Brose Bamberg feierte am 3. Playoffspieltag der Basketball Champions League den höchsten Sieg der diesjährigen BCL-Saison und gewann gegen Casademont Zaragoza mit 117:76. 21 erfolgreiche Dreier waren ein Grundstein des Erfolgs, ebenso wie die über 40 Minuten bissige Verteidigung.
Weitere Zahlen: Brose gewann das Rebound- (41/33) und Assistduell (26/16) und leistete sich lediglich acht Ballverluste. Der Effektivitätswert betrug am Ende sensationelle 151. Sechs Bamberger Spieler punkteten zweistellig, am besten Michele Vitali mit 23 Punkten und einer 100%igen Wurfquote (8/8 Zweier, 6/6 Dreier, 1/1 Freiwürfe).
Johan Roijakkers: „Gratulation an meine Spieler, sie haben heute ein fantastisches Spiel abgeliefert. Sie haben stürmisch begonnen und der Sturm hat nie nachgelassen. Wir hatten über 40 Minuten die richtige Energie in der Verteidigung. Und selbst, wenn jemand mal einen Fehler gemacht hat, dann war der andere da und hat ihn ausgebügelt. Das Energielevel ging nie nach unten. Damit hatten wir ja beim MBC etwas Probleme, dass wir den Fokus nicht immer ganz hochhalten konnten. Durch den kurzfristigen Ausfall von Kravish mussten wir fünf Minuten vor Spielbeginn umstellen. Larson sollte eigentlich noch gar nicht spielen, musste er dann aber. Dazu musste Ruoff auf die Position vier. Das alles haben meine Spieler extrem gut weggesteckt und sich davon nicht beeindrucken lassen. Am Ende war es ein großer Sieg von uns, der unsere Hoffnungen auf das Final8 am Leben hält.“
Die Hiobsbotschaft kam neun Minuten vor Beginn. David Kravish hatte es versucht, musste seiner Patellasehnenreizung, an der er bereits seit einiger Zeit laboriert, aber Tribut zollen und passen. Dafür war Tyler Larson erstmals wieder im Kader. Der Beginn war ausgeglichen (7:7, 3.), anschließend aber kam Brose immer besser in Tritt. Hundt und Sengfelder trafen Mitte des Viertels jeweils den Dreier zum 13:7. Und Bamberg blieb dominant. Vor allem offensiv gelang den Hausherren viel, egal dabei ob von außen oder in der Zone. Defensiv waren sie bissig, ließen Saragossa zunächst zu keinen einfachen Würfen kommen. Abermals eine Dreier-Kombination –zuerst traf Ogbe, danach Vitali – sorgte 30 Sekunden vor Viertelende für die bis dato höchste Führung: 27:18. Ennis traf auf der Gegenseite aber ebenfalls noch den Distanzwurf zum 27:21 nach zehn Minuten.
Auch im zweiten Abschnitt blieb sich Brose seiner Marschroute treu: Einsatz, Kampf und Leidenschaft in jeder Sekunde. Defensiv hart am Mann, offensiv den Ball laufen lassend. Nach gut 13 Minuten und einem Fieler-Dreier führte Bamberg erstmals zweistellig: 36:26. Und diese Führung konnte Brose in der Folgezeit weiter ausbauen, auch, weil sie nach wie vor nahezu alle leichten Würfe der Gäste unterbinden konnten. Selbst schossen sie nach wir vor stark von draußen, zur Pause fanden bereits elf Dreier den Weg in den Gästekorb. Nach zwei in Folge von Michele Vitali war der Bamberger Vorsprung kurz vor der Halbzeit auf 17 Punkte angewachsen (55:38, 19.). Mit einer 15-Punkte-Führung ging es in die Kabine: 55:40.
Das dritte Viertel war ein Sinnbild der ersten beiden. Egal was Brose anpackte – es funktionierte. Vorne wie hinten. Ein Dreier von Bennet Hundt sorgte nach etwas mehr als 22 Minuten für einen 20-Zähler-Vorsprung: 64:43. Und Bamberg blieb dran. Und Bamberg legte nach. Vier weitere erfolgreiche Distanzwürfe – nochmals Hundt, dazu Lockhart und zweimal Vitali – ließen die Führung immer weiter anschwellen, ehe Shevon Thompson zweieinhalb Minuten vor Viertelende den Hakenwurf zum 84:54 einnetze. Davor hatte bereits Tyler Larson mit zwei Freiwürfen seine ersten Comeback-Punkte erzielen können. Zum Ende des dritten Viertels lag Brose mit 33 Zählern in Front, führte mit 89:56.
Nun hieß es im Schlussviertel nicht den Fokus verlieren, denn nicht nur der Sieg war wichtig, sondern auch der direkte Vergleich. Zwar traf Saragossa zu Beginn des letzten Abschnitts schnell drei Dreier (93:67, 33.), spätestens allerdings, als Christian Sengfelder nach genau 35 Minuten die 100 vollmachte war klar, dass Bamberg beides erreichen wird: den Erfolg und den direkten Vergleich. Mehr noch. Nachdem in den letzten 180 Sekunden Bennet Hundt, zweimal Michele Vitali und zweimal Devon Hall von jenseits der Dreierlinie trafen, war nicht nur der Sieg eingetütet, sondern zugleich der höchste BCL-Erfolg der laufenden Saison. Am Ende stand ein furioses 117:76 auf der Anzeigetafel und damit die Gewissheit – Brose ist nach wie vor drin im Kampf um das Final8.
Brose Bamberg:
Lockhart 7, Ruoff 3, Plescher dnp, Fieler 17, Hall 16, Ogbe 7, Thompson 17, Vitali 23, Hundt 12, Sengfelder 13, Kravish dnp, Larson 2