Mit einer dreitägigen Konferenz in Salzburg endete am 28. September 2025 das internationale Kooperationsprojekt ‚Kulinarisches Erbe der Zisterzienser in Mitteleuropa‘.
Seit März 2023 hatten Partner aus Tschechien, Deutschland und Österreich daran gearbeitet, das kulinarische und kulturelle Erbe des Zisterzienserordens einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen – mit modernen Methoden, neuen Formaten und reger Beteiligung der Bevölkerung.
Europäischer Ansatz mit starken Partnern
Die Zisterzienser prägten seit dem Mittelalter zahlreiche Landschaften in Europa – ein wahrhaft transnationales Erbe. Genau hier setzte das von der EU im Rahmen von Creative Europe mit 200.000 Euro geförderte Projekt an. Beteiligt waren:
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MAS Rozkvět (CZ)
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Paris Lodron Universität Salzburg (AT)
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Landkreis Bamberg (DE)
Eng zusammengearbeitet wurde mit den Klosterstätten des Netzwerks Cisterscapes, das 17 Klosterlandschaften in fünf Ländern verbindet und mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet ist.
Historische Rezepte und digitale Innovation
Ein Schwerpunkt lag auf der Erforschung und Vermittlung der Ernährungskultur der Zisterzienser. Historische Rezepte wurden in die Online-Datenbank der Gastrosophie aufgenommen, ein Projektband dokumentierte die Ergebnisse und stellte die mitteleuropäischen Klosterlandschaften vor.
Darüber hinaus entstanden:
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3D-Modelle und Visualisierungen von Klosterküchen und Refektorien
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Unterrichtsmaterialien für Schulen
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Öffentliche Präsentationen, etwa beim Street Food-Festival in Žďár nad Sázavou (CZ), beim historischen Schöffenmahl im Stift Rein (AT) oder in der Klosterlandschaft Ebrach (DE)
So verband das Projekt historische Forschung mit digitaler Innovation und erlebbarer Vermittlung.
Fachlicher Austausch in Salzburg
Die Abschlusstagung brachte rund 50 Experten aus Wissenschaft, Kultur und Politik nach Salzburg. In Panels ging es um Zisterziensergeschichte, Ernährungsgeschichte sowie um Kulturerbe und Vermittlung. Ergänzt wurde das Programm durch Workshops zu Themen wie:
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Ernährung im Museum
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Immaterielles Kulturerbe
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3D-Visualisierung
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Umgang mit historischen Rezepten
Die Konferenz war damit nicht nur eine Bilanz, sondern auch ein Ausblick auf künftige Perspektiven.
Hochkarätige Gäste aus Politik und Wissenschaft
Neben renommierten Referent:innen aus der Zisterzienserforschung nahmen auch politische Vertreter:innen an der Tagung teil. Aus Salzburg waren u.a. Prof. Dr. Josef Schöchl (Land Salzburg), Gabriele Venditto-Wagner (Stadt Salzburg) und Mag. Gritlind Kettl (Land Salzburg) vertreten. Aus dem Landkreis Bamberg reisten Landrat Johann Kalb sowie Bürgermeister Daniel Vinzens vom Markt Ebrach an.
Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit
Die Salzburger Tagung markierte den feierlichen Abschluss des Projekts – und zugleich einen Höhepunkt der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Das ‚Kulinarische Erbe der Zisterzienser‘ hat gezeigt, wie lebendig und zeitgemäß die Auseinandersetzung mit historischem Kulturerbe sein kann, wenn sie international, interdisziplinär und innovativ gestaltet wird.