Der ehemalige Geschäftsführer der Stadtbau GmbH ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Für viele Bürgerinnen und Bürger war er nicht nur ein herausragender Stadtentwickler, sondern auch ein Mensch, der sich mit Herzblut und Leidenschaft für seine Heimat einsetzte. Oberbürgermeister Andreas Starke brachte es in seiner Würdigung auf den Punkt: „Die Stadt verliert eine prägende Persönlichkeit, und ich einen guten Ratgeber, langjährigen Freund und Vertrauten.“
Stadtbau-Chef mit Tatkraft und Visionen
Über 15 Jahre stand Kemmer an der Spitze der Stadtbau GmbH. In dieser Zeit trieb er entscheidende Projekte voran, die das Gesicht Bambergs bis heute prägen. Unter seiner Leitung wurden mehrere tausend Wohnungen modernisiert oder neu geschaffen – ein wichtiger Beitrag für den sozialen Wohnungsbau und die städtebauliche Entwicklung. Besonders hervorzuheben ist die Revitalisierung der Königstraße, die er mit Weitsicht angestoßen hat. Auch die Ansiedlung der Universität auf der Erba-Insel trägt seine Handschrift.
Impulsgeber für die Landesgartenschau 2012
Ein Meilenstein seiner Arbeit war zudem die Landesgartenschau 2012. Ohne Kemmers Beharrlichkeit, seine Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen, wäre dieses Großereignis kaum denkbar gewesen. Die Gartenschau hat nicht nur die Stadt verschönert, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt.
Engagement weit über den Beruf hinaus
Kemmer verstand es, Beruf und ehrenamtliches Engagement miteinander zu verbinden. Er brachte nicht nur Wohn- und Bauprojekte voran, sondern engagierte sich leidenschaftlich für Kultur und Soziales. Mit dem Jugendförderzentrum ‚BasKIDhall‘ setzte er Maßstäbe in der Jugendarbeit und schuf einen Ort, an dem junge Menschen Perspektiven entwickeln konnten. Gleichzeitig war er Mitbegründer des Theatervereins und eine treibende Kraft bei der Sanierung des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Unter seiner Mitwirkung konnte das Haus als kulturelle Institution gesichert werden. Auch den ‚Freunden der Bamberger Symphoniker‘ stand er lange als Vorsitzender vor und setzte sich für die Förderung klassischer Musik ein.
Verantwortung in Kirche und Gesellschaft
Neben Kultur und Jugend lag Kemmer auch das kirchliche Leben am Herzen. In der Kirchenverwaltung der Oberen Pfarre unterstützte er mit großem Einsatz Bau- und Sanierungsvorhaben. Besonders der Neubau des Kindergartens St. Johannes ist mit seinem Namen verbunden. Zudem war er Mitinitiator und Motor des Benefizdinners des Fördervereins Soziale Stadt, das inzwischen zu einer festen Institution geworden ist und viele Projekte finanziell unterstützt.
Anerkennung für ein Lebenswerk
Für seine jahrzehntelangen Verdienste erhielt Kemmer zahlreiche Auszeichnungen. Erst im Juni 2025 wurde er mit der Bamberger Stadtmedaille geehrt – als Zeichen der Dankbarkeit für sein umfassendes Wirken in den Bereichen Stadtentwicklung, Kultur, Soziales und Sport. Nur wenige Wochen zuvor hatte er von Staatsministerin Ulrike Scharf die Staatsmedaille für soziale Verdienste erhalten. Beide Ehrungen machten deutlich, welch hohes Ansehen er über die Stadtgrenzen hinaus genoss.
Ein Mensch, der Brücken baute
Was Heiner Kemmer besonders auszeichnete, war seine Fähigkeit, Menschen zusammenzuführen und Projekte zum Erfolg zu bringen. Oberbürgermeister Starke betonte: „Heiner Kemmer hatte die seltene Gabe, Menschen zusammenzubringen, Netzwerke zu knüpfen und Projekte mit Charme und Beharrlichkeit zum Erfolg zu führen.“ Seine Ideen, sein Engagement und sein Gespür für die Menschen in seiner Stadt machten ihn zu einer Persönlichkeit, die kaum zu ersetzen ist. Die Stadt Bamberg wird Heiner Kemmer ein ehrendes Andenken bewahren. Sein Wirken bleibt in den Straßen, Projekten und Institutionen lebendig, die er geprägt hat – und in den Herzen der Menschen, die ihn kannten und mit ihm zusammengearbeitet haben.