Der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: bis Oktober soll ein Standortvorschlag für ein weiteres Gymnasium erarbeitet und durch eine anschließende Abstimmung festgelegt werden.
Aufgrund der steigenden Schülerzahlen wird ein weiteres Gymnasium im Landkreis Bamberg dringend benötigt. Diese Entscheidung essenziell, um den wachsenden Bildungsbedarf der Region zu decken.
Steigende Schülerzahlen erfordern Handeln
Die Schülerzahlen im Raum Bamberg steigen kontinuierlich. Aktuell besuchen etwa 5.600 Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium. Bis zum Jahr 2031 wird ein Anstieg auf knapp 7.000 erwartet. Diese Prognose basiert auf einer gründlichen Analyse des Instituts SAGS, das eine detaillierte Untersuchung der zukünftigen Schülerzahlen in den potenziellen neuen Schulstandorten Hallstadt und Hirschaid durchgeführt hat. Ergänzend dazu hat das Institut conceptk eine Raumbedarfsanalyse erstellt, welche die Grundlage für die weiteren Planungen bildet. Landrat Johann Kalb, stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender, unterstrich die Wichtigkeit der Bildungsinfrastruktur: „Bildung ist die entscheidende Ressource für unsere Kinder. Wir setzen deshalb alles daran, bestmögliche, moderne Rahmenbedingungen für die Bildung im Bamberger Land zu schaffen.“
Kriterien für den neuen Schulstandort
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus stellt klare Anforderungen für die Neugründung eines Gymnasiums. Der Standort muss dauerhaft mindestens einen dreizügigen Betrieb ermöglichen, was etwa 650 Schülerinnen und Schülern entspricht. Außerdem dürfen die Kapazitäten der bereits bestehenden Gymnasien nicht überschritten sein, und das neue Gymnasium darf die bestehenden Schulen nicht beeinträchtigen.
Standortvorschläge: Hallstadt und Hirschaid
Laut den vorliegenden Gutachten kommen die Standorte Hallstadt und Hirschaid für die Neugründung eines Gymnasiums in Frage. Beide Orte bieten das nötige Potenzial und erfüllen die Anforderungen an die Schülerzahlen und den Raumbedarf. Der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg wird in den kommenden Monaten die Ergebnisse der Gutachten intensiv analysieren und mit den Nachbarlandkreisen, dem Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Oberfranken und dem Kultusministerium abstimmen.
Entscheidungsprozess und weitere Schritte
Der Zweckverbandsvorsitzende, Oberbürgermeister Andreas Starke, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Landräten und Bürgermeistern der Nachbarlandkreise. Die Ergebnisse der Gutachten sollen gemeinsam ausgewertet und ein Standortvorschlag entwickelt werden. „Die heutige Sitzung war ein wichtiger Zwischenschritt in Richtung eines neuen Gymnasiums, das wir dringend benötigen“, so Starke. Die finale Entscheidung über den Standort soll in der nächsten Verbandsversammlung am 7. Oktober 2024 getroffen werden. Nach der Entscheidung des Zweckverbandes wird der Standortvorschlag im Bamberger Stadtrat sowie im Kreistag zur weiteren Beratung vorgelegt.