Die Stadt Bamberg treibt die Pläne für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten aktiv voran.
Oberbürgermeister Andreas Starke stellte am Freitag in einer Sitzung mit Vertreterinnen und Vertretern der Bürgervereine sowie Stadtratsfraktionen einen umfangreichen Vorschlag für die Nutzung von 26 städtischen und stiftischen Flächen im gesamten Stadtgebiet vor. Ziel ist es, nach der geplanten Schließung des Ankerzentrums Ende 2025 eine gleichmäßige Verteilung der Geflüchteten sicherzustellen. Ein zentraler Aspekt dabei: Verteilungsgerechtigkeit und Entlastung besonders beanspruchter Stadtteile.
Ende des Ankerzentrums – Was bedeutet das für Bamberg?
Sollte der Freistaat Bayern sein Wort halten und das Ankerzentrum in Bamberg-Ost wie geplant Ende 2025 schließen, müsste die Stadt gemäß gesetzlicher Vorgaben rund 800 zusätzliche Geflüchtete unterbringen. Zusammen mit bereits bestehenden Unterkünften für etwa 200 Personen ergibt sich eine Gesamtzahl von rund 1000 Menschen, die in Bamberg ein neues Zuhause finden sollen. Dies stellt die Stadt vor logistische und soziale Herausforderungen, die es langfristig zu bewältigen gibt. „Wir schlagen 26 eigene und stiftische Flächen im ganzen Stadtgebiet vor, um eine dezentrale Unterbringung zu ermöglichen“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke am Freitagnachmittag im Spiegelsaal der Harmonie.
26 Standorte im ganzen Stadtgebiet geplant
Die vorgeschlagenen 26 Standorte für die Unterbringung der Geflüchteten verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Ziel ist es, eine gleichmäßige Belastung und damit Verteilungsgerechtigkeit sicherzustellen. Der Fokus liegt darauf, das stark belastete Bamberg-Ost, wo das Ankerzentrum bisher beheimatet ist, nach neun Jahren zu entlasten. Oberbürgermeister Starke betonte die Notwendigkeit, dass künftig „alle Stadtteile die Herausforderungen gemeinsam schultern“ müssen, um die Integration der Geflüchteten nachhaltig zu gestalten.
Sozialreferent Glüsenkamp: Ausgewählte Stadtteile ausgenommen
Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp erklärte, dass bestimmte Sozialräume bei der Unterbringung von Geflüchteten unberücksichtigt bleiben sollen, um soziale Spannungen zu vermeiden. „Aus sozialplanerischer Sicht empfehlen wir, die Bereiche Volkspark, Bamberg-Ost und Gereuth/Bamberg-Süd nicht zu berücksichtigen“, so Glüsenkamp. Dadurch könne die Belastung besser auf die übrigen Gebiete verteilt werden und eine größtmögliche Dezentralisierung erreicht werden.
Anforderungen an die Infrastruktur
Neben dem Wohnraum ist die soziale Infrastruktur ein zentraler Bestandteil des Plans. Die Stadt muss sicherstellen, dass Schulen, KiTa-Plätze, Migrations- und Integrationsberatung zur Verfügung stehen. Auch Sprachkurse, Gesundheitsversorgung und Angebote für ehrenamtliche Unterstützung sollen ausgebaut werden, um die Integration der Geflüchteten bestmöglich zu fördern.
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
Oberbürgermeister Starke forderte die Bürgervereine dazu auf, die Vorschläge der Stadt zu prüfen und gemeinsam mit ihren Mitgliedern zu diskutieren. Bis zum 8. Januar sollen schriftliche Stellungnahmen zu den Standortvorschlägen eingereicht werden. Auch die allgemeine Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, über eine zentrale Seite auf der städtischen Homepage oder per Post Rückmeldungen abzugeben. Diese werden in den weiteren Entscheidungsprozess einfließen.
Nächste Schritte im Stadtrat
Am Mittwoch, den 27. November, wird sich der Bamberger Stadtrat erneut mit der geplanten Auflösung des Ankerzentrums befassen. Die Stadtspitze hofft, durch eine breite Bürgerbeteiligung und sachliche Diskussionen eine nachhaltige und gerechte Lösung für die dezentrale Unterbringung zu finden.
Kein Stadtgespräch mehr verpassen!
Wir halten Dich auf dem Laufenden! Hinterlasse uns einfach Deine E-Mail-Adresse und Du bekommst das aktuelle Stadtgespräch direkt in Dein Mail-Postfach.
Wir freuen uns, dass Du dabei bist!
Hier findest Du unsere Datenschutzhinweise. Deine E-Mail Adresse wird niemals an Dritte weitergegeben und ausschließlich zum Versenden des Newsletters genutzt.