsere Umwelt sauberer und sicherer zu machen.
Gemeinsam für saubere Gewässer
Die jüngste Tauchaktion zeigt: Auch unter der Wasseroberfläche liegt viel Verantwortung. Die ehrenamtlichen Retter von BRK-Wasserwacht und DLRG haben nicht nur Müll beseitigt, sondern ein Zeichen gesetzt – für Engagement, Zusammenhalt und den Schutz unserer Natur und Gewässer. Wer selbst aktiv werden möchte, hat beim World Cleanup Day 2025 die Gelegenheit dazu.